unbekannter Sockel Sylt

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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janne
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Beitrag von janne » 15.11.2018 21:57

Die beiden Sockel auf Sylt uND pampus sind auf jeden Fall so identisch das sie aus einer gleichen oder zumindest ähnlichen Bau- bzw. Versuchsreihe stammen. Auf beiden Nachkriegsaufnahmen erkennt man definitiv kranzförmige Eingüsse im Beton. Mit der Rille im Beton lässt das auf einen Metallring schliessen.
Hier ist die ringförmige Metallschiene und ein Rollensystem zu erkennen. Ähnlich könnte es dann auch auf Sylt ausgesehen haben.
http://claesenpeter.nl/page-15.html

Die Rohrflansch im Zentrum ist ebenfalls SEHR ähnlich.

Auf dieser Seite wird ein Zusammenhang zu einem Horchgerät gestellt. Ringtrichter waren auf jeden Fall richtungabhängig und waren auf Rädern vergleichbar zu den Bildern der niederländischen Seite
Könnte es sein, dass es sich um die Versuchsanlage eine Horchgerät es handelte?

Viele Grüße
Jan

thunder
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Beitrag von thunder » 15.11.2018 22:01

Was mich an der Idee mit dem Freya stört ist, dass es natürlich eine ganze Menge Varianten an Freya Geräten gab, aber letztlich war es doch eher ein häufig vorkommendes Gerät und es existieren eine Menge Sockel für Freya Geräte aber keiner ist im Ansatz ähnlich dem Sylt und Pampus Sockel.

Und nach wie vor bleibt das Thema "Gradeinteilung"... Oder ist die Gradeinteilung eine Fehlinterpretation?

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Beitrag von janne » 15.11.2018 22:12

Um eine Grad Skalierung wird es dich handeln. Ich habe auf dem Foto des Sylt-Sockels grob 120 Grad Striche gezählt.Es ist aber nicht die vollständige Hälfte mit 180 Grad zu erkennen. 60 Grad in etwa sind verdeckt zu 180 Grad. Plus 180 Grad auf der entgegengelegenen Seite macht 360 Grad.

thunder
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Beitrag von thunder » 28.11.2018 14:11

Auf dem Luftbild von 1944 gibt es in relativer Nähe zu der Anlage mit dem Sockel noch eine weitere Anlage... ggf. gibt es eine inhaltliche Verbindung zwischen beiden Anlagen. Was die zweite Anlage anbelangt gibt es leider bei Google Earth keine Erkenntnisse, heute steht dort ein Wohnhaus. Ob sich noch Sockel oder andere Reste auf dem Gelände finden ist sicher nur vor Ort zu klären. Was erkennbar ist sind 4 Sockel, ziemlich quadratisch angeordnet, ggf. ein Objekt im Zentrum.
Spekulation:
4 leichte Flakgeschütze plus Radar?
eine hohe Antenne und 4 Abspannfundamente (fehlender Schattenwurf?)
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Beitrag von zulufox » 28.11.2018 20:33

Hallo thunder,

relativ leichte Antwort: Es ist der Adcock-Peiler Westerland (Süd)

Die hellen Flecken sind die Fundamente der Antennen, in der Mitte die Peiler-Hütte.

MfG
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Beitrag von thunder » 07.12.2018 15:25

Frage: Warum macht man sich damals den Aufwand einen Sockel mit Gradskala zu gießen?

Möglichkeit 1: Ich muss das Gerät auf dem Sockel anhand der Gradskala ausrichten. Das macht aber nur Sinn, wenn ich die Ausrichtung relativ oft ändere, ansonsten könnte ich das Gerät auch mittels Kompass ausrichten, es sei denn, dass Gerät stört meinen Kompass und lässt eine Ausrichtung darüber nicht zu.

Möglichkeit 2: Die Gradskala dient als Ableseskala an der ich eine Richtung ablese,die das Gerät ermittelt. Hier würde sich die Frage stellen warum das Gerät nivht selber direkt über eine Ableseskala verfügt. Die im Pampus-Thread geäußerte Theorie des Horchgeräts scheidet daher meiner Meinung nach aus, da diese Geräte über eine eigene Anzeige verfügten wenn ich das richtig recherchiert habe.

Weitere Frage: Warum entfernt man nach Kriegsende offentsichtlich die im Sockel eingelassenen Platten mit den Gradwerten, lässt aber die Reste des Drehgestells auf dem Sockel (siehe die Bilder vom Pampussockel)? Wenn es um den Rohstoff Metall gegangen wäre, wäre das Drehgestell interessanter gewesen als die Platten mit den Gradwerten, vorausgesetzt es waren solche Platten.

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Beitrag von Klondike-Berlin » 11.12.2018 08:26

hallo @Thunder, oder die Grad Platten waren nie dran, da es sich um einen unvollständigen/unfertigen Neubau handelt.

Grüße

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Beitrag von janne » 11.12.2018 08:45

Möglicherweise waren sie aus einem hochwertigerem Material. Z.B.eine Messinglegierung?
Dann wäre der Materialwert deutlich höher, als der von Eisen.

Gruß
Jan

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Beitrag von thunder » 13.12.2018 16:36

Ich hänge nochmal ein Bild das am Sockel auf Pampus/Niederlande nach dem Krieg gemacht wurde an. Betrachtet man die Grössenverhältnisse, dann kann man doch von einem grösseren, schweren Gerät auf dem Drehgestell ausgehen. Die Plattform selber sieht auch sehr massiv aus. Ich schätze mal Oberkante Drehgestell bis Erdboden ca. 1,60m... Raddurchmesser der Laufräder ca 40cm?
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Re:

Beitrag von zulufox » 26.01.2020 14:05

Cremer hat geschrieben: 15.11.2018 09:20 Hallo Jürgen,
Wo finde ich deinen Hinweis im GEMA-Buch (Liste, Seite 164)in der deutschen Ausgabe?
Sorry,

weil etwas spät, aber eventuell hilft die Antwort ja noch:

Seite 195 Fußnote 55.

So nebenbei: Das Verwaltungsgebäude der GEMA (siehe Seite 213 und 214) in der Wendenschloßstraße in Berlin scheint noch zu stehen, der Rest der Gebäude auf Seite 214 wurde wohl bereits abgerissen.

MfG
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