Kulturgutschutz bei Oberried - ZBO Barbarastollen

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 06.10.2003 11:18

Kleine Ergänzung von mir:
Es muss im Raum Freiburg noch mehr solcher Einlagerungsorte geben. Ich habe in Unterlagen aus den 70er Jahren Hinweise gefunden, dass Behörden und auch spezielle Firmen gewisse Unterlagen nach Freiburg bringen müssen, insbesondere in einem Spannungs- und Verteidigungsfall. Diese Transporte (LkW) wurden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen - bewaffnete Begleitkommandos - durchgeführt. Vor Jahren habe ich mal mit jemandem gesprochen, der bei so einem Transport dabei war. Er sagte, er habe in Freiburg dann gefragt, was mit den Unterlagen/ dem Material jetzt geschieht. Als Antwort habe er erhalten, das käme jetzt in Tonnen und würde dann in Bunker-Stollen eingelagert.

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 06.10.2003 16:30

Vorab: Oberried ist bei Freiburg...

Das hört sich für mich an, als ob da beabsichtigt gewesen wäre, "nicht-Kulturgut" mit einzulagern... :mrgreen:

Mike

Micha

Beitrag von Micha » 06.10.2003 18:02

z.B. Lebensmittelkarten?! :?

Micha

Beitrag von Micha » 06.10.2003 18:24

Timo hat geschrieben:Wie kommst Du auf Lebensmittelkarten?
Ging mir grad so durch den Kopf, zumal die Sicherstellungsgesetze (einschl. Ernährungssicherstellung) ja allesamt noch gültig sein müßten.

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 06.10.2003 18:31

Hi!

Ich denke eher, hier wird es um wichtige Regierungsakten, internationale Verträge etc. gegangen sein.

Ich muß zu meinem Artikel eh' nochmal telefonieren und werde nachfragen...

Mike

HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Aufbewahrung von Schriftgut

Beitrag von HW (†) » 08.10.2003 21:12

Ich habe mal in den alten Unterlagen (2 dicke Ordner) etwas geblättert. Auf einem Hinweisblatt steht folgendes:
Im VMBL Nr. 11 von 5.7.1978 wurde die Neufassung des Erlassses "Behandlung von Schriftgut im Frieden - Aussonderung von Schriftgut und Abgabe" veröffentlicht, die die Erlasse 1970 und 1971 ablöst.
Durch den neuen Erlaß werden u. a. veränderte Abgabeverzeichnisse für offenes Schriftgut und Empfangsscheine für VS (Verschlusssachen) eingeführt.

Weiter ist den alten Unterlagen zu entnehmen, dass alles Mögliche an Schriftgut, Statistiken, Aufstellungen, Studien, Planungen usw. eingelagert werden sollte. Nicht nur von Militär und Behörden, sondern auch von beauftragten Firmen, die z. B. für die Rüstung oder Behörden tätig waren.
Ferner waren in den alten Unterlagen Pläne, wie der Transport nach Freiburg mit Ausweichrouten durchzuführen ist. Diese sind allerdings schon vernichtet, man findet das nur noch im Register.

Als eine der Kontaktadressen wurde in Freiburg eine Straße mit Hausnummer genannt.

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 10.02.2004 22:52

Der Thread ist zwar alt, aber trotzdem nicht uninteressant. Ganz aktuell zum Thema "Oberried" ist unser neuer Artikel: https://www.geschichtsspuren.de/kulturgut/

Mike

Gast

Beitrag von Gast » 11.02.2004 00:15

Der Artikel ist sehr interessant - hab kürzlich in unserer lokalen Zeitung einen ähnlichen Artikel gelesen. Kürzlich musste ich feststellen, dass durch das Kulturgutwappen nicht nur Bauwerke geschützt sind, sondern auch Parkanlagen und Straßenzüge, z.B. Ansbacher Hofgarten (Eingang Bahnhof) und die Promenade (Laternenpfeiler an der Schlosskreuzung).

Außerdem ist noch zu erwähnen, dass beim Bergungsort, am Eingang an der rechten Tür drei Wappen angebracht sind (Zwei oben und eins in der Mitte drunter), um seine Wichtigkeit hervorzuheben.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 11.02.2004 01:12

Korrekt - das ist der angesprochene Sonderschutz, den nur zwei Orte in Europa geniessen.

Die Anlage selbst ist übrigens erstaunlich klein. Trotzdem - ein interessantes Stück Geschichte und Gegenwart.

Mike

BlueMax
Forenuser
Beiträge: 30
Registriert: 28.04.2003 18:58
Ort/Region: Weil der Stadt

Wappen an der Burganlage Burghausen

Beitrag von BlueMax » 11.02.2004 08:15

Hallo,

vor knapp einem Jahr war ich auf der längsten Burganlage (über 1000m) Europas in Burghausen. Dort ist an einer Stelle auch das hier gezeigte Wappen angebracht. Es war allerdings soweit ich mich erinnern konnte nur in "einfacher" Ausführung. Leider hatte ich keinen Foto dabei :cry:

Gruß, Stefan

Antworten

Zurück zu „Kalter Krieg - Zivilschutz & Zivilverteidigung“