Festung Rothenberg – Katastrophenschutzlager?

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
Hans Ludwig Wiegel
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Festung Rothenberg – Katastrophenschutzlager?

Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 23.02.2009 10:50

Hallo,

soweit ich mich erinnern kann, ist mir beim Umrunden der Festung Rothenberg (bei Schnaittach) Anfang der 1990er-Jahre ein Bereich aufgefallen, der mit einem stacheldrahtbewehrten Zaun gesichert war.

Am Zaum befanden sich mehrere Warnschilder „Katastrophenschutzlager – Zutritt strengstens verboten!“. Außerdem waren im Bereich zwischen Zaun und Festung mehrfach Stacheldraht gespannt, um den Zutritt so gut wie unmöglich zu machen.

Befand bzw. befindet sich in den unteren Bereichen bzw. Kassematten dieses Lager?

Für etwaigen Antworten vielen Dank in Voraus.

Gruß

Hans Ludwig

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 23.02.2009 20:21

Hi Hans Ludwig,

du schreibst hier in der Vergangenheitsform - sprich gibt es denn die Umzäunung nicht mehr?
Die Kasematten möchte ich zum Teil wenigstens aussschließen, denn es gibt dort soweit ich weiß keinen Zugang über den man Material einfach und unkompliziert einlagern könnte. Zum anderen habe ich bei diversen Gelegenheiten Ende der 90er Anfang 2000 keine entsprechenden Hinweise gefunden, wobei ich natürlich auch etwas übersehen haben könnte, meine Besuche seinerzeit dort hatten andere Interessen :-)

würde dann ganz gut zu den "lost Partylocations" passen.


Gruß
Oliver
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Hans Ludwig Wiegel
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Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 01.03.2009 10:14

Hallo Oliver,

die Hinweisschilder „Katastrophenschutzlager“ habe ich ca. Anfang bis Mitte der 1990er-Jahre entdeckt.

Am vergangenen Mittwoch habe ich die Stelle nochmals erkundet.

Hierbei stellte ich fest, daß sich stattdessen orangefarbene Hinweisschilder mit dem Text „Betreten verboten – Einsturzgefahr“ am nach wie vor vorhandenen Zaun befanden.

Lieder war es mir aufgrund des kniehohen Schnees nicht möglich die gesamte Anlage zu umgehen. Ich werde dies bei besserem Wetter nachholen.

Gruß

Hans Ludwig

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argus
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Beitrag von argus » 02.03.2009 13:40

Hallo Hans-Ludwig!

Ich war vor 9 Jahren bei einer Führung durch die Festung dabei.

Die Kasematten sind sehr feucht und auch baufällig. Ich kann mir nicht vorstellen, daß hier eine Einlagerung von KatS-Material möglich war, bzw. ist. Es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl nutzbarer Räume, welche früher auch als Kneipe und Party-Location dienten (s.Oliver).

Nähere Informationen erhältst Du bei:

www.heimatverein1892.de

Gruß!

argus

Hans Ludwig Wiegel
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Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 29.03.2009 19:40

Hallo Argus,

die Umzäunung der Festung machte heute Nachmittag für mich eher den Eindruck als ob sich um eine Bundeswehrkaserne oder eine Standort-Munitionsniederlage handeln würde.

Besonders das Tor auf dem ersten Foto ist so ähnlich auf dem ehem. US-Depot in Schwabach vorhanden.

Mir persönlich ist keine andere Ruine oder Burg bekannt, die derart aufwendig gesichert ist.

Gruß

Hans Ludwig
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thokos
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Beitrag von thokos » 30.03.2009 08:47

Kann es sich dabei um das hier beschriebene Korpsdepot handeln?

http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/10/039/1003959.pdf

Hans Ludwig Wiegel
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Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 30.03.2009 10:39

thokos hat geschrieben:Kann es sich dabei um das hier beschriebene Korpsdepot handeln?
Hallo,

soweit mir bekannt ist, hatte das geplante Korpsdepot nichts mit der Festung Rothenberg zu tun.

Aufgrund der veränderten politischen Lage Ende der 1980er-Jahre wurde das Projekt nicht weiter verfolgt.

Außerdem ist mir persönlich auch kein bereits gebautes Depot bekannt, daß solch exponierten Lage wie die Festung hatte.

Von den fehlenden Zufahrtstraßen, die meistens so breit sind, daß sich zwei Lkws begegnen können, ganz zu schweigen.

Gruß

Hans Ludwig

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Beitrag von MikeG » 30.03.2009 14:34

Moin!

Um hier Spekulationen und Ratespielen mal ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die Bauaufnahme inkl.Übersicht der Geschichte des Bauwerks ist bekannt, ja?

Mike

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Beitrag von Krakau » 30.03.2009 16:16

Moin Mike!

Sach ma was hast Du denn da für leichtsinnige Idioten ausgegraben?
Wichtige Hinweise für spätere Bauaufnahmen
...
Auch sollte man bei so alten verfallenen Gebäuden die Warnschilder mit dem üblichen „ Betreten Verboten – Lebensgefahr „ lediglich als Touristenabschreckung interpretieren,
...


Da hat der Beauftragte für Betriebssicherheit wieder voll gepennt - wie leider so oft im Bereich der Hochschulen: Niemand trägt irgendwelche Schutzkleidung und halsbrecherische Leiterakrobatik (Bild auf Seite 4) gibt es auch noch. :megawut:

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit mögen interessant sein, dennoch dürfte es zu den Beispielen gehören, wie man es nicht machen sollte!

Gruß
Thomas

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Beitrag von Käptn Blaubär » 30.03.2009 17:31

Bei mehr als flüchtigem Lesen des Vorwortes (s. 4) erschliesst sich dann vielleicht auch die feine Ironie der studentischen Ausführungen...
na ja.
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)

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