U - Bahnhof Steinfurther Allee

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 12.08.2009 22:04

Otto21629 hat geschrieben:Bei der Bundeswehr haben sie uns damals erzählt, dass die Vorwarnzeit 7 Minuten beträgt...


Gruß
Otto
Das ist natürlich vom Szenario abhängig.
Wenn ein Gegner es schafft eine ausreichende Zahl von Nuklearwaffen in eine 7-Minuten-Reichweite zu bringen ohne daß man etwas davon merkt, dann ist a) sowieso alles egal, da die Truppe in 7 Minuten noch nicht einmal auf die Fahrzeuge aufgesessen ist, geschweige denn die GDP-Stellungen erreicht haben könnte (ich hätte dafür so um die 60 km Luftlinie zu fahren gehabt...) und b) hat man es nicht besser verdient (Schlafmützigkeit).

Der Zivilschutz der BRD hat mit einer Vorwarnzeit (nicht Flugzeit!) von ca. 6 Monaten kalkuliert.

Grüße
Ingo

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 15.08.2009 00:55

Charly hat geschrieben:Hallo,
was mir gerade am Thema auffällt:
Hochbahn- und ZS-Technik sind räumlich nah beieinander.
Wurde die ZS-Technik vollständig vor den Einflüssen unbefugter Hochbahner geschützt?
Gruß
Charly
Wurde sie nicht, es war so, dass einige Anlagenteile von Hochbahnern bei Bedarf mit gewartet wurden.
Nicht alle Hochbahner hatten auch zu allen Bereichen zugang, da gab es Einschränkungen bei der Schlüsselvergabe.
Ich meine auch, dass die damalige U-Bahn(leitstelle) in JG im geschützten Bereich lag, zumal ja von dort auch die Steuerung der Abschottung der Haltestelle vorgenommen wurde.

Djensi

Colbinator
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Mal zur Vervollständigung der Bunkeranlagen im Bereich der Tunnelhaltestellen HHA

Beitrag von Colbinator » 23.04.2016 15:13

Als ehemaliger Mitarbeiter der Ordnungsgruppe hatte ich die Möglichkeiten diese Anlagen teilweise zu betreten.

Der Schutzraum Mümmelmannsberg ist ein Endbahnhof mit anschliessender, mehrgleisiger Abstellanlage.

Der komplette Komplex wird durch Drucktore im Gleisbett der Bahnhofseinfahrt im K-Fall abgeriegelt.

Die Abstellanlage sowie die Bahnsteige werden im Vorlauf mit Zügen aufgefüllt, welche als Sitzgelegenheiten genutzt werden.

Am Ende der Abstellanlage, befindet sich der Notausstieg der Anlage, welcher sich hinter dem Heizkraftwerk befindet.
Sozialräume befinden sich hinter seitlichen Türen im Bahnsteigbereich verborgen. Dort werden auch nummerierte Strahlenschutzsteine zur Abdichtung verwahrt.

Im Eingangsbereich befinden sich ausfahrbare Druckverschlüsse, welche im geschlossenen Zustand durch davorliegende Türen umgangen werden können (Schleusenbereich).

Der Antrieb für die Tore befindet sich in einem Nebenraum, wo die Drucktore im geöffneten Zustand befindlich sind. Neben elektrischen Antrieb befindet sich dort auch eine Vorrichtung um die Tore mittels handbetrieb zu schliessen.

Dieses System ist bei sämtlichen Bahnhöfen der Erweiterungen der Linie U3 sowie U2 angewendet worden.

Zu den Bahnhöfen (U3) zählen :Steinfurter Allee, Mümmelmannsberg
(U2) Joachim-Mähl-Straße, Schippelsweg, Niendorf Nord

Als weitere Zivilschutzanlage diente ursprünglich die Haltestelle Jungfernstieg (Der Bereich der oberen Ebene am Alsteranleger)....Auch hier das gleiche Prinzip wie zuvor beschrieben.

Der Treppenabgang zum eigentlichen Schutzbauwerk unterhalb befindet sich vom Alsteranleger aus gesehen in mittiger Höhe der Halle neben den öffentlichen Toiletten,
Auch die Toiletten hatten einen Zugang zum Treppenabgang des Schutzbaus.Am ende der Toiletten befindet sich eine Tür, hinter der sich der Treppenabgang befindet.

Bei den Drucktoren in der unteren Ebene der U2 handelt es sich nach meinem Wissen um "Flutschutztore" Dieser Bereich war nicht als Schutzraum vorgesehen.

Ich kann aber nicht sagen, ob es da heute noch genauso aussieht, da ja im Rahmen des U4 Baus dort einiges verändert wurde. Meine Kenntnisse basieren auf die späten 90er Jahre.

Ich hoffe ich konnte der Aufklärung ein wenig dienlich sein.

LG
Colli

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