Großes Betongebäude am Bahnhof Stendal: Wofür mal gebaut?
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Großes Betongebäude am Bahnhof Stendal: Wofür mal gebaut?
Hallo, gestern hatte ich am Bahnhof Stendal eine Umsteigezeit in den nächsten Zug. Dabei fiel mir am Bahnhof ein Bauwerk auf, dass zwar außen wohl mal komplett verklinkert war, aber im Kern ein Betonklotz ist, Wandstärke deutlich größer, als bei einem normalem Gebäude. Es scheint ein Anbau an den rechten Gebäudeteil gewesen zu sein.
Es wird wohl noch genutzt, an den älteren Schildern "Mannesmann Arcor" und an den Klimageräten erkennbar.
Aber zu welchem Zweck und wann wurde das Gebäude mal gebaut?
MfG Deichgraf63
Es wird wohl noch genutzt, an den älteren Schildern "Mannesmann Arcor" und an den Klimageräten erkennbar.
Aber zu welchem Zweck und wann wurde das Gebäude mal gebaut?
MfG Deichgraf63
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- klaushh (†)
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Moin, moin!
Mein Eindruck / Vermutung:
"Bunker" für bahntechnische Anlagen, aber nicht bombensichere mind. 1,10 m Wände!
Die Bahnsteigseite sieht für "entfestigt" zu sorgfältig gearbeitet aus.
Die verklinkerte Rückseite sieht für eine Nachkriegsmaßnahme nach Entfestigung zu sorgfältig ausgeführt aus.
Es bleibt die Frage: warum sind Stirnseite und Bahnsteigseite nicht (mehr) verklinkert? Trat da evtl. das Bunkerverkleidungsverbot aus Berlin in Kraft? Die aus der Wand ragenden Moniereisenenden als Halterung für die Verkleidung sind auf jeden Fall noch vorhanden und zu erkennen.
Gruß
klaushh
Mein Eindruck / Vermutung:
"Bunker" für bahntechnische Anlagen, aber nicht bombensichere mind. 1,10 m Wände!
Die Bahnsteigseite sieht für "entfestigt" zu sorgfältig gearbeitet aus.
Die verklinkerte Rückseite sieht für eine Nachkriegsmaßnahme nach Entfestigung zu sorgfältig ausgeführt aus.
Es bleibt die Frage: warum sind Stirnseite und Bahnsteigseite nicht (mehr) verklinkert? Trat da evtl. das Bunkerverkleidungsverbot aus Berlin in Kraft? Die aus der Wand ragenden Moniereisenenden als Halterung für die Verkleidung sind auf jeden Fall noch vorhanden und zu erkennen.
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
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Hallo,
anscheinend handelt es sich um ein bisher nicht bekanntes Bauwerk. Wegen der Öffnungen (Lüftung?) tippe ich mal auf eine technische Anlage aus dem Bereich Fernmeldewesen (eventuell von der Reichsbahn) und vor DDR Zeiten. Nicht bombensicher stimmt natürlich, aber um die 70/80 cm Beton dürften es sein, auch die Decke mit dem leicht aufragenden Flachdach.
MfG
anscheinend handelt es sich um ein bisher nicht bekanntes Bauwerk. Wegen der Öffnungen (Lüftung?) tippe ich mal auf eine technische Anlage aus dem Bereich Fernmeldewesen (eventuell von der Reichsbahn) und vor DDR Zeiten. Nicht bombensicher stimmt natürlich, aber um die 70/80 cm Beton dürften es sein, auch die Decke mit dem leicht aufragenden Flachdach.
MfG
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Hallo,
ich gebe diesen Beitrag an einem Mitglied aus unserem Modelleisenbahnclub weiter. Er hat den Bahnhof Stendal-Ost im Original im Maßstab 1 : 160 gebaut, kommt aus Stendal und kann auf Grund seines Alters viel erzählen. Vielleicht kann er zu dem Gebäude etwas sagen.
Gruß
HW
http://www.n-f-m.eu/bildergalerie/modul ... nd-bw/eb01
ich gebe diesen Beitrag an einem Mitglied aus unserem Modelleisenbahnclub weiter. Er hat den Bahnhof Stendal-Ost im Original im Maßstab 1 : 160 gebaut, kommt aus Stendal und kann auf Grund seines Alters viel erzählen. Vielleicht kann er zu dem Gebäude etwas sagen.
Gruß
HW
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Hallo,
leider konnte ich beim letzten Modellbahn-Vereinstreffen nicht anwesend sein und den betreffenden Vereinskollegen persönlich fragen, dieses habe ich aber telefonisch nachgeholt.
Ich bekam aber ein Foto, welches er selber erstellt hat und folgende Auskunft per E-Mail (Auszug aus der Antwort).
Beim ersten Bild siehst du die linke Seite des Bahnhofs mit dem Durchlass für Postfahrzeuge und das Quergebäude mit der Bahnhofsmission (Rot Kreuz).
Hinter diesem Querbau wurde in den Mitte 50er Jahren noch ein Sozialbau errichtet in dem die Bahnangestellten auch medizinische Versorgung erhielten. Danach kam die Bahnhofskantine mit Küche und anschließend die Drehscheiben mit ihren Ringschuppen.
Es muss sich also um das Gebäude handeln, welches in den 50er Jahren erstellt wurde. An der Stirnseite von diesem Gebäude ist ja zu erkennen, dass hier noch ein Gebäude angebaut war. Das müsste das Gebäude mit der Bahnhofskantine und der Küche führ die Bahnarbeiter gewesen sein.
Das Foto zeigt noch eine Überdachung zwischen dem Bahnhofshauptgebäude und dem Querbau mit dem angebauten "Neubau". Der Neubau ist aber auf dem Foto nicht mehr zu sehen.
leider konnte ich beim letzten Modellbahn-Vereinstreffen nicht anwesend sein und den betreffenden Vereinskollegen persönlich fragen, dieses habe ich aber telefonisch nachgeholt.
Ich bekam aber ein Foto, welches er selber erstellt hat und folgende Auskunft per E-Mail (Auszug aus der Antwort).
Beim ersten Bild siehst du die linke Seite des Bahnhofs mit dem Durchlass für Postfahrzeuge und das Quergebäude mit der Bahnhofsmission (Rot Kreuz).
Hinter diesem Querbau wurde in den Mitte 50er Jahren noch ein Sozialbau errichtet in dem die Bahnangestellten auch medizinische Versorgung erhielten. Danach kam die Bahnhofskantine mit Küche und anschließend die Drehscheiben mit ihren Ringschuppen.
Es muss sich also um das Gebäude handeln, welches in den 50er Jahren erstellt wurde. An der Stirnseite von diesem Gebäude ist ja zu erkennen, dass hier noch ein Gebäude angebaut war. Das müsste das Gebäude mit der Bahnhofskantine und der Küche führ die Bahnarbeiter gewesen sein.
Das Foto zeigt noch eine Überdachung zwischen dem Bahnhofshauptgebäude und dem Querbau mit dem angebauten "Neubau". Der Neubau ist aber auf dem Foto nicht mehr zu sehen.
Hallo Deichgraf63,
was befindet sich denn im Untergeschoss des Gebäudes? Auf der Rückseite scheinen in den Durchbrüchen keine Fenster verbaut worden zu sein, so dass man hineinschauen kann.
Ich würde dieses Gebäude eher als Technikbauwerk ansehen. Dafür sprechen die dafür typischen vertikal, langgezogenen Fenster im Obergeschoss, die umlaufend vollständig geschlossenen Jalousien und vor allem die große Anzahl an Klimaaggregaten außen am Gebäude. In einem Kellerraum wird sich eine Heizungsanlage befunden haben. Auf der Rückseite ist noch die Leitung zu einem Temperaturfühler zu sehen. Die nachträglich zum Obergeschoss angebrachte Fluchtleiter könnte auf Grund einer Umnutzung oder aber auf Grund geänderter Brandschutzvorschriften erforderlich geworden sein.
Das ist meine Einschätzung.
Grüße
Kai
was befindet sich denn im Untergeschoss des Gebäudes? Auf der Rückseite scheinen in den Durchbrüchen keine Fenster verbaut worden zu sein, so dass man hineinschauen kann.
Ich würde dieses Gebäude eher als Technikbauwerk ansehen. Dafür sprechen die dafür typischen vertikal, langgezogenen Fenster im Obergeschoss, die umlaufend vollständig geschlossenen Jalousien und vor allem die große Anzahl an Klimaaggregaten außen am Gebäude. In einem Kellerraum wird sich eine Heizungsanlage befunden haben. Auf der Rückseite ist noch die Leitung zu einem Temperaturfühler zu sehen. Die nachträglich zum Obergeschoss angebrachte Fluchtleiter könnte auf Grund einer Umnutzung oder aber auf Grund geänderter Brandschutzvorschriften erforderlich geworden sein.
Das ist meine Einschätzung.
Grüße
Kai