Brauch Hilfe bei einem Fototext

Militärische Objekte des Ersten Weltkriegs, der Kaiserzeit etc.
MikeAmmerland

Beitrag von MikeAmmerland » 11.07.2004 23:08

Moin Cisco

Solche ???-Threads sind sehr spannend, sicher nicht nur für mich.

Das damals derart gigantische Minen dort gesprengt wurden, das war mir unbekannt, interessant, aber auch sehr erschreckend.

Vergleichbar vielleicht mit den riesigen Fallschirmbomben der Amerikaner, bez. als sog. "Daisy-Cutter"(Gänseblümchensense), oder auch als "kleine Atombombe", zuerst abgeworfen über Vietnam, später über Afghanistan und dem Irak.

Erschreckend, was Menschen konstruieren, um andere Menschen zu töten, für mich unverständlich!

Trauriges Bild, lachende Amerikaner auf einer Massenvernichtungswaffe, einen weiteren Kommentar erspare ich uns.

Mike

JimmyE

Beitrag von JimmyE » 11.07.2004 23:37

"Daisy-Cutter" wurde sie genannt wegen sie wurde gebaut um helipads in die jungle zu schlagen. Und die baeume sind geknickt wie stohhalme.

MikeAmmerland

Beitrag von MikeAmmerland » 12.07.2004 00:20

Moin JimmyE

Das ist den meisten Menschen hier sicher bekannt, daß "Daisy-Cutter"(BLU-82B) bereits in Vietnam "angetestet" wurde.

http://www.fas.org/man/dod-101/sys/dumb/blu-82.htm

Das soll hier auch gar nicht bitte Thema sein, den Vergleich habe ich lediglich herangezogen, um diese Perversion wissenschaftlicher "Arbeit" anzuklagen, sei es im Jahre 1916, oder in unserer Zeit, es wird mir immer schleierhaft bleiben, was "Menschen" antreibt, derartige "Waffen" zu entwickeln.

Gruß

Mike

P.S. Sorry für dieses Breittreten im WK1-Thread, aber ein besserer Vergleich fiel mir leider nicht ein.

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Red Baron
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Beitrag von Red Baron » 12.07.2004 08:09

Hallo,

der Minen-Krieg war im 1. WK sehr weit verbreitet. Hier mal ein Foto von Les Eparges. Das Foto mußte ich aus vier Einzelaufnahmen zusammensetzen. Im Trichter steht unten mein 15jähriger Sohn.

Gruss

Andreas
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Beitrag von MikeG » 12.07.2004 17:20

Ein freundlicher Leser aus Ostfriesland bat mich, die "Übersetzung" des Textes hier zu posten:

"Der große Sprengtrichter bei St. Eloi wo wir gelegen und wo die
Engländer im März die Preußen und Württemberger in die Luft gesprengt haben. 25m tief, mehre 100m im Quadrat breit.
- - - [auf dem Foto gestrichelt] = Ober Rand der besetzt ist.
Im Wasser unten schwimmen die Leichen in Massen herum. Eine der interessantesten Photographien des Weltkrieges. Der Trichter selbst ist fürchterlich. Er liegt zwischen Hollebeke und Wytschaete, links von der großen Bastion."

Es handelt sich dabei wahrscheinlich um eine Minensprengung vom
27.3.1916 nahe St. Eloi.


An dieser Stelle ganz herzlichen Dank an Herrn D.!

Mike

cisco
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Beitrag von cisco » 12.07.2004 18:12

Wunderbar, dann ist der Text ja jetzt komplett (und Dank des Herrn D. einige Fehlinterpretationen verbessert)

:thanx: an alle die mitgemacht haben.

Cisco

Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 18.07.2004 23:20

Interessant auch was auf der von cisco eingestellten Skizze unten rechts zu lesen ist:

"The Mine still lying underground, its precise position now unknown"
und
"The Mine that went off 17th July 1955"

Sympathische Gegend...

cisco
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Beitrag von cisco » 19.07.2004 21:11

Lt. "John Giles, Flanders then and now" passierte es während eines Gewitters. Ein einschlagender Blitz brachte die Sprengladung zur Explosion. Zum Glück waren wg. des Unwetters keine Bauern auf den Feldern.

Der bei der Explosion 1955 entstandene Krater
Quelle: J.Giles (siehe oben)

Cisco
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seeker2424
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Beitrag von seeker2424 » 21.10.2010 19:12

Noch ein kleiner Nachtrag, eine kleine Ergänzung: Die "Engelsbrüder" sind ganz einfach Engländer. Der Trichter ist tief und breit, aber sein Rand ist noch (von eigenen Truppen) besetzt, wie auch auf dem Bild zu sehen. Das letzte Wort kann ich leider wegen des lostplaces-Logo nicht mit letzter Gewissheit entziffern. Es fängt mit B an (und dürfte wohl "Bastion" heißen). Kann man das nochmal unabgedeckt bekommen? Interessant ist (neben dem Inhalt natürlich), dass die Worttrennung mit eine Art "Anführungsstriche unten" markiert ist, und nicht mit Bindestrich. Das habe ich auf Tausenden von Feldpostkarten aus der Zeit, die ich entziffert habe, noch nicht gesehen. Weiß jemand etwas darüber, was es mit dieser Art des Trennungszeichens auf sich hat?

Ich lese den Text also so:

Der große Sprengtrichter bei St. Eloi
wo wir gelegen und wo die Englän-
der im März die Preußen und Wür-
ttemberger in die Luft gesprengt
haben. 25 m tief, mehre 100 m im
Quadrat breit.--= Aber Rand, der be-
setzt ist. Im Wasser unten schwimmen die
Leichen in Massen herum. Eine der in-
teressantesten Photographien des Welt-
krieges. Der Trichter selbst ist fürchterlich.
Er liegt zwischen Hollebeke und Wyt-
schaete, links von der großen Bastion(?).

gfaust
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Beitrag von gfaust » 22.10.2010 13:27

Eine kleine Ergänzung noch zu den Minen:
Hierbei handelt es sich nicht um "fertige" Waffensysteme, wie z.B. die Daisy-Cutter, sondern um sprichwörtliche Minen (Stollen) welche unter die gegnerischen Stellungen getrieben, mit Sprengstoff gefüllt und gesprengt wurden!

Sehr viele Informationen dazu liefern

http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Messines
http://de.wikipedia.org/wiki/Minenkrieg

und die dort angegebenen Quellen.

Bezüglich des Bauernhofs gab es auch eine Dokumentation im TV, in welcher auch erklärt wurde, warum man selbst bekannte Minen nicht räumt (nicht nur wegen des Wassers, wie man beim Lesen des Artikels denken könnte).

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