Bundespost / Telekom Schutzräume

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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ruine13
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Beitrag von ruine13 » 03.10.2011 14:11

Heute in der Duisburger NRZ:

"Konservierte Furcht im Keller

Duisburg. Deutsche Post, Rheinhausen, Beethovenstraße, Kellergeschoss. Wer die schweren Stahltüren nicht kennt, würde den langen Gang wohl einfach weiterlaufen. Nur ein kleines blaues Schild ist in den Stahlbeton geschraubt: Raum 031, Schutzraum III, 50 Personen.

Es riecht muffig. Wider Erwarten quietscht die Tür nicht . Drinnen gibt es nicht einen einzigen Faden eines Spinnennetzes, der Estrich ist besenrein. Der Raum, einer von drei baugleichen im Postkeller, ist ein Relikt vergangener Zeiten. Bunker, sagt der Volksmund, Katastrophenschutzraum hieß er offiziell bei der Post. Über Jahrzehnte war er seit dem Zweiten Weltkrieg für jedes neues Gebäude einer Behörde in der gesamten Republik Vorschrift. In Rathäusern, Finanzämtern, Ministerien, Bahnhöfen und eben auch bei der Deutschen Bundespost..."

Der ganze Artikel:

http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 21533.html

Viele Grüße

Markus

Bochumer Verein

Ehemalige KVst in Bochum

Beitrag von Bochumer Verein » 07.10.2011 11:21

Hallo,

in Bochum gibt es ein Telekomgebäude am Willy Brandt (Herbert Frahm) Platz. Es war einstmals die Hauptpost von Bochum und die KVst (welche vor etlichen Jahren verlegt wurde).
Unter diesem Bau sind 3 Etagen Bunker. Diese stammen aber noch aus dem WWII.

Das Gebäude soll in ein paar Jahren abgerissen werden. Werde den Abriss und die Bunker dann bestimmt fotografieren.
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 07.10.2011 23:27

Moin, moin!

@Bochumer Verein
Ich habe keine Ahnung über die Bochumer Anlage in / unter der Post.
Wann ist das Postgebäude denn gebaut worden?
Bei einer Angabe von "Bunker mit x Etagen unter einem Gebäude" bin ich in der Regel mißtrauisch: meist handelt es sich um einen Keller, selbst, wenn Wände und Decken etwas stärker als bei einem "normalen" Haus sind.
Kann Du etwas über die Wände und Decken in den drei fraglichen Untergeschossen in Erfahrung bringen?

Unabhängig von der Frage "Keller oder Bunker" ist der Abbruch des Gebäudes sicher interessant. Auf jeden Fall freuen wir uns alle schon jetzt auf die dann hoffentlich zahlreichen Dokumentarfotos.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

naujokmi
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Beitrag von naujokmi » 08.10.2011 18:49

Wenn wir doch schon mal in Bochum sind:

Im Gebäude der aktuellen Hauptpost (Wittener Str.) gibt es auch zwei oder zumindest einen Schutzraum. Auf dem Parkplatz befinden sich zwei Notausstiege. Einer auf der Parkfläche selber, der andere bei den Fahnenmasten im Begleitgrün.

Am TBZ (Sackgasse/Parkhauszufahrt Hauptbahnhof) befindet sich vor dem Hauseingang ebenfalls ein Notausstieg. Dieser könnte ebenfalls zur Post gehören oder zur DBAG. Ich gehe davon aus, dass sich der Schutzraum im Gebäude befindet welches jetzt das Bildungszentrum beinhaltet.

@ Bochumer Verein, kann es sein das dort mal das Fernmeldeamt ansässig war?

brocken
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Post Filale Bielefeld Nahariyastr.

Beitrag von brocken » 11.12.2011 01:12

Hallo,
unter der Deutsche Post Filale in Bielefeld an der Nahariyastr. befindet sich vemutlich auch ein Schutzraum.
Leider war durch das Gitterrost in der Bank nur der Dreck zu sehen der vermutlich die Notausstiegsklappe verdeckt. Das Gitterrost ist von innen mit zwei Riegeln gesichert, ohne Erreichbarkeit von außen.
Unter den beiden Gitterrosten links und rechts von der Bank sind die typischen Ansaugrohre des Sandfilters zu sehen je drei unter jedem Rost.

LG Marcel
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darkmind76
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Schutzraum FMT Weißer Stein ?

Beitrag von darkmind76 » 05.02.2012 18:14

Hallo!

Gestern war ich u.a. auf dem Weißen Stein bei Dossenheim. Dort oben steht ein Fernmeldeturm, der überirdisch -außer der Stromversorgung und einer kleinen Garage- über keine weiteren technischen Gebäude verfügt.

Irgendwie erscheint mir (als Laie) dieser Turm sowieso etwas sonderbar, gibt es doch bereits auf dem Königstuhl einen Turm der Telekom.

Und: Der FMT auf dem Weißen Stein scheint über einen Schutzraum zu verfügen, jedenfalls sieht mir das so aus und ähnelt denen bspw. der Warnamt-Sendestellen:
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Beitrag von derlub » 05.02.2012 18:54

Hallo Markus.

Herzlichen Dank für die Fotos :thumbup:
Das ist die ehemalige warndiensteigene RV-Stelle 807 "Weißer Stein" mit Typbaubunker. Bei der Bundespost lief die Sendeanlage unter der Bezeichnung "Heidelberg 3". Der ehemalige Sendemast hatte eine Höhe von 50 m.

Vom Regierungspräsidium Nordbaden (Karlsruhe) gab es bezügl. der Errichtung dieses Sendemastes für den Warndienst auf dem Weißen Stein tatsächlich seinerzeit Einwände, da sich bereits Sendeeinrichtungen auf dem gegenüberliegenden Königsstuhl befanden. Am 13.12.1960 schrieb daher die Bezirksregierung Nordbaden an des Landesinnenministerium nach Stuttgart u.a.: "
"Wir haben erhebliche Bedenken wegen der Errichtung der RV-Stelle in Dossenheim und schließen uns in vollem Umfang der Stellungsnahmen an, die die Beziksstelle für Umweltschutz und Landschaftspflege Nordbaden hierzu abgegeben hat: Wir haben in unseren Stellungnahmen (...) betont, daß unbedingt vermieden werden muss, daß die exponierten Höhen um Heidelberg mit Türmen und Masten gekrönt werden. Die Lösung, all diese in die Landschaft ragenden technischen Einrichtungen auf dem Königsstuhl zu konzentrieren, scheint uns heute noch das kleinbere Übel zu sein."
Quelle: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 2/601 Bü 352

Tja, Luftschutz ging anscheinend damals vor Landschaftspflege ;)

Viele Grüße,
Christoph

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Post-Schutzraum

Beitrag von redsea » 02.04.2012 18:57

ruine13 hat geschrieben:Heute in der Duisburger NRZ:

"Konservierte Furcht im Keller

Duisburg. Deutsche Post, Rheinhausen, Beethovenstraße, Kellergeschoss. (...)

Hallo zusammen,

anhängend ein paar Fotos des Gebäudeteils unter dem sich der Schutzraum befindet sowie des Notausstieg-/Entlüftungssockels, der hier erdversenkt ist, so dass die obere Betonplatte ebenerdig abschließt.

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von Djensi » 03.04.2012 13:37

Moin,

aus berufenem Munde habe ich erfahren, dass in Hamburg-Mümmelmannsberg, am Steinbeker Grenzdamm, ein Gebäude der Post gestanden hat, welches auch einen Bunker "beherbergte", natürlich einen Atombunker ;) ...

Wegen des anstehenden Grundwassers hatte man schon beim Bau große Schwierigkeiten. Der Bunker wurde nach Auflösung der Dienststelle aber nicht entfernt, sondern verfüllt und heute stehen dort Reihenhäuser ohne Keller.

b-plan: http://www.geoportal-hamburg.de/bplan/B ... Blatt2.pdf

Weiß jemand mehr?

Grüße
Djensi

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Beitrag von manni » 04.04.2012 15:21

Leider nicht zum Bunker. Ansonsten nur soviel, dass der "BBz 24 Hamburg (sp. GKS), Steinbeker Grenzdamm 14" ein Baubezirk des Fernmeldeamts 3 Hamburg war und etwa Anfang 2005 abgerissen wurde. Und dass die meisten neueren Baubezirke der DBP wie dieser ebenfalls Typengebäude waren und daher andere ähnlich ausgestattet gewesen sein dürften.

Das wäre dann hier im Norden möglich bei:

BBz 22 (26) Hamburg, Am Neumarkt (FA 2)
BBz 22 Hamburg, Stenzelring (FA 3)
BBz 23/24, Schulbergredder (FA 2)
BBz 25 (22) Hamburg, Weidenbaumsweg (FA 3)
BBz 25 Hamburg, Eichberg (FA 2)
BBz 26/Fkb, Julius-Vosseler-Str. (FA 4)
BBz 22 Moisling, Lohgerber Str. (FA Lübeck)
BBz 23 Siems, Am Teichberg (FA Lübeck)
BBz 22 u. MT Lüneburg, Auf der Hude (FA Lüneb)
BBz 25 Buxtehude, Alter Postweg (FA 5)
BBz 27 (vorm. 28) Cuxhaven, Neue Industriestr. (FA 5)

So sah es beim BBz am Steinbeker Grenzdamm bis etwa Anfang 2005 aus:
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Gruß aus HH-Rbo
manni

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