Funkmessstellungen auf dem Feldberg

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
Pettersson
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Funkmessstellungen auf dem Feldberg

Beitrag von Pettersson » 04.02.2004 21:50

Hi zusammen,

eben habe ich bei Zappen iauf Südwest (21.00 Reiseziele Zwischen Taunus uns Eifel) einen kurzen Blick auf ein Foto erhaschen können, bei dem es sich um eine Luftaufnahme der bombadierten Funkmesstellung auf dem Feldberg im Taunus handeln soll.

Weiss jemand um welche Stellung (Deckname) es sich handelte und wie sie ausgestattet war ?

Interessanterweise wurde danach nichts von weiteren Aktivitäten der Amerikaner etc. erwähnt sondern lediglich eine zivile Anlage kurz gezeigt.

Vielleicht hat ja jemand auf dem Foto genaueres erkennen können. Für mich reichten die wenigen Sekunden nicht aus um genaueres zu erkennen. Es handelte sich definitiv um einige mehr- oder minder große Gebäude, ich glaubte auch 1 oder 2 Sockel zu erkennen.

Gruß,
Pettersson

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Beitrag von MikeG » 04.02.2004 22:35

Hi!

Nach meinen Unterlagen müsste das "Manfred" gwesen sein.

Mike

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 07.02.2004 10:31

@ Mike

Moin,

Was soll "Manfred" für eine Art von Stellung gewesen sein?
Nach einer Übersicht im Hoffman über Flugmeldemess-(RADAR-)Stellungen in Mitteleuropa, Stand: 1944/45 finde ich zunächst mal keine Stellung Manfred. In der Kante Taunus ist in der mir gerade vorliegenden Übersichtskarte (K.O.Hoffmann, Ln-Truppe Band II, 1. Teil, S. 329) ein anderer Name zu finden:

NACHTIGALL.

Allerdings kann man bei der nicht sehr genauen Übersichtskarte den Feldberg nicht so eindeutig zuordnen...

Könntest Du noch mal was ergänzendes zu MANFRED drauflegen?

Grüße, Eric
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Beitrag von MikeG » 09.02.2004 21:42

Tja, Eric, Quelle ist die Beacon Bible, die sicher nicht unfehlbar ist. Der Name "Manfred" passt nicht so recht ins Raster, dafür liegen die Koordinaten nur etwa 1000m "off". Mehr Daten hab ich dazu leider nicht.

Mike

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Beitrag von EricZ » 10.02.2004 13:15

Moin Mike,

Vielleicht war Manfred dann halt schlichtweg keine voll ausgebaute Stellung, die Hoffmann aufgelistet hat.
Irritiert zwar etwas, denn der Feldberg/Taunus ist ja eine ideale Stelle zum erfassen usw., so daß man davon ausgehen müßte, daß auch diese Einrichtung richtig aufgelistet wäre, aber scheint ja wohl mal hier nicht der Fall zu sein...

Grüße, Eric
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Leif
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Beitrag von Leif » 24.02.2004 18:18

Hallo.
Des Rätsels Lösung ist gefunden, auch weshalb in Beacon-Bible und nicht in Hoffmann!

Bumerang : ein Beitrag zum Hochfrequenzkrieg / Alexander Dahl
Verfasser: Dahl, Alexander
Erschienen: München : Lehmanns, 1973
Umfang: 93 S. : mit 25 Fotos und Skizzen.
Schriftenreihe: Wehrwissenschaftliche Berichte ; 13
ISBN: 3-469-00465-X

Seite 40:
"...,bekam ich den Auftrag, die Groß-Störanlage auf dem Aussichtsturm des Feldbergs im Taunus zu besichtigen. (...) ..., wo der weithin sichtbare mächtige Turm stand. (...)
Der Störsender sollte das amerikanische Diskus-Verfahren unterbinden. Das Verfahren ähnelt dem Bumerang-Verfahren" (Anmerkung von Leif: britische Bezeichnung Oboe)

Seite 41:
"Die Gegenmaßnahmen des Gegners bestand in einem massiven Bombenangriff, als die Sender zum ersten Mal probeliefen."

Der Angriff muß ca. Oktober 1944 erfolgt sein.

Viele Grüße,
Leif

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Feldberg nach der Bombardierung

Beitrag von Pettersson » 30.03.2004 16:39

Hallo zusammen,

auf der Seite des XIX Tactical Air Commands findet man folgendes Foto, das die Stellung auf dem Feldberg nach dem Bombenangriff der Alliierten zeigt.
Im Fernsehen war eine kurze Aufnahme aus der Luft zu sehen, die aber identisch aussah.

Gruß,
Pettersson
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Beitrag von Leif » 30.03.2004 18:20

Nachdem das Rätsel jatzt gelöst ist, kommen noch weiter Hinweise ins Spiel ;) Was nun das korrekte Datum des Angriffs war?
Die PDF-Datei enthält auch noch mehr zu Störsender.
Viele Grüße,
Leif

http://www.radarworld.org/radarwar.pdf
L44.7.4 ?S601 Feuerstein 1 to 4.? German Jamming Transmitter
l=1.50-15.00m
The output power of the ?Feuerstein? series, built by Telefunken , is a good 100kW. The
pulses are sent with mixed sequential frequencies. The types S601/1 and S601/2 send pulses that
are synchronized with the GEE procedure in order to jam them. The transmitters are also used for
the ?Truhe? procedure, the equivalent of the GEE procedure for which the airplanes are equipped
with the receiver FuG122 and 123, respectively. Occasionally, the English GE chain are used
together with them.
November 1944
The ?Stördorf Feldberg? is completed by November 1944. Bombers attack it on 2 March 1945
and destroy 90 percent of it.

MO

Beitrag von MO » 02.05.2004 19:40

Hallo!

Das oben gezeigte Bild zeigt übrigens nicht den Aussichtsturm auf dem Feldberg, auf dem, wie weiter oben beschrieben, ja das Gerät montiert worden sein sollte sondern den 1937 fertig gestellten Turm der Reichspost. Ich denke dort war auch die Störanlage montiert, zumal wohl wirklich dieser Turm bombardiert wurde.

Der 1902 fertig gestellte Aussichtsturm steht links davon (der wirft den anderen Schatten), war zu diesem Zeitpunkt allerdings auch schon beschädint, da er 1943 von einem Flugzeug gerammt worden sein muss und ausbrannte.

Der Turm der Post wurde wieder aufgebaut und ist weithin sichtbares Wahrzeichen des Taunus. Gehört heute der Telekom.

Der Aussichtsturm wurde ebenfalls wieder errichtet, vom Hessischen Rundfunk.

Gruß, Matze

wadentritt

Feldberg

Beitrag von wadentritt » 03.05.2004 20:00

Der Feldberg Hof wurde auch wieder errichtet steht aber jetzt seitlich am Hang.
Zu empfehlen ist das Essen dort aber nicht unbedingt,bin ja schon kein Kostverächter aber bei Mikrowellenschnitzel mit Pommes und 1000 Grad heißer Jägersoße zu horrenden Preisen sieht mich keiner mehr da hingehen


Gruß
wadentritt

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