Wie lange halten Eisenbahnschwellen?
Wie lange halten Eisenbahnschwellen
Moin zusammen,
Die AKN hat 1989 auf der Strecke Hamburg - Bergedorf - Geesthacht und weiter ins AKW Krümmel Y-Stahlschwellen verlegt.
Mitlerweile werden fast alle Neubau/Umbauabschnitte mit Y-Stahlschwellen ausgeführt.
Einige Daten:Hersteller Salzgitter AG,Gewicht 135 kg gegenüber Holz ca.160 kg,Beton ca.300 kg.
Das Gleisrost liegt fester auf Grund der großen Oberfläche.Die Entsorgung ist unproblematisch , es sei denn Stahl wird irgendwann Sondermüll.Die Entsorgung einer Holzschwelle kostet heute mehr als eine neue Holzschwelle.
Die Y-Stahlschwelle braucht weniger Schotter da sie nur 2,30 m lang ist(Holz & Beton 2,60 m).
Bei Neubauten spielt der geringere Flächenverbrauch auch noch eine Rolle.
Zur Lebensdauer läßt sich sagen,Stahl rostet pro Jahr und Seite 0,1 mm ab.Eine Lebensdauer läßt sich z.Z.nur errechnen.Die Lebensdauer von Stahlschwellen verringert sich wenn der Schotter im Winter zum auftauen gesalzt werden muß.Das sind aber auch nur Annahmen.
Gruß Charon
Die AKN hat 1989 auf der Strecke Hamburg - Bergedorf - Geesthacht und weiter ins AKW Krümmel Y-Stahlschwellen verlegt.
Mitlerweile werden fast alle Neubau/Umbauabschnitte mit Y-Stahlschwellen ausgeführt.
Einige Daten:Hersteller Salzgitter AG,Gewicht 135 kg gegenüber Holz ca.160 kg,Beton ca.300 kg.
Das Gleisrost liegt fester auf Grund der großen Oberfläche.Die Entsorgung ist unproblematisch , es sei denn Stahl wird irgendwann Sondermüll.Die Entsorgung einer Holzschwelle kostet heute mehr als eine neue Holzschwelle.
Die Y-Stahlschwelle braucht weniger Schotter da sie nur 2,30 m lang ist(Holz & Beton 2,60 m).
Bei Neubauten spielt der geringere Flächenverbrauch auch noch eine Rolle.
Zur Lebensdauer läßt sich sagen,Stahl rostet pro Jahr und Seite 0,1 mm ab.Eine Lebensdauer läßt sich z.Z.nur errechnen.Die Lebensdauer von Stahlschwellen verringert sich wenn der Schotter im Winter zum auftauen gesalzt werden muß.Das sind aber auch nur Annahmen.
Gruß Charon
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Hallo zusammen,
hier gibts Infos zu den Y-Schwellen bei der AKN.
http://www.akn.de/front_content.php?idcat=64
Das dort zu sehende "Denkmal" steht auf dem Betriebsgelände der AKN in Kaltenkirchen.
Gruß Mark
hier gibts Infos zu den Y-Schwellen bei der AKN.
http://www.akn.de/front_content.php?idcat=64
Das dort zu sehende "Denkmal" steht auf dem Betriebsgelände der AKN in Kaltenkirchen.
Gruß Mark
Stahlschwellen
In einer Ausgabe von 2003 der Vereinszeitung "hp-1" des FREMO (europ. Modelleisenbahner) war ein fundierter Artikel über die Verbreitung von Stahlschwellen im Deutschen Reich und ihre Bauformen. Offenbar waren Stahlschwellen in den dreißiger Jahren zahlenmäßig der Holzschwelle sogar überlegen!
Ich gehe mal auf die Suche nach dem Artikel und stelle ein Exzerpt ein!
Zum Thema Holzschwelle: Bei der DB war es üblich, das Verlegedatum der Schwellen mit einem Nagel auf der Oberseite der Schwelle zu kennzeichnen, der das Verlegejahr als zweistellige Zahl angab. Gibts heute noch weit verbreitet, bei Weichenschwellen wurden weitere Nägel mit Angaben über die Bauform bzw. Länge eingeschlagen.
Janni
Ich gehe mal auf die Suche nach dem Artikel und stelle ein Exzerpt ein!
Zum Thema Holzschwelle: Bei der DB war es üblich, das Verlegedatum der Schwellen mit einem Nagel auf der Oberseite der Schwelle zu kennzeichnen, der das Verlegejahr als zweistellige Zahl angab. Gibts heute noch weit verbreitet, bei Weichenschwellen wurden weitere Nägel mit Angaben über die Bauform bzw. Länge eingeschlagen.
Janni
FREMO-Artikel
Martin Schottler und Christian Sauer schrieben in Hp1 Modellbahn, Ausgabe 1/2003:
(...)"...weil die Holzschwellen Ende des vorletzten Jahrhunderts knapp und damit auch teuer wurden. Wegen der Haltbarkeit des Oberbaues sollte man nicht vergessen, dass die Befestigung der Stahlschiene auf eine Holzquerschwelle erst 1926 - mit Einführung des Reichsoberbaus K wirklich zufriedenstellend gelöst wurde. In diesem Fall wurde sogar des Guten zuviel getan: Seitdem übertrifft nämlich die Haltbarkeit der Befestigungselemente die Haltbarkeit von Schiene und Schwelle deutlich. Davor war die Haltbarkeit der Kleineisen schlecht, insbesondere war der "Verschleiß an verschiedenen Befestigungsmitteln" beim eisernen Oberbau "b edeutend geringer", wiewohl eine bessere Gesamtwirtschaftlichkeit des eisernen Oberbaues nicht nachgewiesen werden konnte. Daher wurde die Stahlschwelle in Epoche I und IIa (Länderbahnzeit bis 1926 und frühe Reichsbahnzeit) nicht nur der Versuch einer Alternativlösung, sie wurde zum Hauptlastenträger der großen Strecken. Noch 1950 waren 44% des Streckennetztes der Bundesbahn mit Stahlschwellengleis trassiert."
"Stahlschwellengleis wurde bei der DRG (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft) ab Ende der dreißiger Jahre, genauer: 1939, wieder aufgegeben. Eine sachlich-technische Begründung war, dass nach Entgleisungen auf Weichen die Schäden bei Stahlschwellen viel gravierender seien als auf Holzschwellen. Man kann das glauben oder auch nicht, der eigentliche Grund könnte aber auch gewesen sein, dass man aus Holz so schlecht Panzer, Granaten und andere Rüstungsgüter herstellen kann."
"Führte man in der Anfangszeit vor allem die größere Dauerhaftigkeit des Stahlschwellenoberbaus an (45 Jahre verglichen mit 25 bis max. 40 Jahren bei getränkten Holzschwellen), so stand bereits in der Ausgabe des Großen Brockhaus 1928-35, "lediglich volkswirtschaftliche Gründe" führten zu ihrer Verwendung, oder, wie es Thomas Becker in der MIBA etwas direkter ausdrückte: Man suchte Beschäftigung für die Stahlwerke. Obwohl dann seit 1939 keine Stahlschwellen mehr - regulär - neu eingebaut wurden, findet man sie bis heute im Schotterbett, auch mit dem Jahresdatum "1947" oder "1952".
Daneben wird in Heft 2/2003 eine Tabelle wiedergegeben, die die Verbreitung von stahlschwellen im Jahre 1908 wiedergibt:
In Preussen/Hessen waren 36.334 km Gleis mit Holzschwellen, 15.320 km mit Stahlschwellen ausgerüstet.
Janni
(...)"...weil die Holzschwellen Ende des vorletzten Jahrhunderts knapp und damit auch teuer wurden. Wegen der Haltbarkeit des Oberbaues sollte man nicht vergessen, dass die Befestigung der Stahlschiene auf eine Holzquerschwelle erst 1926 - mit Einführung des Reichsoberbaus K wirklich zufriedenstellend gelöst wurde. In diesem Fall wurde sogar des Guten zuviel getan: Seitdem übertrifft nämlich die Haltbarkeit der Befestigungselemente die Haltbarkeit von Schiene und Schwelle deutlich. Davor war die Haltbarkeit der Kleineisen schlecht, insbesondere war der "Verschleiß an verschiedenen Befestigungsmitteln" beim eisernen Oberbau "b edeutend geringer", wiewohl eine bessere Gesamtwirtschaftlichkeit des eisernen Oberbaues nicht nachgewiesen werden konnte. Daher wurde die Stahlschwelle in Epoche I und IIa (Länderbahnzeit bis 1926 und frühe Reichsbahnzeit) nicht nur der Versuch einer Alternativlösung, sie wurde zum Hauptlastenträger der großen Strecken. Noch 1950 waren 44% des Streckennetztes der Bundesbahn mit Stahlschwellengleis trassiert."
"Stahlschwellengleis wurde bei der DRG (Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft) ab Ende der dreißiger Jahre, genauer: 1939, wieder aufgegeben. Eine sachlich-technische Begründung war, dass nach Entgleisungen auf Weichen die Schäden bei Stahlschwellen viel gravierender seien als auf Holzschwellen. Man kann das glauben oder auch nicht, der eigentliche Grund könnte aber auch gewesen sein, dass man aus Holz so schlecht Panzer, Granaten und andere Rüstungsgüter herstellen kann."
"Führte man in der Anfangszeit vor allem die größere Dauerhaftigkeit des Stahlschwellenoberbaus an (45 Jahre verglichen mit 25 bis max. 40 Jahren bei getränkten Holzschwellen), so stand bereits in der Ausgabe des Großen Brockhaus 1928-35, "lediglich volkswirtschaftliche Gründe" führten zu ihrer Verwendung, oder, wie es Thomas Becker in der MIBA etwas direkter ausdrückte: Man suchte Beschäftigung für die Stahlwerke. Obwohl dann seit 1939 keine Stahlschwellen mehr - regulär - neu eingebaut wurden, findet man sie bis heute im Schotterbett, auch mit dem Jahresdatum "1947" oder "1952".
Daneben wird in Heft 2/2003 eine Tabelle wiedergegeben, die die Verbreitung von stahlschwellen im Jahre 1908 wiedergibt:
In Preussen/Hessen waren 36.334 km Gleis mit Holzschwellen, 15.320 km mit Stahlschwellen ausgerüstet.
Janni
Stahlschwellen im Bahnhof Münster (Westf) Hbf
Hallo ich war heute im Hbf Münster, dort ist mir aufgefallen das an mehreren Bahnsteigen die Schienen auf cirka 15m auf Stahlschwellen verlegt sind. Die Schwellen tragen verschiedene Hersteller angaben und Datumsangaben ab 1934.
Selbst in ein Gleis mit neuen Betonschwellen sind cirka 15m Schiene auf Stahlschwellen verlegt.
Weiss jemand warum das gemacht wird?
MFG R.Westers
Selbst in ein Gleis mit neuen Betonschwellen sind cirka 15m Schiene auf Stahlschwellen verlegt.
Weiss jemand warum das gemacht wird?
MFG R.Westers
gruss Ralf
www.rwesters.de
www.rwesters.de
Schwellen
Es wäre interessant zu wissen, wo die Gleisstücke mit Stahlschwellen im Hbf Münster sind. Über Unterführungen? In welchen Gleisen?
Eine Stahlschwelle hat im Vergleich zur Betonschwelle eine (deutlich) geringere Bauhöhe. Das könnte z.B. über einem Fußgängertunnel entscheidend sein, wo zwischen Tunneldecke und Schwellenunterkante nur wenige Zentimeter Platz sind - schließlich sollte das Gleis auch nicht zu hoch am Bahnsteig liegen.
Gruß EP
Eine Stahlschwelle hat im Vergleich zur Betonschwelle eine (deutlich) geringere Bauhöhe. Das könnte z.B. über einem Fußgängertunnel entscheidend sein, wo zwischen Tunneldecke und Schwellenunterkante nur wenige Zentimeter Platz sind - schließlich sollte das Gleis auch nicht zu hoch am Bahnsteig liegen.
Gruß EP
Hallo,gafjw hat geschrieben:Ich meine mich dunkel zu erinnern, als damals in Norderstedt-Mitte der Bahnhof gebaut wurde, so wie er jetzt ist, wurden dort Stahlschwellen verwendet. Allerdings nicht in der Form wie sie aus Holz sind, sondern so V-förmig. Kann das jemand bestätigen, ist nur eine dunkle Erinnerung von mir.Lacky hat geschrieben: ....
Stahlschwellen werden seit ca 40 Jahren nicht mehr verbaut, sind aber Trotzdem immer noch recht häufig anzutreffen, besonders bei Nebenbahnen....
Lacky
neuere Stahlschwellen ("Y-Typ", nicht V-Typ) werden heutzutage wieder öfter eingebaut. Gerade im Bereich AKN (Norderstedt -> Kaltenkirchen) sehe ich sie täglich. Aber auch anderswo in dieser Republik sind sie als Neubauware anzutreffen (nachzulesen z.B. in de.etc.bahn.*)
Thomas
Stahlschwellen
Siehe meinen Betrag vom 16.07.04.
Dazu folgender Nachtrag;Die Akn wendet sich z.T.wohl wieder von der Stahlschwelle ab weil 1.Die Liegedauer durch das salzen des Schotters wohl doch erheblich verringert wird.2.Die Stahlpreise teilweise enorm gestiegen sind.3:Die Verlegekosten durch die Bauform mitlerweile höher sind als bei Betonschwellen.4.Die Flächen & Schottereinsparung bei der B70-240 auch schon ganz gut istt
Dazu folgender Nachtrag;Die Akn wendet sich z.T.wohl wieder von der Stahlschwelle ab weil 1.Die Liegedauer durch das salzen des Schotters wohl doch erheblich verringert wird.2.Die Stahlpreise teilweise enorm gestiegen sind.3:Die Verlegekosten durch die Bauform mitlerweile höher sind als bei Betonschwellen.4.Die Flächen & Schottereinsparung bei der B70-240 auch schon ganz gut istt
Re: Stahlschwellen
Hallo CHARON,CHARON hat geschrieben:Siehe meinen Betrag vom 16.07.04. Dazu folgender Nachtrag;Die Akn wendet sich z.T.wohl wieder von der Stahlschwelle ab weil (...) 2.Die Stahlpreise teilweise enorm gestiegen sind. (...)
dieses Argument dürfte nun aber weggefallen sein.
Viele Grüße
redsea