Funkmeßbeobachtungsstelle KOMET - IV./LNR 351 ?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 02.04.2006 11:50

Moin,

mal einige Fragen zum Drumherum: Wenn in Duisburg die Stellung KOMET bestimmte Aufgaben in der Abwehr vom Bumerang-Angriffen zu erfüllen hatte, beschränkt sich der Aktionsbereich zwangsläufig aufgrund des eingesetzten Freya-Gerätes. Ich denke etwa 120 km Radius um den Standort herum, mit dem Hauptwirkungsbereich Richtung (Westen- ) Norden. Was mich noch stutzig macht: in Breyell-Natt, nur einige Kilometer von Venlo/NL entfernt gab es noch eine Freya-Stellung, deren genauer Aufgabenbereich mir ehrlich gesagt nicht klar ist. Nachweislich bezog aber wohl zumindest auch die 4. Flak-Division von dieser Stellung Natt Informationen.

Könnte es sein, daß die Installation in Plaggenburg das nördliche Pendant zu KOMET war?
Könnte es vielleicht auch noch etwa im Raum Trier eine weitere Einrichtung gegeben haben, so daß es nahe der deutschen Grenze eine Art "Abwehrkette" dieser ABG gab?

Rätselnd, Eric
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 10.04.2006 19:47

Moin,

Im Zusammenhang mit der Stellung Komet, die ja als eine deutsche Abwehrmaßnahme zum OBOE-Verfahren (deutsches Deckword hierfür BUMERANG-Verfahren) aktiv war folgendes: gerade habe ich gelesen, daß nach offiziellen Informationen auf der Seite www.raf.mod.uk der erste Oboe-Angriff des BC am 20./21.12.1942 gegen den kleinen niederländischen Ort Lutterade nördlich Maastricht, heute Teil der Gemeide Geleen geflogen wurde.

"Lutterade Oboe Trial
6 Mosquitos of 109 Squadron were dispatched to bomb a power-station at Lutterade, a small town in Holland near the German frontier. The first Oboe-aimed bombs were dropped by Squadron Leader H. E. Bufton and his navigator Flight Lieutenant E. L. Ifould. 2 other crews bombed on Oboe but the equipment in the remaining 3 aircraft did not function properly and they bombed elsewhere. The Mosquitos all returned safely.

Daylight photographs taken after the raid showed so many old bomb craters from an earlier raid when the Pathfinder mistook Lutterade for Aachen that it was impossible to identify the Oboe results reliably. A local report, however, states that 9 bombs fell together in open ground 2 km from the power-station."

Bereits eine Nacht später gab es dann den ersten "Trainingsangriff" gegen Duisburg-Hamborn und das damals selbständige Rheinhausen.

Grüße, Eric
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Beitrag von EricZ » 10.04.2006 19:48

Ach ja, noch etwas: Einige hier aus diesem Forum kennen ja unten benannten Herrn, aber kennt jemand zufälligerweise :lol: dieses Dokument:
Major Dahl of Luftgaukommando VI,
Münster: ‘Erfahrungsbericht über Aufklärung und Gegenmaßnahmen
zum englischen Oboe-Verfahren’, May 30, 1943
Q: [gelöscht von Leif]

Grüße, Eric
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Beitrag von Leif » 10.04.2006 20:27

Starke Quelle Eric!
White Pride World Wide...Tolle Seite, die Zündel für einen genialen Menschen hält!

Ich habe die Neonaziseite gelöscht!

Leif

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gelöschte Seite

Beitrag von Pettersson » 10.04.2006 21:04

Hi Leif,

wird wohl kaum Absicht von Eric gewesen sein.

Gut, dass es dir schnell aufgefallen ist.

Gruß,
Torsten

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Beitrag von EricZ » 11.04.2006 09:03

Danke für die Leute von der RRF :thanx:

Leute, wer mich kennt, weiß wie viel ich von dieser Sch.... halte. Asche über mein Haupt, weil ich von der pdf den link nicht "zurückverfolgt" habe. :shocked: :oops: :cry:

Einzig und allein das von mir zitierte Dokument von Major Dahl dürfte eine Ergänzung zum Bumerang sein, und ich frage mich, wo dieses nur zu finden sein könnte...

Eric
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Beitrag von EricZ » 23.04.2006 20:12

Die Luftbilder sind eingetroffennnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn! ;)
Weiteres bei nächster Gelgenheit... :)

Grüße, Eric
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OBOE - Observer Bombing Over Enemy

Beitrag von EricZ » 07.05.2006 16:17

Moin Moin,

zum Thema OBOE findet sich ja so einiges im Netz verstreut, dies hier finde ich deshalb interessant, weil ein Fitzelchen neu für mich ist:

Operational history


Oboe's operational use in December 1942, about the same time H2S was introduced. The Germans, observing the curved path of the Mosquito, called the system "Boomerang". The predictable path of the bomber was a vulnerability, compensated for by the fact that the speed and altitude of the Mosquito made it very hard to intercept. The major limitation of Oboe was that it was a line-of-sight system; the curvature of the Earth therefore allowed it to be useful for attacking the Ruhr industrial area, but not targets deeper inside Germany.

Oboe was extremely accurate, with an error radius of about 110 meters (120 yards) at a range of 400 kilometers (250 miles), about as good as optical bombsights. Late in the war it was used for humanitarian purposes to perform food drops for the Dutch still trapped under German occupation. Drop points were prearranged with Dutch resistance contacts and the food canisters were dropped within about 30 meters (100 feet) of the aim point.

It took the germans more than one year to disclose the mystery of the system. OBOE was cracked by the german RF engineer H. Widdra ( who already detected the british "Pips Squeak" method in 1940) in the end of august 1943 in the RF tracking station "Maibaum" located in Kettwig near Essen while the british bombers attacked steelwork "Bochumer Verein". The Germans tried to jam 1.5 meter / 200 MHz Oboe signals, though by the time they did so, the British had moved on to 10 cm / 3 GHz "Mark III" Oboe and were simply using the old transmissions as a ruse, to divert German attention.
Q: en.wikipedia.org/wiki

Weder habe ich bis gerade etwas über den hier genannten Herr Widdra gelesen, noch war mir bekannt, daß die Stellung MAIBAUM angeblich das Verfahren geknackt haben soll.

Grüße, Eric
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Beitrag von SES (†) » 07.05.2006 16:56

Hi Eric,
Very interesting addition to this piece of history, which until 2 years ago was not very well known.
bregds
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Beitrag von EricZ » 09.05.2006 16:54

Moin Moin,

wie seht ihr die Aussichten, bei der WAST eine Auskunft zu erhalten über den Leiter dieser Stellung Olt. John?

Zu dieser Stellung ist ja einiges noch immer nicht bekannt ist: u.a. die Feldpostnummer und der genaue Zeitraum, von wann bis wann KOMET betrieben wurde.

Hat jemand ggf. schon einmal zu Forschungszwecken Informationen bei der WAST angefragt und erhalten?

Grüße, Eric
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