Geisterbahnhöfe (hauptsächlich Hamburg)

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
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Eisenbahnfreund
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Beitrag von Eisenbahnfreund » 21.07.2002 08:40

MikeG hat geschrieben:Bei dieser Sache gilt: Solange der Termin nicht in meinem Urlaub (September) liegt, ist mir alles recht. Ich nehm' mir frei oder mach' sonstwas - das Ding muß ich sehen!
Ich nehme das in Angriff und werde Deine Terminwünsche berücksichtigen. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
MfG
der Eisenbahnfreund

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Käptn Blaubär
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Hellkamp u.a.

Beitrag von Käptn Blaubär » 21.07.2002 21:38

MikeG hat geschrieben:Bingo!

Es gibt sie also doch.
dito!

...und wenn man erstmal das richtige Stichwort hat, findet man ja auch etwas. Zitat aus "Die Geschichte der Hamburger Hochbahn" von der Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e.V.:
"Die Haltestelle Osterstraße (bisher Mittelbahnsteig) wurde mit Seitenbahnsteigen neu gebaut und die Haltestelle Hellkamp wurde beseitigt. Heute sind noch Kacheln an der Tunnelwand vorhanden, die auf die Lage dieser ehemaligen Haltestelle schließen lassen."

Das hört sich doch richtig gut an.

Bleibt die Frage, ob man bei der Hochbahn nicht gleich um eine "größere" Besichtigungstour bitten soll. Wie schon weiter oben zu lesen war, sind im Vorgriff auf die geplante Linie U 4 ja definitiv mindestens zwei unterirdische Anlagen erstellt worden: Ein sog. Hilfstunnel (kein Bahnhof!) unterhalb des S-Bahnhofes Altona und ein weiteres Tunnelstück unter der A 7 im Bereich Bahrenfeld. Wäre ja vielleicht ganz interessant, da auch mal reinzuschauen.

Außerdem noch zwei weitere Dinge:

1. Im Zusammenhang mit der Station Hellkamp bin ich darauf gestoßen, daß im Zuge dieser Streckenverlängerung auch der U-Bahnhof Schlump umgebaut, d.h. um ein Tiefgeschoß erweitert wurde. Dabei wurde auch der Streckentunnel zwischen Christuskirche und Schlump (unten) neu gebaut (immerhin Luftlinie ca. 600 m). Den alten Tunnel Christuskirche - Schlump (oben) gibt es aber nach wie vor! Dort soll ein Gleis entfernt worden sein, das verbliebene wird nur noch für gelegentliche Betriebsfahrten genutzt.

2. Der weiter oben von Mike angesprochene angebliche Tunnel im Bereich Dammtor ist so unwahrscheinlich nicht. Mitte der siebziger Jahre gab es schon sehr konkrete Planungen, die Straßenbahnlinie 2 Hauptbahnhof - Niendorf durch eine U-Bahn zu ersetzen. Diese sollte am Stephansplatz aus der U 1 ausgefädelt und dann über Grindelallee, Hoheluft, Lokstedt in Richtung Niendorf geführt werden. An der Haltestelle Stephansplatz ist der Tunnel der U 1 mit zwei Nischen bereits für die Ausfädelung vorbereitet worden. Die Planung wurde dann allerdings zugunsten der kostengünstigeren Verlängerung der U 2 nach Niendorf aufgegeben. Der von Mike angesprochene Tunnel läge genau im Bereich der ursprünglichen Planung. Vielleicht kann der Eisenbahnfreund seine Connection mal gezielt auf diesen Punkt ansprechen?

Es wird jedenfalls immer interessanter!

Michael

Dirk Heinrich

Beitrag von Dirk Heinrich » 24.07.2002 12:59

Vielleicht hier noch jemand Interessante Hinweise.

http://www.gleismann.de/

Dirk

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Käptn Blaubär
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Noch ein Geisterbahnhof

Beitrag von Käptn Blaubär » 24.07.2002 22:44

Dirk Heinrich hat geschrieben:Vielleicht hier noch jemand Interessante Hinweise.

http://www.gleismann.de/

Dirk
Moin!

Und vielen Dank für den Tip!

Je mehr man sich mit diesem Thema beschäftigt, desto mehr Überraschungen erlebt man. Nun gibt es also schon zwei Geisterbahnhöfe! (oder genauer gesagt 1 ½)

Zitat aus der o.g. Seite (http://www.gleismann.de/, dort "Gleis 2.3 - Das Hochbahnprojekt Freihafenbahn"):
"... Außerdem sollte die Freihafen-Hochbahn auch einen direkten Anschluß Richtung Barmbek erhalten, da an dieser Strecke ein Großteil der im Hafen Beschäftigten wohnte und auf diesem Wege die Haltestelle Hauptbahnhof entlastet werden sollte. So sollte zwischen den Stationen Hauptbahnhof, Berliner Tor und Spaldingstraße ein größtenteils unterirdisches Gleisdreieck entstehen. Am Ring war außerdem eine Haltestelle namens Lindenstraße oder auch Lindenplatz (im nachfolgenden der Einfachheit halber kurz LINDE genannt) vorgesehen.
(...)
Die Haltestelle LINDE wurde seltsamerweise nur am Innenringgleis im Rohbau fertiggestellt; die gesamte Anlage aber nie eröffnet. Da die Freihafenbahn nicht gebaut wurde, wurde auch der Abzweig nach Osten nicht hergestellt. ...
"

Allerdings:

"Beim Bau der Strecke Berliner Tor - Hauptbahnhof Nord ab 1962 wurde wahrscheinlich der Rohbau der Haltestelle geschliffen, jedenfalls ist davon nichts mehr zu erkennen. ..."

Die Bezeichnungen Lindenstraße und Lindeplatz gibt es auch heute noch. Die Station lag im Tunnel der U 3 zwischen Hauptbahnhof Süd und Berliner Tor.

Außerdem steht auf der o.g. Seite auch noch:
"... Das zwischen dem Kreuzweg und Pulverteich unter den Ringbahngleisen in der Großen Allee gelegene Tunnelstück, das nach Herstellung einer Freihafenbahn zur Unterführung eines Gleises dieser Bahn (nötig ist, wird) mitausgeführt und zwar so weit, daß auch hier der Bau der anschließenden Tunnelstrecke ohne Betriebsstörungen geschehen kann. ..."

Auch die Straßennamen Kreuzweg und Pulverteich gibt es noch. Das Gebiet liegt etwas östlich des ZOB. Nach der obigen Aussage soll sich dort also ein im Rohbau fertiggestelltes, eingleisiges U-Bahn-Tunnelstück unterhalb der U 3 befinden.

Und ich hatte wirklich gedacht, so etwas gäbe es nur in Berlin...

Michael
Zuletzt geändert von Käptn Blaubär am 20.12.2004 23:25, insgesamt 2-mal geändert.

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Tunnelbesichtigung

Beitrag von Eisenbahnfreund » 30.07.2002 23:07

Moin,
leider habe ich schlechte Nachrichten.

Zitat:
leider können wir Ihnen, aus organisatorischen- und sicherheits Gründen keine Führung durch alte Tunnelabschnitte der HOCHBAHN anbieten.
Der Aufwand, den eine solche Besichtigung mit sich bringen würde ist aus Betriebssicht nicht zu vertreten.
(nur nachts in der Betriebspause, Stromabschaltungen etc.)
MfG
der Eisenbahnfreund

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Re: Tunnelbesichtigung

Beitrag von Deichgraf (†) » 31.07.2002 08:07

Eisenbahnfreund hat geschrieben:(nur nachts in der Betriebspause, Stromabschaltungen etc.)
Ist doch egal, unter der Erde ist es eh dunkel.
Bis dann
Deichgraf

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Beitrag von MikeG » 31.07.2002 08:56

Ich hätte ebenfalls kein Problem damit, wenn das mitten in der Nacht wäre.

Zudem wird es ja wohl sowoeso nachts ab und an mal eine Wartungs-Begehung oder -Befahrung geben.

Mike

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Beitrag von Lacky » 31.07.2002 16:15

Moin erstmal!

Und eine Stromschienen-Abschaltung ist auch kein Problem, so etwas kommt täglich bei Wartungs- und Reinigungsarbeiten vor.

Gruß
Lacky

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Beitrag von Eisenbahnfreund » 31.07.2002 21:31

Moin,

mir braucht Ihr das nicht zu sagen.
Das Mail, das ich bekommen habe, war eine _definitive_ Absage.

Möglicherweise kann Mike mit "lostplaces" im Backround noch etwas erreichen. Meine Mittel sind hier z.Zt.ausgeschöpft.
MfG
der Eisenbahnfreund

dieselpeter

Viel Neues hier für mich

Beitrag von dieselpeter » 08.08.2002 20:12

Tach auch,

tolle Seite mit Infos, die selbst für mich als alten U-Bahn-(Mit-)Fahrer neu sind. Im ersten Moment dachte ich, hier kannst was zu sagen, da zu was schreiben, aber Pustekuchen, wurde schon alles irgendwie ergänzt, berichtigt oder ähnliches.

Trotzdem, auch ich kenne einige Gerüchte...

Ich kann mich "irgendwie" dran erinnern, dass die HHA (oder die FHH?) wohl tatsächlich den Gedanken hatte, eine U-Bahn-Verbindung nach Harburg zu schaffen. Da die Planungen in den Sechzigern vor Gründung des HVV wohl etwas Heimliches an sich hatten ("hoffentlich merken Die nich', was wir wollen"), wusste "man" wohl nichts von den Planungen der DB, eine S-Bahn nach Harburg bauen zu wollen.

Weiter kursierte Mitte der Achtziger das Gerücht, nicht nur die Stationen Jungfernstieg und Hbf-Nord sind für die Zukunft gebaut, sondern es soll angeblich ein Bahnhof im Rohbau in der "Langen Reihe"/ Ecke "Lohmühlenstrasse existieren. In welchem Bogen die U 4 von "Nord" dort hinkommen soll(te) entzieht sich meiner Kenntnis.

Zur Rothenburgsorter Linie kann ich noch sagen, dass ein wichtiger Grund für den Nicht-Wiederaufbau die Zerstörungen in diesem Bereich waren und das den Stadtvätern von vorn herein klar, hier kein Wohnviertel wieder entstehem zu lassen. Zitat: "Wo so viel Leid geschehen ist (Bem: Juli 1943) , soll keine Wohnsiedlung mehr existieren". Das war der eigentliche Grund für das U-Bahn-Sterben in diesem Bereich.

So, nun noch ein Link. Hoffentlich ist der nicht schon genannt, so dass ich mich gleich im ersten Beitrag auf die Abseite katapultiere...

http://www.hochbahnbuch.de

Gute Bahnfahrt

Peter

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