Hallo,
1. gerade habe ich ein Bild mit "unserem" Lager hier entdeckt:
Es war später "Stalag 383" - das Kriegsgefangenenlager in Unterödenhart im heutigen Truppenübungsplatz Hohenfels.
"So hatte es an der Straße nach Schmidmühlen einst ausgesehen: Südlich des Ortes war Anfang der 40er Jahre binnen sechs Monaten das Notlager Unterödenhart mit etwa 300 Baracken für übende Truppen entstanden. Ab 1941 wurde es Gefangenenlager. Gegen Ende des Krieges befanden sich im Lager etwa 10 000 Gefangene und Flüchtlinge."
https://www.onetz.de/deutschland-und-di ... 39578.html
2. Für das zweite Bild könnten wir diese Spur verfolgen:
Bei dem Lager auf den Bilder "Straßenbau" könnte es sich um eines der 6 Strafgefangenenlager handeln, die ab 01.03.1939 zum Bau der Ostmarkstraße eingerichtet wurden. Hier waren bis zu 1.600 Gefangene untergebracht.
Die Standorte der Lager könnte man vielleicht ausmachen.
Quelle:
Dissertation "Ziviler Strafvollzug für die Wehrmacht. Militärgerichtlich Verurteilte in den Emslandlagern 1939 - 1945" von Frank Bührmann-Peters, Osnabrück
https://repositorium.ub.uni-osnabrueck. ... thesis.pdf
"Ab Mitte Juni 1938 übernahm die Reichsjustizverwaltung auch diese Aufgabe. Die „Bayerische Ostmarkstraße“ ist heute eine Touristenstraße, die von Passau über Regen, Cham, Oberviechtach und Weiden nach Marktredwitz führt. 1935 von zivilen Arbeitern begonnen und Teil des groß angelegten Reichsstraßen- und Autobahn-Bauprogramms, besaß die Straße auch eine militärische Funktion, die sie besonders in der „Sudetenkrise“ 1938 an Bedeutung gewinnen ließ. Bis zu 1.600 Gefangene – untergebracht in sechs Lagern, die ab 01.03.1939 dem neuen »Vorstand der Strafgefangenenlager Bayerische Ostmark« mit Sitz in Oberviechtach (zwischen Weiden und Cham, gehört heute zum Landkreis Schwandorf, Oberpfalz) unterstellt wurden – mussten auch dann weiter arbeiten, als mit dem Anschluss des Sudetenlandes und der Einrichtung des Protektorats Böhmen und Mähren die strategische Bedeutung der Straße fortfiel. 1941, als etwa 150 km der insgesamt 260 km langen Strecke fertig gestellt waren, wurden die Bauarbeiten »kriegsbedingt« eingestellt und die Lager aller Wahrscheinlichkeit nach aufgelöst (OLLMANN 1941/42, S. 53 - 57 (1. Zitat S. 54); HÖLZ 1993, S. 79f. (2.Zitat S. 80); DENGLER 1997, S. 16 - 18).
Im Januar 1939 erging zunächst eine Anweisung, dass die ELL 2.200 Gef. zum Bau der Ostmarkstraße abgeben sollten (SUHR – Emslandlager 1985, S. 197 u. 269 Anm. 82). Häftlingsverlegungen aus dem Emsland nach Ostbayern sind zwar dokumentiert (KdSGL an BdRMdJ, 24.02.1939, StA OS, Rep. 947 Lin I Nr. 696;
»Tatsachenbericht« v. Adolf R., München o. D. [Ende d. 40er Jahre], StA OS, ebd. Nr. 789), diese riesige Gef.-Anforderung dürfte aber später zahlenmäßig wieder reduziert worden sein."
Viele Grüße aus Bayreuth
Bernhard
[geklärt] Unbekannte Straßenbaustelle mit Barackenlager -> Unterödenhart
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