Mobile Luftzschutzschulen

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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Oliver
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Mobile Luftzschutzschulen

Beitrag von Oliver » 02.03.2014 11:46

Moin,

durch einen Google-News Alert bin ich über die Bezeichnung "fahrbare Luftschutzschule" gestolpert. Mir ist zwar bekannt, dass es den Bundesluftschutzverband gabe, der auch Ortsbüros hatte, jedoch kann ich ir unter diesen "mobilen Schilen" nichts vorstellen.

Anbei mal der Zeitungsauszug
Dem Luftschutz wurde Mitte der 1960er Jahre immer noch große Bedeutung beigemessen. So gab die Kreisstelle Ehingen des Bundesluftschutzverbandes bekannt, dass demnächst eine fahrbare Luftschutzschule im Kreis Ehingen Station machen werde und warb dafür, von der einmaligen Gelegenheit Gebrauch zu machen, sich im Selbstschutz ausbilden zu lassen. Es solle ein "Lehrgang zur Grundausbildung der Bevölkerung durchgeführt werden", hieß es. Sowohl ein theoretischer als auch ein praktischer Teil warteten auf die Teilnehmer, "auch Frauen sind herzlich eingeladen". Zudem sollte in Ehingen noch ein "Behördenselbstschutzlehrgang" angeboten werden.

Quelle: http://www.swp.de/ehingen/lokales/ehing ... 95,2473626
Handelt es sich hierbei evtl. nu um eine Art Wanderausstellung, oder coh mehr in Form von Vorträgen und Unterricht?

Gruß
Oliver

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 02.03.2014 12:17

Hallo,

es handelte sich dabei um eine "fahrbare Luftschutzschule", die über Land in kleinere Orte vor (oder auch zu Veranstaltungen, in denen der BLSV keine eigenen Dienststellen hatte. Die Fahrzeuge dienten sowohl der Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärung und der Ausbildung der Bevölkerungen durch einen sog. "Grundlehrgang". Die Fz hatten einen kleinen Anhängern mit Stromaggregat, im Heck des FZ ließ sich eine Leinwand herunterziehen, über einen Projektor im Inneren des Fz wurden Unterrichts- und Aufklärungsfilme gezeigt.
Ansonsten gab es eine Grundausstattung mit Brandschutz-. Bergungs- und Sanitätsmaterial, mit denen dann in Schulen, Rathäusern, Unterkünften von Sportvereinen etc. von 2 Mitarbeitern die "Grundlehrgänge" durchgeführt wurden.
Als aus dem BLSV Anfang der 70er Jahre der BVS wurde, wurde das Konzept überarbeitetet. Im Prinzip lief es aber ähnlich ab. Die Grundlehrgänge galten dann auch als Nachweis der Ersthelfer-Fähigkeiten für den Führerschein. Ende der 70er Jahre wurden dann als letzte Generation der "Fahrbaren Ausbildungsstätten" (FAAST)folgende Fahrzeuge angeschafft:

http://bos-fahrzeuge.info/einsatzfahrzeuge/15218/FAAST
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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