Funkmeßbeobachtungsstelle KOMET - IV./LNR 351 ?

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 02.06.2006 14:11

Hi Eric,
The shadows from 1, 2 and 3 are from objects no more than max. 2 m high. Agree that 4 indeed could be from an antenna - I missed that - and judging from the shape it could be an ABG. Please also note just N of the bridge, these is also a shadow from what is probably an antenna. Could you possibly scan just this section in 1200 dpi and mail it please.
bregds
SES

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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 03.06.2006 18:28

Hi,
Thank you for the scans. I have had another look, but the only thing new, is a shadow from an antenna/mast in the center of the site. Please note that the tall steel masts are placed on a straight line.
bregds
SES
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 05.06.2006 10:36

Hi SES,

Thanks a lot for your further analysis! :thumbup:
I havn´t seen this antenna before...
It´s also very interesting for me that south of the former center of the location there must have been some more installations - not the long lattice masts alongside the tramway (zhe so called D-Bahn, a tram between Duisburg and Düsseldorf, nowadays called U79) track. After having been two days ago in this area I have realised that nothing has been left, and in one area there is today a water protection area, which is of course a prohibited area... :holy:

By the way: At the place, where the latice mast must have been at that time, recently there has been built a new telecommunication mast.

Brgds, Eric
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Beitrag von SES (†) » 05.06.2006 10:54

Hi,
It is very common that these WW II foundations are reused - where do you find concrete of a comparable quality? ;)
bregds
SES

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Beitrag von EricZ » 10.06.2006 12:40

Moin,

wie versprochen, möchte ich die Zusammenfassung meines Gespräches mit einem Duisburger Zeitzeugen dem werten Forum nicht vorenthalten:

Nach Einsätzen in Frankreich, Dänemark und Norwegen war Herr W. von Herbst 1943 bis Frühjahr 1945 am Heidberg südlich Huckingen eingesetzt. An sämtlichen Einsatzorten hatte er geholfen, Freya-Geräte aufzubauen und später auch mit diesen gearbeitet.

In der Stellung am Heidberg war nur wenig Personal, zusammen etwa zehn Soldaten und Luftnachrichten-Helferinnen. Die Soldaten waren in einer Baracke unterhalb der noch nicht fertig ausgebauten Schnellstraße, die Helferinnen in Huckingen privat untergebracht. Herr W. war damals Obergefreiter. Außer ihm gab es noch einen Unteroffizier aus Bayern und Oberleutnant John.

Die Beobachtungen am Freya wurden den Mädchen mündlich zugerufen. Diese gaben die Informationen per Telefon weiter zu einem Bunker an der Mülheimer Straße am Kaiserberg. Zu diesem unterirdischen Bunker gelangte man über eine in die Tiefe führende Treppe. Von dieser Stelle aus wurden die Informationen weitergeleitet und unter anderem im Drahtfunk gesendet.

Für Beobachtungsflüge usf. stand der Einheit ein Fieseler Storch zur Verfügung. Das Flugzeug war am Heidberg im Gebüsch abgestellt. Als Start- und Landebahn diente die Schnellstraße. Gestartet wurde immer in Richtung Großenbaum. Die Maschine wurde vom Unteroffizier geflogen, damit John seine Beobachtungen machen konnte. Nach der Rückkehr von Einsätzen wurde der Storch wieder rückwärts an seinen Platz im Gebüsch geschoben.


Etwa im März 1945, als der Amerikaner schon von der linken Rheinseite auf die rechtsrheinischen Stadtteile schoß, wurde das Gerät abgebaut und die Stellung an dieser Stelle verlassen. Die Einheit verlegte nach Heiligenhaus, und zwar in den Bereich der Stellung HEIDSCHNUCKE zu einer Stelle an der Straße zwischen Kettwig und Velbert in der Nähe des damals dort noch eingesetzten Jagdschloß-Gerätes. Wegen des immer enger werdenden Ruhrkessels wurde daß Freya-Gerät allerdings nicht mehr wie geplant aufgebaut, sondern letztendlich gesprengt.

Herr W. konnte sich leider nicht mehr an seine Feldpost-Nummer oder die offizielle Bezeichnung seiner Einheit erinnern.


Wie schön, wenn man diverse Aspekte, die bislang nur aus der Literatur bekannt waren, durch die Erinnerungen eines noch lebenden Zeitzeugen wiederfindet. Hätte ich nicht vor einigen Wochen die Presseinformation geschrieben, hätte ich mir wahrscheinlich einen Wolf nach weiteren Informationen zu dieser Stellung gesucht, und vor allem, ich hätte die lebendigen Erinnerungen dieses in der Stellung fast anderthalb Jahre eingesetzten Herrn niemals hören können.

Grüße, Eric
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Beitrag von EricZ » 22.07.2006 15:02

Moin,

kleine, aber ganz interessante Ergänzungen:

1. Die vor geraumer Zeit von SES in diesem Beitrag gezeigte Aufnahme des ABG ist nicht in der Stellung am Heidberg gemacht worden. "Einen solchen Spargel ohne richtige Antenne gab's bei uns nicht. Solche Geräte standen bei der großen Stellung in Heiligenhaus. Unseres hatte eine breite Antenne, konnte schnell auf- oder abgebaut und z.B. per LKW transportiert werden." "Ein Freya-LZ?" "Ja genau, Sie kennen ja sogar den richtigen Namen, solch ein Freya-Gerät haben wir damals auf der Brücke genutzt."

2. Zu den Bildern der Betonreste, die ich vor einigen Monaten hier eingestellt hatte: Auch wenn dieser Bereich nur einen besseren Steinwurf von der Gerätestellung entfernt war, mit dem "Kommando KOMET" stand diese militärische Einrichtung im Heidbergwald in keiner Beziehung. Diese Einrichtung war auf's strengste bewacht und sämtlichen Soldaten der Komet - auch dem Jonny (Anm.: Olt. John wurde von seinen Kometlern so genannt) - wurde keinerlei Zugang oder besser ausgedrückt keinerlei Annäherung zu diesem Bereich gestattet. Das Wäldchen war nicht nur scharf bewacht, sondern durch die Postierung der diversen Wachsoldaten völlig unzugänglich.

Jetzt geht natürlich erneut das große Rätselraten los... mein Ansprechpartner und seine damaligen Kameraden vermuteten, daß dort irgendetwas für die Flak zum Einsatz kam, allerdings lag dort weder eine Kanonen- noch eine Scheinwerfer-Batterie.

3. Der vom Zeitzeugen erwähnte Tiefbunker muß sich am Lutherplatz in Duisburg-Neudorf bzw. Duissern (der Platz gehört zu beiden Stadtteilen) befunden haben. Dort wurden allerdings nicht nur die Meldungen der Stellung Komet aufgenommen und weitergeleitet, auch Informationen der/für die lokalen Nazis wurden dort empfangen bzw. weitergeleitet. Der Zugang zum Bunker befand sich am Rande des Platzes. Der Bunker selbst lag ca. 8m unter der Erde.

Gibt es jemanden, der alte Bildern vom Bereich des Lutherplatzes in Duisburg hat?



Ansonsten werde ich mit meinem Ansprechpartner wenn es nicht mehr so heiß ist einen Termin für ein persönliches Gespräch wahrnehmen, bei welchem dann die Luftbilder gemeinsam durchgesprochen werden können.

So long, Eric
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Beitrag von SES (†) » 22.07.2006 21:01

Hi Eric,
You may recall that we a while back found a shadow near the the bridge, which could have been from a radar.
bregds
SES
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Beitrag von EricZ » 25.08.2006 11:32

Moin Moin,

habe gerade gelesen, daß ab November 1943 in der Stellung "Komet" ein FuMG (Flum) 41 G (k3B) = Freya-Köthen K3 auf etwa 75 MHz als ein Teil der Anti-Bumerang-Anlage eingesetzt war. Eine Abbildung ist auch vorhanden... :)

Grüße, Eric
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Beitrag von SES (†) » 25.08.2006 14:42

Hi,
That is a big version of the Freya. They could have used the popular name Gross Freya. http://www.gyges.dk/luftwaffe_radartype ... nition.htm
Did you say you had a picture :thanx:
bregds
SES

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Beitrag von Gast » 25.08.2006 20:03

Something like this??

Best regards, Klaas
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