Lage der Funkmess-Stellungen

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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Gravedigger
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Lage der Funkmess-Stellungen

Beitrag von Gravedigger » 21.09.2004 20:30

Moin moin,

in letzter Zeit habe ich mich mal wieder etwas ausführlicher mit den Flugmess-Stellungen beschäftigt. Dabei ist mir aufgefallen, das die Stellungen meistens in de Ebene, quasi "auf freiem Feld", errichtet wurden, obwohl in der Nähe der Stellungen höhere Berge waren. Rein von der Logik her betrachtet müsste es doch von der Reichweite her effektiver sein, wenn man die Stellungen auf dem Berg gebaut hätte.
Gab es vielleicht technische Gesichtspunkte, die für die Lage in der Ebene sprachen?

CU Markus
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 23.09.2004 14:21

Moin!

Die damalige Technik erforderte ja meist Kombinationen aus Würzbug D/Riese und z.B. Freya-Geräten. Diese musste man alls auf einigermassen gleichem Niveau mit bestimmten Mindestabständen unterbringen. Das ist auf den meisten Kuppen kaum möglich, vermitlich liegt der Grund schlicht in diesem Umstand.

Mike

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 24.09.2004 22:38

Moin,

ein weiterer Aspekt, der sicherlich zu beachten sein dürfte:

Die Funkmeßstellungen hatten nach meiner "Kenntnis" natürlich gerade die bekannten Haupteinflugschneisen zu beobachten und somit Hauptwirkungsbereiche.
Eine WR-Stellung, die im Grenzbereich zw. Bottrop und Oberhausen lag, war aber z.B. auf einer klejneren Kuppe postiert worden, von welcher speziell Richtung Niederlande gewirkt werden konnte, Richtung West bis Nord also etwa Venlo bis Twente.

Da die Frage von Gravedigger aber bewußt sehr allgemein gehalten gehalten und nicht auf eine oder zwei bestimmte Stellungen gemünzt ist, wird es nach meiner Einschätzung gar nicht so leicht möglich sein, "Heureka" rufen zu können...

Eric

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Gravedigger
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Beitrag von Gravedigger » 25.09.2004 15:39

Moin,

hauptsächlich habe ich die Stellungen bei mir in der Gegend gemeint. Die "Made" z.B. liegt in einer Ebene auf ca 290m NN obwohl gleich daneben die beiden "Gleichberge" mit 640m und 680m liegen.
Das "Stachelschwein" liegt ganz und gar in einer Kuhle auf ca. 350m, rings um die Stellung sind in ca. 1km Entfernung Hügel mit 370 - 400m, das dürfte die Reichweite ja auch eingeschränkt haben?
Auch die von mir vermutete Lage der Stellung "Regenwurm" ist sehr ähnlich wie die beiden anderen Stellungen. Was genaues kann ich aber dazu noch nicht sagen, aber genauere Nachforschungen sind in arbeit.

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Leif
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Beitrag von Leif » 25.09.2004 16:18

Hallo Markus.
Aus GEMA-Berlin von Harry von Kroge, Seite 93f.

"Auf Grund des Spannungszustandes ließ sie zur Beobachtung des Luftraumes in Richtung Tschechoslowakei je ein Funkmeßgerät auf dem Geisinger Berg bei Altenberg/Erzgebirge und auf dem Großen Schneeberg bei Glatz/Sudetenland von Montagetrupps der GEMA aufbauen. Diese beiden Standpunkte waren mit Bedacht in Höhen um 800 m ausgewählt worden, um für die wirksame Überwachung des Luftraumes eine große Ortungsentfernung zuerreichen. Der Betrieb der beiden geheimen Geräte wurde durch Tarnmaßnahmen behindert, die die GEMA-Monteure zum ersten Mal erlebten. Es dauerte Tage, bis die vielen Echos, die auf dem Beobachtungsrohr auftauchten, als Reflexionen von Bergen und Höhenzügen rundherum erkannt wurden. Die erhöhte Aufstellung der Geräte erwies sich wegen der störenden Bodenechos als äußerst ungünstig. Nur mühsam konnten Echos von Flugzeugen ausgemacht und ausgewertet werden. Auch von Willisen, der zu Rate gezogen wurde, konnte mit seiner Erfahrung im Umgang mit den Funkmeßgeräten keine Verbesserung der Ortungsergebnisse erzielen. Er schlug vor, den tschechischen Luftraum aus der Marchebene, östlich von Wien, zu beobachten.
(...) Innerhalb einiger Tage ging das Funkmeßgerät in Betrieb. Das Ergebnis war unvergleichbar besser. Ohne Störungen konnte der Luftraum in Richtung Brunn beobachtet werden."

Wie die Echos eleminiert wurden, kann ich leider nicht sagen. Vielleicht kann jamand hier helfen. Das Dopplerradar ist meines Wissens erst später eingesetzt worden.

Viele Grüße,
Leif

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Beitrag von Gravedigger » 26.09.2004 21:57

Hi,

das mit den Reflektionen von Bergen hab ich garnicht bedacht. Da könnt es möglich sein, das duch ein nahes Bodenecho die EM-Wellen über Berge und Hügel strahlten und so die Reflektionen vermieten wurden.

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Beitrag von gerswz » 27.09.2004 22:05

Hallo,

Das Problem der Reflektionen an Festobjekten ( Gelände ) und deren Vermeidung durch die Aufstellung der Funkmessgeräte in einer Senke erwähnt auch Fritz Trenkle in seinen Buch ‚Die Deutschen Funkmeßverfahren bis 1945‘. Dadurch hatte man nur eine störende Reflektion an der ersten Bodenerhebung, die dahinterliegende blieben im Funkschatten. Allerdings auch tieffliegende feindliche Flugzeuge, aber dies nahm man scheinbar in Kauf. Vermutlich flogen die Bomberverbände nicht als Tiefflieger an.

Nach Trenkles ‚Die deutschen Funkstörverfahren bis 1945‘ wurde die Nutzung des Dopplereffektes ab Mitte 43 eingesetzt, allerdings nicht zur Unterdrückung von Bodenechos, sondern zur Unterscheidung zwischen Flugzeugen und Düppeln mit den ‘..laus‘ Geräten ( z. B Würzlaus, Tastlaus, K-Laus/Windlaus, ... ).

Gruß, Gerhard

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Leif
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Beitrag von Leif » 28.09.2004 21:33

Aus der "Einsatzfiebel für Funkmeßgeräte":


III. Aufstellungsarten und ihre besonderen taktischen Merkmale

Im folgenden sollen nun einige der wichtigsten und charakteristischen Aufstellungsarten besprochen werden:

A Die Aufstellung auf einer Steilküste
Sie kommt verhältnismäßig häufig vor und hat sich auch als durchweg günstig erwiesen, und zwar deshalb, weil auf Grund der erhöhten Aufstellung
a) die Reichweite groß und
b) die unterste tote Zone in ihrer Ausbildung nur schmal und somit das Gerät besser zur Erfassung der Tiefflieger geeignet ist.
Es ist jedoch unvorteilhaft, das Gerät direkt an der Kante der Küste aufzustellen,
1. weil infolge des steilen Auftreffens der unteren Randstrahlen auf das Wasser die Brandung sich als stark atmendes Nahfestzeichenbild bemerkbar macht. Es entsteht die sog. „Seeschlange" oder auch „Meeresrauschen"genannt, das unter Umständen in der Beobachtung eines Luftzieles sehr störend wirken kann, und zwar um so mehr, wenn das Gerät als Führungsgerät benutzt wird,
2. weil das Gerät direkt am Rande der Steilküste den atmosphärischen Einflüssen, vor allem den mit Salzwasser gesättigten Winden stark ausgesetzt ist und dadurch störanfälliger wird,
3. weil das Gerät dort schlechter zu tarnen und von der See und aus der Luft besser zu erkennen ist.
Es hat sich als günstig erwiesen, bei einer Aufstellungshöhe von 50 bis 150 m um 250 bis 500 m von der Kante der Steilküste zurückzugehen. Dabei treten dann die Verhältnisse auf, wie sie in Fig. 24 dargestellt sind.

In der Zeichnung ist auf eine maßstabgerechte Darstellung verzichtet worden, da sich das Ganze unter sehr kleinen Erhebungswinkeln abspielt. Aus der Fig. 24 ergibt sich, daß es in einem gewissen Sektor nicht zu einer Überlagerung der direkten und reflektierten Strahlung kommt, da von der Kante der Steilküste bis zu dem Punkt, wo der die Kante gerade streifende Strahl auf die Wasserfläche trifft, keine Reflexion auftreten kann infolge des toten Raumes unterhalb der Kante. Es ist also in diesem Sektor nur die direkte Strahlung vom Gerät vorhanden und es kann daher in ihm nicht zur Ausbildung von toten Zonen kommen. Im Sektor 2 ist daher eine ungestörte Beobachtung von Flugzielen möglich. Oberhalb dieses Sektors liegt das Gebiet 1, das infolge der Reflexion am Vorfeld (dieses reicht vom Gerät bis zur Kante der Steilküste) von Maxima und Minima durchzogen ist. Da für dieses Vorfeld nur die Höhe des Sendespiegelmittelpunktes über dem Erdboden als wirksame Strahlungshöhe in Frage kommt, gehen hier die Finger steil in die Höhe. Dadurch können in diesem Gebiet Hochflieger erfaßt werden. Die Aufstellung des Gerätes ist für die Erfassung von Tieffliegern um so weniger geeignet, je weiter das Gerät von der Kante der Steilküste zurücksteht. Denn es geht dann von der maximalen Reichweite, innerhalb der Tiefflieger überhaupt beobachtet werden können, noch die Länge des toten Raumes unterhalb der Kante der Steilküste ab. Bei einer Höhe der Steilküste von 100 m und einem Abstand des Gerätes von der Kante von 500 m beträgt die Länge dieses Totraumes etwa 14 km. so daß also theoretisch nur während einer Anflugstrecke von 22 km Tiefflieger beobachtet werden können, da ja die Reichweite des Gerätes am Boden bei einer Aufstellungshöhe von 100 m theoretisch etwa 36 km beträgt. Bei den hohen Fluggeschwindigkeiten ist die Wahrscheinlichkeit, daß das Gerät während dieser 22 km ein Flugziel erfaßt, gering. Es können, falls es zu einem Auffassen überhaupt kommt, nur wenige Peilungen geliefert werden. Das Ziel wird dann beim Anflug im Totraum unter der Kante der Steilküste rasch wieder verlorengehen. Für die Tiefflieger-Erfassung ist also die erwähnte Aufstellung nicht gut geeignet.
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Beitrag von Leif » 28.09.2004 21:40

B. Aufstellung auf einer stetig abfallenden Küste

Um eine noch bessere Wirkungsweise der Geräte zu bekommen, müßte also die Aufstellung so gewählt werden, daß die wirksame Strahlungshöhe im Bereich 50—150 m liegt und bei entsprechendem Zurückstellen vom Wasser jedoch kein toter Raum entsteht. D. h. es müßte das Vorgelände vom Aufbauplatz des Gerätes allmählich zum Wasser hin abfallen. Und in der Tat hat
sich in der Praxis als beste Aufstellung erwiesen: Eine Küste von 50 bis 150 m Höhe, die auf eine Entfernung von etwa 10 km hin allmählich und stetig zum Meeresspiegel abfällt. Das entspricht einer Neigung des Vorfeldes von 1:200 bis 1:66. Dabei ist zu beachten, daß das Vorgelände zum Meer hin nicht überwölbt (konvex) abfällt. Denn dann würde auch ein gewisser toter Raum entstehen. Am besten ist ein stetig oder hohl (konkav) abfallendes Küstenvorland. Die Vorteile dieses Idealfalles der Aufstellung sind (Fig. 25):
1. die große Reichweite (durchschnittlich 150 km) infolge der großen wirksamen Strahlungshöhe über der Reflektionsfläche des Meeres;
2. das Brandungsecho, die sog. Seeschlange tritt nur schwach bzw. überhaupt nicht auf, weil die untere Randstrahlung ganz flach über die Brandungszone streift;
3. das Gerät läßt sich besser der Feindsicht entziehen;
4. die unterste tote Zone kommt nicht zur Ausbildung, da sich die einfach am Meeresspiegel reflektierte Strahlung und die zweifach, am Vorgelände und am Meeresspiegel reflektierte Strahlung gegenseitig auslöschen und somit die direkte Strahlung (erster Finger) bis zum Wasserspiegel heruntergeht und sich dort auflegt. Daraus ergibt sich, daß Tiefflieger erfaßt werden können. Der Nachteil dieser Aufstellung beruht darin, daß Hochflieger schlecht erfaßt werden können.

C. Die Aufstellung an der Flachküste

mit nur geringer effektiver Strahlungshöhe hat zur Folge, daß die Reichweite stark sinkt. Gleichzeitig wird die Möglichkeit, Tiefflieger zu erfassen, auch geringer. Allgemein ist die Aufstellung des Gerätes an der Küste bei freiem Blickfeld und hauptsächlichem Seesuchsektor in den meisten Fällen gut im Vergleich zur Aufstellung im Binnenland. Auch eine Flachküste gibt noch einen relativ günstigen Standpunkt ab. Lagern sich auf einer an sich flachen Küste Dünenwälle oder sonststige Erhebungen, so ist das Gerät auf der meerabgewandten Seite etwas hinter den Hang zu stellen zur Abschirmung der Brandung.

D. Die Aufstellung im Flachland

bietet im allgemeinen keine so großen Schwierigkeiten wie im Bergland. Sind im Flachland nur wenig festzeichengebende Objekte vorhanden, wie Industrieanlagen, hohe Schornsteine, Funktürme usw., so kann man, insbesondere beim Suchgerät, zur Erzielung einer guten Reichweite eine erhöhte Aufstellung wählen. Am günstigsten ist eine allseitig abfallende Bodenerhebung von maximal 20—30 m Höhe über dem Reflexionsgelände. Für das Führungsgerät ist eine niedrigere Aufstellung als für das Suchgerät anzustreben, damit die Zeitlinie möglichst festzeichenfrei wird und auch die Nahfestzeichen klein werden.
Ganz besonders gilt das für die Führungsgeräte der Dunkelnachtjagd. Der Ansatz kann sich dann erst genau durchführen lassen, wenn sich die Zeichen der beiden Maschinen außerhalb des Nahfestzeichens befinden. Innerhalb desselben ist dem Jägerleit-Offizier die Beobachtung sehr erschwert. Daher ist eine niedrigere Aufstellung zu wählen, damit die Abblendwirkung, auf die später noch speziell eingegangen wird, möglichst gut wird. Es hat sich in der Praxis, speziell für die Führungsgeräte der Dunkelnachtjagd, eine Aufstellung unter Meeresspiegelhöhe in den Marschen an der Küste als günstig erwiesen. Dadurch kann erreicht werden, daß fast nur das Eigenzeichen auftritt und sonst die Zeitlinie festzeichenfrei bleibt.
Bei Aufstellung direkt in der Ebene, also bei einer wirksamen Sendespiegelhöhe von nur etwa 1,5 Wellenlängen über dem Reflektionsgelände, ergeben sieh beim Freya-Gerät nur 3 Finger im senkrechten Schnitt durch das Strahlungsfeld (s. Fig. 17). Diese Keulen heben sich sehr rasch und steil vom Erdboden ab, daher sinkt die Reichweite stark: im Durchschnitt etwa 70—80 km. Tiefflieger sind aus diesem Grund auch kaum zu erfassen. Die Beobachtung wird erst mit größeren Höhenwinkeln gut, und Hochflieger können erfaßt werden. Sind im Flachland, z. B. im nordwestdeutschen Industriegebiet, viele festzeichengebende Objekte vorhanden, so muß man unter Verzicht auf große Reichweiten auch mit dem Suchgerät tiefer gehen als die angeführte Durchschnittshöhe von 20 bis 30 m, damit die Zeitlinie auch für den Fernbereich nicht so sehr mit Festzeichen erfüllt wird. Gegebenenfalls und besonders wieder beim Führungsgerät muß eine Aufstellung niedriger als etwa im Suchsektor gelegene Häuserblocks oder querverlaufende Dämme gewählt werden, damit der Fernfestzeichenbereich abgeblendet wird. Dabei darf aber hinter dem abblendenden Erdwall oder Häuserblock, vor allem beim Suchgerät, kein allzu großer toter Raum entstehen. So kommt die günstigste Wahl des Aufbauplatzes immer auf einen Kompromiß hinaus zwischen möglichst großer Reichweite auf der einen und möglichst wenig Festzeichen im Braunschen Rohr auf der anderen Seite. Dabei ist die Nähe von großen Gebäuden, Gasbehältern, Eisenkonstruktionen, Schutthalden, Erzlagern sowie von dichten
tiefen Waldflächen zu meiden, da sie Energie schlucken und somit die Reichweite herabsetzen.
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Beitrag von Leif » 28.09.2004 21:45

Besonders schwierig gestaltet sich

E. Die Aufstellung im Hügel- und Bergland

Es erscheint zunächst nach den bisherigen Ausführungen vorteilhaft, hohe, überragende Aussichtspunkte als Aufstellungsort zu wählen, und zwar besonders im Interesse großer Reichweiten. Dies ist falsch, da man in diesem Fall vom Gerät bis zum Horizont überall in das Gelände hineinsieht. Jede Bodenwelle, jeder Berg, jedes Gebäude, jeder Turm reflektiert und vermag Festzeichen zu geben. Vor lauter Festzeichen im ganzen Meßbereich ist ein Messen fast unmöglich. Die Zacken von Flugzielen verschwinden in den Festzeichen (s. Fig. 20). Erschwerend kommen zu den eigentlichen Festzeichen noch die sog. Mehrfachechos dazu; das sind Zacken, die durch an den Talwänden mehrfach reflektierten Strahlen zustande kommen. Sie lagern sich zwischen die eigentlichen Festzeichen und verschlechtern damit die Beobachtung.
Stellt man das Gerät tiefer als die umliegenden Höhen auf, so schirmen diese Höhen die elektromagnetische Wellen ab (Fig. 27). Das hat den Vorteil, daß auf der Zeitlinie wenig Festzeichen auftreten, bringt aber den Nachteil mit sich, daß durch die abblendenden Höhenzüge auch Flugziele abgeschattet und somit nicht erfaßt werden können, weil der Deckungswinkel zu groß wird.
Die günstigste Aufstellung ist also auch hier ein Kompromiß zwischen größtmöglicher Reichweite und kleinster schädlicher Abschattung. Für die Wahl des Aufbauplatzes im Bergland und Hügelland gilt also folgende Regel:
Man wähle nicht eine überragende Höhe, sondern eine mittelhohe Erhebung, von der aus vom Mittelpunkt des Sendespiegels über die direkt benachbarten Höhenzüge hinweg soeben noch streifend die dahinterliegenden Höhenzüge übersehen werden können.
Diese Regel ist oft nur einseitig zu verwirklichen für ein Gerät, das einen Suchsektor nach einer ganz bestimmten Seite hat. Eine nach allen Seiten günstig arbeitende Höhenstellung ist nur möglich, wenn auf einem, das umliegende Niveau überragenden Gelände an Stelle einer Bergkuppe eine flache runde Mulde vorhanden ist. In der Mitte dieser Mulde ist das Gerät derart aufzustellen, daß vom Sendespiegelmittelpunkt über den Rand der Mulde hinweg der Horizont gerade anvisiert werden kann. Die richtige Höhe muß durch Versuche genau ermittelt werden, entweder durch Auskurbeln des Antennensystems oder durch einen im Bereich dieser Mulde doch relativ einfachen Stellungswechsel von der Mitte zu einem etwas höher gelegenen Platz nach dem Muldenrand zu
(s. Fig. 28 )
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