Stillgelegte Eisenbahnstrecke bei Nürnberg-Erlenstegen

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
Hans Ludwig Wiegel
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Stillgelegte Eisenbahnstrecke bei Nürnberg-Erlenstegen

Beitrag von Hans Ludwig Wiegel » 12.04.2005 17:28

Hallo,

wie auf dem unten stehende Kartenausschnitt zu sehen ist, ging früher von der Eisenbahnstrecke „rechts der Pegnitz“ kommend, kurz vor dem Nürnberger Stadtteil Erlenstegen ein Abzweig in Richtung Industriegebiet Nürnberg Klingenhof- /Schafhofstraße.

Die Strecke führte in einem Bogen nördlich von Nürnberg-Erlenstegen vorbei.

Weiß Jemand wann die Strecke stillgelegt wurde?

Für etwaige Antworten vielen dank in Voraus.

Gruß

Hans Ludwig
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gerswz
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Beitrag von gerswz » 12.04.2005 19:45

Hallo Hans Ludwig

Die Verbindungskurve Erlenstegen ist laut dieser Seite:
http://home.arcor.de/h.schygulla/verkeh ... rnberg.htm
seit 1980 stillgelegt

Gruss, Gerhard

lost_trackie
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Re: Stillgelegte Eisenbahnstrecke bei Nürnberg-Erlenstegen

Beitrag von lost_trackie » 23.01.2013 14:46

Hans Ludwig Wiegel hat geschrieben:Hallo,

wie auf dem unten stehende Kartenausschnitt zu sehen ist, ging früher von der Eisenbahnstrecke „rechts der Pegnitz“ kommend, kurz vor dem Nürnberger Stadtteil Erlenstegen ein Abzweig in Richtung Industriegebiet Nürnberg Klingenhof- /Schafhofstraße.

Die Strecke führte in einem Bogen nördlich von Nürnberg-Erlenstegen vorbei.

Weiß Jemand wann die Strecke stillgelegt wurde?

Für etwaige Antworten vielen dank in Voraus.

Gruß

Hans Ludwig
Kennt jemand den Grund, warum diese Strecke kurz vor dem 2. Weltkrieg gebaut wurde, insbesondere warum die Verbindungskurve zweigleisig geplant und (vom Planum her) ausgelegt war.

Für eine bloße Umgehung des Nürnberger Hauptbahnhofes für Güterzüge aus/in Richtung Osten erscheint mir die Strecke überdimensioniert, vor allem was die Zweigleisigkeit betrifft.

Wer weiß hierzu etwas oder kann sonst etwas beitragen. Auch Bilder aus der Betriebszeit würden mich interessieren.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Stefan

ogamiito
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Beitrag von ogamiito » 23.01.2013 19:19

Ich meine, mal wo gelesen zu haben, dass sich da die Steckenführung mal geändert hat. Finde meine Quelle aber, leider, nichtmehr.
Ein wenig was zur Geschichte der Ringbahn habe ich hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Ringbahn_N%C3%BCrnberg) gefunden.

Scheint wohl auch, zum Teil, mit den Planungen zum 3. Reich zusammenzuhängen.

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 24.01.2013 19:39

Moin,

@lost_trackie
Bin jetzt nicht der Eisenbahnfachmann, aber im westlichen Nürnberg (Bereich Tiefes Feld und Gebersdorf) ist der dortige Teild der Umfahrung auch zweigleisig ausgebaut, auch wenn sich nach meinen Dafürhalten und Beobachtungen der Zugverkehr sehr im Rahmen hält...

Gruß
Oliver

lost_trackie
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Verbindungskurve Erlenstegen

Beitrag von lost_trackie » 24.01.2013 21:40

@Oliver

Der westliche Güterring hat die Funktion alle Güterzüge aus Norden und Westen direkt in den Nürnberger Rangierbahnhof zu führen. Hier handelt es sich um ca. 100 Züge pro Tag. Deswegen ist der Westring zweigleisig und elektrifiziert.

Die Güterzüge aus Richtung Osten müssen normalerweise (bis auf ein paar Ausnahmen) auch erst in den Rangierbahnhof. Hierfür gibt es 2 andere Verbindungskurven (von Nürnberg-Ost und von Mögeldorf nach Dutzendteich).

Bei meiner Frage zur Verbindungskurve Erlenstegen geht es um genau diese Ausnahmen, die sich auch schon vor dem 2. Weltkrieg im unteren einstelligen Bereich bewegt habe dürften und deswegen eine zweigleisige Strecke nicht rechtfertigen. Außerdem hätte man dann den kompletten Nordring zweigleisig ausbauen müssen.

Vielleicht waren ja aber Durchgangsgüterzüge aus Richtung Westen und Südwesten in Richtung Osten in größerer Anzahl geplant. Möglicherweise kennt jemand die Güterfahrpläne aus dieser Zeit.

Gruß
Stefan

petzolde
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Beitrag von petzolde » 25.01.2013 00:55

Ich gehe mal nicht davon aus, daß diese ehemalige Trasse irgendwelchen Durchgangsverkehren dienen sollte. In meinem Falk-Stadtatlas Nürberg ("gültig bis 2005") ist sie noch als "ehem. Trasse" eingezeichnet.
Es gab (und gibt noch?) umfangreiche Gleisanlagen und Anschlüsse im Bereich Nordostbahnhof (Ziegelstein, Schafhof, Klingenhof), Großreuth (Uhlandstr./Grolandstr./Kreulstr.), Muggenhof, Leyh.
Für Güterzüge nach/von Thüringen, Sachsen, Berlin (über Hof) machte es schon Sinn, etwa 1,5 km Gleis durch weitgehend ebenes Gelände zu legen, damit man nicht 20 oder 40 unnötige km durch den damals überlasteten Knoten Nürnberg Hbf fahren mußte, mit Kopfmachen in Fürth.

Was alles im Nürnberger Norden und Nordwesten produziert und auf die Bahn verladen wurde, weiß ich nicht. Aber wenn es kriegswichtig war, dürfte diese "Erlenstegener Schleife" wohl ihren Sinn gehabt haben.

Aktuell: Man macht sich Gedanken darüber, ob man die derzeit im Nürnberger Nordostbahnhof endenden Personenzüge von Gräfenberg bis Fürth verlängern soll. Der Güterverkehr ist ja wohl auch auf diesen Industriegleisen im Nürnberger Nordwesten dank "MORAtorium C" zum Erliegen gekommen, d,.h. es gibt freie Trassen für Personenzüge.
gruß EP

ogamiito
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Beitrag von ogamiito » 25.01.2013 06:14

Morgen in die Runde.

In der Ecke waren doch die Tafelhallen, und das eine Flies-Press-Werk. Zumindest das Fließ-Press-Werk sollte wohl Granathülsen gefertigt haben, haben die (glaube ich) mal vor Jahren bei einer Betiebsbesichtigung gesagt.

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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 25.01.2013 10:38

petzolde hat geschrieben:Der Güterverkehr ist ja wohl auch auf diesen Industriegleisen im Nürnberger Nordwesten dank "MORAtorium C" zum Erliegen gekommen, d,.h. es gibt freie Trassen für Personenzüge.
gruß EP
Kleine Berichtigung, bevor das falsch gedeutet wird: MORA C ist das Marktorientierte Angebot Cargo der DB AG aus 2003 ff. - und ich denke mal, dass diese reine Umgehungsstrecke (?) nicht zentral von Mora C betroffen war.

Grüße
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argus
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Rüstungsbetrieb Nürnberg

Beitrag von argus » 28.01.2013 15:58

Hallo zusammen!

Bei dem genannten weiteren Werk, müsste es sich um die "Kabel- und Metallwerke Neumeyer A.G." gehandelt haben. Es war u.a. auf das Kaltfliesspressen von Stahlhohlkörpern spezialisiert.
Im Werk wurden zahlreiche Zwangsarbeiter beschäftigt, welche in der Gegend zwischen dem Werk und der BAB A3 untergebracht waren.

Nach dem Kriege entstand aus einzelne Betriebsteilen die Fa. "Kabelmetall".

Gruß aus Nürnberg!

argus

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