Wie lange halten Eisenbahnschwellen?

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
Harvey

Wie lange halten Eisenbahnschwellen?

Beitrag von Harvey » 05.03.2004 19:54

Dazu habe ich eine Grafik gefunden, die für mich überraschend zeigt, dass nicht Eiche das bevorzugte Holz für Schwellen war, sondern Buche.
Aber daneben wurden offensichtlich auch Kiefer und Lärche verwendet. Alle Hölzer wurden nachtürlich in Teer getränkt (und enthalten deshalb giftige Stoffe, weshalb Eisenbahnschwellen als Sondermüll zu behandeln sind).

Quelle: Zeitschrift Straßenbau und Bautenschutz, 4. Jahrgang, 1955

Grüße
Harvey



PS: Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich beim scannen der s/w-Bilder dieses Moire-Muster vermeiden kann? Mein scan-Programm hat dazu keine Funktion.
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Harvey

Beitrag von Harvey » 05.03.2004 19:58

... und hier noch ein Foto einer Fabrik, in der Schwellen und Telegraphenmasten mit Teer getränkt wurden.
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Wilm

Beitrag von Wilm » 05.03.2004 20:44

Hallo Harvey,

interessante Geschichte, dass mit den Bahnschwellen. Mir sind auf einem ehemaligen Kraftwerks- und Rüstungsgelände Bahnschwellen bekannt, die gegen 1944 verlegt worden sind.

Ob´s allerdings Buche oder Eiche war, kann ich Dir nicht sagen.

Zum Moiré in Deinen Scans:
Probiere das nächste mal vielleicht eine Auflösung von 200 oder 500-600 dpi und lass nachher ein Bildbearbeitungsprogramm diese Bilder wieder verkleinern. Denn, ist die Auflösung des Scanners gleich der gedruckten Auflösung, oder ein vielfaches davon, kommt es zum blöden Moiré. Deshalb sollte man der Möglichkeit auch grobkörnige Bilder vertikal einscannen und nachher drehen.

Die Fabrik habe ich mal bearbeitet, mehr geht allerdings nicht!

Es grüßt
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Harvey

Beitrag von Harvey » 05.03.2004 20:57

Moin Wilm,

danke für Deinen Tipp. Gleiches hatte mir Leif per PN bereits geraten und ich hab's probiert - es funktioniert gut.

Nochmals vielen Dank und Grüße

Harvey

Gerhard A. Schmitt

Eisenbahn-Schwellen

Beitrag von Gerhard A. Schmitt » 05.03.2004 21:44

Hallo,

Eisenbahnschwellen wurden unter Hochdruck mit Karbolineum getränkt. K. = Steinkohlenteeröl mit Kreosot. ( Buchenholzteer ).
Grüße aus Baden

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Lacky
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Beitrag von Lacky » 06.03.2004 10:30

Wilm hat geschrieben: interessante Geschichte, dass mit den Bahnschwellen. Mir sind auf einem ehemaligen Kraftwerks- und Rüstungsgelände Bahnschwellen bekannt, die gegen 1944 verlegt worden sind.
Moinm erstmal!

Man kann durchaus auch noch Schwellen finden, die noch älter sind, nur ist auf diesen die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben. Deshalb müssen, auch wenn sie vielleicht noch äußerlich in Ordnung scheinen, in regelmäßigen Intervallen sämtliche Schwellen ausgewechselt werden. Dabei kommt es natürlich auch noch darauf an, wie stark die Strecke belastet ist. Auf einer Hauptstrecke mit schnellen Reisezügen und schweren Güterzügen muß das naturgemäß öfter stattfinden, als auf einer Nebenbahn mit maximal drei Zügen täglich.

Was in der Auflistung noch fehlt: Betonschwellen haben eine ungefähre Lebensdauer von 30 - 35 Jahren.

Lacky
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Gast

Beitrag von Gast » 06.03.2004 11:52

Und dann gibt es ganz vereinzelt noch Stahlschwellen. Im Herbst habe ich an der seit zwei-drei Jahren stillgelegten Strecke Herborn-Niederwalgern Stahlschwellen mit Fertigungsdatum 1928 gefunden. Und die haben bis zur Stillegung noch richtige Züge getragen.
Zur Ergänzung: V2-Versteck

lars
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Beitrag von lars » 06.03.2004 15:16

Lacky hat geschrieben:
Man kann durchaus auch noch Schwellen finden, die noch älter sind, nur ist auf diesen die Betriebssicherheit nicht mehr gegeben. Deshalb müssen, auch wenn sie vielleicht noch äußerlich in Ordnung scheinen, in regelmäßigen Intervallen sämtliche Schwellen ausgewechselt werden.....

Lacky
Moin,
inwiefern verschleißen die denn, bzw. was kann passieren, wenn Schwellen zu lange benutzt werden, wohlgemerkt die optisch intakten, bei offensichtlichen Schäden erübrigt sich die Frage... Gibts da Messverfahren, oder wird pauschal alle paar Jahre/Jahrzehnte getauscht ?

Gruß Lars

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Lacky
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Beitrag von Lacky » 07.03.2004 10:14

Ein Verschleiß von Schwellen ergibt sich durch die Belastungen der Schienenschrauben oder -nägel, die ja fast durch die Schwelle hindurch reichen. Das gesammte Gleisbett ist ja kein starres Gebilde, sondern muß arbeiten können, wenn es durch einen Zug belastet wird. Hierdurch wird im Laufe der Zeit der Halt der Schienenschrauben immer geringer. In den ersten Jahren kann das noch durch Nachziehen ausgeglichen werden, aber irgendwann hilft nur noch ein Austausch der Schwelle, der meistens mit einer Kompletterneuerung des gesammten Oberbaus verbunden wird. Dieses gilt jedenfalls für Holzschwellen.

Bei Betonschwellen ist die Schienenbefestigung meistens durch Klammern gegeben. Hierbei entfallen natürlich die Schienenschrauben. Allerdings können sich durch die Erschütterungen bei einer Zugfahrt (wer mal bei einem Wagen eine Flachstelle gehört hat, wird sich denken können, was ich meine) im Laufe der Zeit Risse und Absplitterungen ergeben, die einen Austausch erforderlich machen.

Stahlschwellen werden seit ca 40 Jahren nicht mehr verbaut, sind aber Trotzdem immer noch recht häufig anzutreffen, besonders bei Nebenbahnen. Ursprünglich waren sie für eine Liegezeit von rund 35 vorgesehen, jedoch hat sich herausgestellt, daß bei Stahlschwellen auch nach 50 oder mehr Jahren immer noch die Betriebssicherheit gegeben ist. Allerdings sind die Herstellungskosten enorm hoch, so daß man heutzutage lieber meistens auf Betonschwellen zurückgreift.

Lacky
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gafjw

Beitrag von gafjw » 09.03.2004 11:09

Lacky hat geschrieben: ....

Stahlschwellen werden seit ca 40 Jahren nicht mehr verbaut, sind aber Trotzdem immer noch recht häufig anzutreffen, besonders bei Nebenbahnen....

Lacky
Ich meine mich dunkel zu erinnern, als damals in Norderstedt-Mitte der Bahnhof gebaut wurde, so wie er jetzt ist, wurden dort Stahlschwellen verwendet. Allerdings nicht in der Form wie sie aus Holz sind, sondern so V-förmig. Kann das jemand bestätigen, ist nur eine dunkle Erinnerung von mir.

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