unbekannter Sockel Sylt

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 14.11.2018 16:24

Hallo,
Der Durchmesser des auf dem Luftbild von thunder zu sehenden Kreises beträgt rund 25 m. Abstand "Senderbaracke" zum Fundament.

Nur frage ich mich da halt, was soll die Gradeinteilung auf dem Fundament?

Aber so mal ganz nebenbei:
Im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg gibt es bei den 34 Signaturen zum Lehr- und Erprobungskommando Wachtel – Flak-Regiment 155 (W) auch diese:

RL 12/627 Luftnachrichten-Abteilung Anlageband 1 und 2 zum Kriegstagebuch 3. Jan. 1944 - 4. März 1945

u.a. Einsatz von Freya-Geräten
(Meine Hervorhebung)

Soweit im Moment dazu.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

thunder
Forenuser
Beiträge: 26
Registriert: 24.04.2017 17:09
Ort/Region: Teltow

Beitrag von thunder » 14.11.2018 17:44

Das Luftbild ist von 1944 - seit 18. November 1943 existierte in der Kaserne am Rantumbecken die Marinenachrichtenschule Rantum/Sylt. Das Gerät könnte eventuell auch nur zu Ausbildungszwecken genutzt worden sein?

Benutzeravatar
zulufox
Forenuser
Beiträge: 3717
Registriert: 02.10.2006 09:53
Ort/Region: In der Nähe des Urpferdchens
Kontaktdaten:

Beitrag von zulufox » 14.11.2018 19:59

Noch eine weitere Ergänzung:

Harry von Kroge

führt in seinem Buch GEMA: Birthplace of German Radar and Sonar in der Literaturliste auf Seite 164 auch auf:

'Lehrunterlage "Dreh-Freya", Oberkommando der Luftwaffe, Generalnachrichtenfuhrer,
September 1944.

Ist das Ding jemandem bekannt?

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Benutzeravatar
janne
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 16.10.2007 01:04
Ort/Region: Oldenburg

Beitrag von janne » 14.11.2018 20:17

Moin,
Drehfreya scheint ein mobiles drehbares Freya zu sein.

https://www.pinterest.de/pin/357614026654685546/

Leider hab ich nur ein Bild auf Pinterest finden können. Wie es aussieht, stand das Gerät auf Lafette und wurde splittergeschützt aufgestellt.

Hier die Daten zum Gerät.
http://www.deutschesatlantikwallarchiv. ... rundum.htm


Gruß Jan

thunder
Forenuser
Beiträge: 26
Registriert: 24.04.2017 17:09
Ort/Region: Teltow

Beitrag von thunder » 14.11.2018 20:47

Was mir Kopfzerbrechen macht ist
1. Die Gradeinteilung auf dem Sockel - die brauche ich doch nur wenn eine präzise Ausrichtung des Gerätes wichtig ist und wenn diese Ausrichtung häufig geändert werden muss, da ansonsten auch andere Möglichkeiten zur Ausrichtung bestünden - oder es ist gar keine Gradeinteilung sondern hat eine andere Funktion - das würde auch heissen in den rechteckigen Aussparungen unter der "Gradeinteilung" waren keine Metallplatten mit den Gradangaben
2. Ausser dem Sockel in Pampus (der zumindest ähnlich ist) scheint nirgendwo ein ähnlicher Sockel zu existieren, also schließt das doch Geräte die in großer Stückzahl gefertigt wurden eigentlich aus
3. Die rechtwinklige Anordnung auf dem Luftbild...

Ich werde NCAP durchforsten, ob es Luftbilder von Anfang der 40er Jahre gibt. Vielleicht sieht man dort etwas anderes.

Benutzeravatar
Cremer
Forenuser
Beiträge: 928
Registriert: 23.02.2010 11:26
Ort/Region: Bad Kreuznach
Kontaktdaten:

Beitrag von Cremer » 14.11.2018 23:57

Für ein Dreh-Freya oder auch ein Freya-LZ halte ich das Fundament für nicht geeignet. Die Freyageräte standen auf einer Lafette mit eigener Drehachse
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

Benutzeravatar
Cremer
Forenuser
Beiträge: 928
Registriert: 23.02.2010 11:26
Ort/Region: Bad Kreuznach
Kontaktdaten:

Beitrag von Cremer » 15.11.2018 09:20

Hallo Jürgen,
Wo finde ich deinen Hinweis im GEMA-Buch (Liste, Seite 164)in der deutschen Ausgabe?
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

OWW
Forenuser
Beiträge: 775
Registriert: 31.07.2004 16:32
Ort/Region: Schleswig-Holstein

Beitrag von OWW » 15.11.2018 11:13

Nochmal eine ganz andere Idee. Kann auf dem Sockel irgendeine - ich sage mal - Richtbake montiert gewesen sein, die irgendwie als Hilfsmittel für Flugzeuge diente, die entweder den Fliegerhorst Westerland oder das Rantumbecken (Seeflugzeuge) anfliegen wollten?
Gruß Oliver

Benutzeravatar
Cremer
Forenuser
Beiträge: 928
Registriert: 23.02.2010 11:26
Ort/Region: Bad Kreuznach
Kontaktdaten:

Beitrag von Cremer » 15.11.2018 18:20

Hallo Rolf,

wenn ich mir den Sockel vom Pampus und Sylt betrachte, dann kann da keine schwere Konstruktion drauf gewesen sein. Der Drehpunkt in der Mitte der Fundamente ist zu "zierlich" um schwere Antennenträgerkonstruktionen oder ähnlich als Mittelpunkt zu "halten", zumal gegebenenfalls auch noch ein Kabel (HF- oder Strom) zur Zuführung enthalten war.
M.E. musste sich die Konstruktion auf einem umlaufenden Schienenkranz o.ä. abgestützt haben. Beim Pampus sieht man noch besser die erhaltenen Querstege für einen möglichen Schienenkranz.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

Benutzeravatar
Cremer
Forenuser
Beiträge: 928
Registriert: 23.02.2010 11:26
Ort/Region: Bad Kreuznach
Kontaktdaten:

Beitrag von Cremer » 15.11.2018 21:21

Könnte ggf. ein Freya-Gerät gewesen sein ohne Lafette und mit abgesetzter Kabine?? dann könnte das Fundament ausreichend gewesen sein.
MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.

Antworten

Zurück zu „Zweiter Weltkrieg - Funkmess / Ln / Fernmeldeanlagen“