Ein paar Fragen zur MZA-Ausstattung

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
derbaja
Forenuser
Beiträge: 156
Registriert: 24.05.2013 22:12
Ort/Region: Bietigheim-Bissingen

Ein paar Fragen zur MZA-Ausstattung

Beitrag von derbaja » 16.03.2014 00:01

Hallo....

ich habe mich heute mal auf den Weg gemacht um ein paar Bilderle für die Datenbank zu schiessen.
Dabei sind mir 2 Dinge aufgefallen:

Zum einen sind alle Drucktüren mit Beschriftung KK xx (xx steht für eine Zahl )versehen,dazu etwas was für mich wie eine Handpumpe aussieht.

Kann mir das evtl jemand erklären oder mir sagen wo ich die Infos herbekomm? Google spuckt nicht wirklich was aus.

Gruss

Oliver
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Stolzer,unwissender " Auf'm Atombunker - Fussballspieler "

radar
Forenuser
Beiträge: 245
Registriert: 26.08.2006 21:17
Ort/Region: Gangelt

KK

Beitrag von radar » 16.03.2014 08:11

Hallo,
ich vermute, dass der Raum hinter den Türen noch kleine Türen oder Klappen an der Wand hatte. Ich kenne diese tief angebrachten Türen nur aus der Dekontaminierungsanlage im Bunker. "KK " könnte für kontaminierte Kleidung stehen, denn durch diese Türen wurde, in dem mir aus meiner Bw Zeit bekannten Bunker, die kontaminierte Kleidung entnommen.
Erkennen kann man auch, dass die Überdruckventile in den Raum mit den kleinen Türen geht, so wurde verhindert, dass kontaminierte Luft aus dem Sammelraum in den Schutzraum gelangte, sondern vom Schutzraum durch den kleinen Raum nach Außen abgeführt wurde.
Gruß
Radar
Zuletzt geändert von radar am 16.03.2014 08:37, insgesamt 2-mal geändert.

radar
Forenuser
Beiträge: 245
Registriert: 26.08.2006 21:17
Ort/Region: Gangelt

Handpumpe

Beitrag von radar » 16.03.2014 08:28

Ich hatte noch die Handpumpe vergessen. In dem vom mir im letzten Beitrag angesprochenen Bunker befand sich auch diese Handpumpe. In einem Nebenraum standen Kunstofftanks zum bevorraten von Frischwasser. Mit der Handpumpe wurde das Wasser aus den Vorratstanks in einem Nebenraum in einen Vorratsbehälter in den Toiletten- und Waschräumen gepumpt. Die Leitung war im Betonboden verlegt.Der Behälter war unter der Bunkerdecke angebracht. So konnte Wasser an den Wasserkränen und für die Toilettenspülung durch den statischen Druck genutzt werden, falls die Versorgung durch die normale Wasserleitung unterbrochen wurde. An den Waschbecken waren 2 Wasserkrähne angebracht, einer für normalen- und der Andere für den Notbetrieb.
Gruß
Radar

derbaja
Forenuser
Beiträge: 156
Registriert: 24.05.2013 22:12
Ort/Region: Bietigheim-Bissingen

Beitrag von derbaja » 16.03.2014 10:17

Morgen....

Die Theorie könnte passen...wenn es sich nicht um einen Schacht handeln würde. Aber in diesem Fall handelt es sich hier. Ist es möglich das diese Beschriftung zur Kontrolle dient, damit schnell abgezählt werden konnte, ob auch wirklich alle Öffnungen verschlossen sind?

Zum Thema Handpumpe:
In dieser MZA führt ein dickes Wasserrohr von aussen herein. Dieses endet an einer Wand/Parkbucht mit 2 "C-Rohr-Anschlüssen". Ich denke das im Krisenfall hier ein grosser Schlauch o.ä. aufgebaut wurde und als Speicher dient. Die Pumpe befindet sich aber direkt am Sanitärbereich. Manuelle Abwasserhebeanlage?

Gruss

Oliver
Stolzer,unwissender " Auf'm Atombunker - Fussballspieler "

radar
Forenuser
Beiträge: 245
Registriert: 26.08.2006 21:17
Ort/Region: Gangelt

MZA

Beitrag von radar » 16.03.2014 10:53

Die Pumpe kann aber nur Flüssigkeiten pumpen, Abwasser von der Toilette geht nicht,

Benutzeravatar
Shadow
Moderator
Beiträge: 2898
Registriert: 03.08.2007 22:44
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Shadow » 16.03.2014 10:58

derbaja hat geschrieben:Manuelle Abwasserhebeanlage?
Das halte ich für wahrscheinlich.

Für nicht wahrscheinlich halte ich hingegen eine Theorie von Klappen zur Entsorgung kontaminierter Kleidung. Eine solche Einrichtung gehört, wenn vorhanden, am ehesten in die Schleuse, denn die kontaminierte Kleidung hat im Schutzbereich ja nichts zu suchen.
Bei militärischen Schutzanlagen ist sowas auch eher zu finden, da dort durch einen Dienstbetrieb ein potentielles Rein und Raus statt findet. Im Zivilschutzbereich findet man sowas am ehesten noch in Hilfskrankenhäusern.

Weiterhin befinden sich über diesen zwei fraglichen Klappen zwei Überdrückventile, dahinter ist also Abluftbereich. Das könnten also Wartungszugänge für den Lüftungsbereich oder Notausstiege sein. Die Bezeichnung "KK" erschliesst sich wohl am ehesten, wenn man einen Kundigen für eben diese Anlage findet, oder wenigstens einen Lageplan der Anlage findet, aus dem sich dann ein Hinweis auf diese Abkürzung oder die Nummerierung von Klappen und Türen ergibt.

Thorsten.

Benutzeravatar
Talpa
Forenuser
Beiträge: 373
Registriert: 21.05.2004 23:58
Ort/Region: Osnabrück

Beitrag von Talpa » 16.03.2014 11:35

oft wurden Pumpen von diesem Hersteller verbaut:
http://www.pumpen-beyer.de/html/membranpumpen.html

Wasser und Abwasserhebung oder Heizöl/ Diesel.
Letztere dann aber im Technikraum.

Talpa
Taktik ohne Technik ist hilflos,
Technik ohne Taktik ist sinnlos.

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 16.03.2014 11:45

Moin!

Zum Thema "Pumpe" hgabe ich nichts hinzuzufügen, ich sehe das wie Thorsten - wahrscheinlich manuele Abwasserpumpe.

Die beiden Öffnungen führen, wenn dahinter die Abluft nach außen geht, in einen "schmutzigen" Bereich, wären im Ernstfall also mit Drucktüren und (daher die Tiefe) mit Strahlenbschutzsteinen verschlossen worden. Da diese Steine meist ganz genau für eine bestimmte Öffnung vorgesehen waren und auch nur dort genau passten, diente mindestens die Nummer wohl auch dieser Zuordnung.

Was allerdings das "KK" soll - mit kontaminierter Kleidung hat es mit Sicherheit nichts zu tun - dann schon eher "Kriechkeller". Aber das ist ohne Hilfe eines Kenners dieser Anlage nur Kaffeesatzleserei.

Mike

derbaja
Forenuser
Beiträge: 156
Registriert: 24.05.2013 22:12
Ort/Region: Bietigheim-Bissingen

Beitrag von derbaja » 16.03.2014 16:30

Hallo und Danke für die Ausführungen...

mir geht das einfach nicht aus dem Kopf. Is vllt KontaminationsKlappe sinnvoll? Als Hinweis darauf das diese Klappen Zugang zur kontaminierten Aussenwelt ermöglichen? Desweiteren hat diese Anlage insgesamt 11 Zugänge, 8 davon durch die Kellerräume, die dünnen Türen sind auch mit KK beschriftet. Aber nur an 3 Öffnungen (Zugangsbauwerk, Notausgang und Zufahrt ) befinden sich massive Abschlüsse. Diese wiederum sind mit SSTR beschriftet. Macht das Sinn?? Um mich komplett abzuschotten würde ich dann doch Abschlüsse an jedem Zugang benötigen.
Dazu find ich es merkwürdig das ein Teil, welcher direkt im Kontakt mit der Aussenwelt hat nur mit so dünnen Türen abgeschlossen wird. Oder würden die Strahlenschutzsteine die Funktion der dicken Abschlüsse übernehmen?

Gruss

Olli
Stolzer,unwissender " Auf'm Atombunker - Fussballspieler "

radar
Forenuser
Beiträge: 245
Registriert: 26.08.2006 21:17
Ort/Region: Gangelt

mza

Beitrag von radar » 16.03.2014 17:17

Frage, wo befindet sich die MZA? Vielleicht kann man dann mehr heraus finden.

Antworten

Zurück zu „Kalter Krieg - Zivilschutz & Zivilverteidigung“