Flughafen Kaltenkirchen

Gerüchte, Geschichten, Utopien
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bettika
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Beitrag von bettika » 09.03.2011 20:29

Djensi
Es gab auch gerade im letzten Jahr eine Aussage (gut, sagen kann man viel) aus den SH-Ministerien, dass man langfristig an einer Großflughafenbeteiligung mit HH festhalten werde, da SH nunmal keinen geeigneten internationalen Airport hat. In der Metropol- und wirtschaftsentwicklung ist SH in seiner Gänze, .... mehr als interssiert.
Djensi
Hallo,
S-H braucht die Großflughafenbeteiligung nicht, denn schließlich gibt es das Projekt
(wir sind ja bei der Rubrik Utopia: :lol:)
"Tornados bekommen Gesellschaft:Start frei für den Airport Jagel :lol:
Seit 2003 träumen Unternehmerund Politiker in der Region Jagel bei Schleswig davon:
Der Fliegerhorst der Bundeswehr könnte zum Ziviì -Flughafen ausgebaut werden und von Passagier-Jets mitgenutzt werden. Sogar eine Betreibergesellschaft,die ,,Airgate-SH", wurde bereits gegründet Eigentlich sollten schon in diesem Sommer die ersten Ferien- und Geschäftsflieger abheben",
LN 12.02.2008 http://www.airgate-sh.de/intern/portal0 ... rnados.pdf

heißt es seitdem jedes Jahr

Außer Hochglanzbroschüren mit dem geplanten Passagierterminal wurde nichts umgesetzt. Die Chance die notwendige Startbahnverbreitreung mit der Herrichtung der Start-und Landebahnen für die neue Aufkärung-Drohne im letzten Jahr zu verbinden, wurde nicht genutzt. Schuld sind immer die anderen, Anfang 2011 war es das Verteigungsministerium .
http://www.shz.de/nachrichten/top-thema ... rport.html
Das alle Regionalflughäfen defizitär arbeiten und von Subventionen leben, ist bei "airgate" noch nicht angekomen.Ein Nachweis der Machbarkeit fehlt bis heute.
Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

hollihh
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Beitrag von hollihh » 10.03.2011 19:13

Jedenfalls ist KK so tot, daß er sogar im aktuellen Koalitionsvertrag noch erwähnt wurde (S. 12)

Gruß

Holli

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TimoL
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Beitrag von TimoL » 18.06.2011 00:50

Auch für die Kreistagsfraktion (Kreis Segeberg) der FDP ist das Projekt Verkehrsflughafen Kaltenkirchen (noch) nicht gestorben: Jedes Jahr, so auch in 2011, unternehmen sie den rührigen Versuch einen entsprechenden Antrag einzubringen :gaehn:

arne.kunstmann
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Onkel Tom´s Hütte und Modell vom Flughafen Kaltenkirchen

Beitrag von arne.kunstmann » 27.06.2011 17:11

Hallo,
es ist zwar schon lange her das die Frage gestellt wurde, aber...
"Onkel Tom´s Hütte" kenne ich noch aus meiner Kindheit. Das war ein Freizeit Treff für die ganze Familie, wir Kinder konnten draussen rumtollen und Ponyreiten, es war ja die große Zeit der Karl May Festspiele in Bad Seegeberg. Für die Eltern gab es auch was, aber was die da ausser Tass Kaff trinken noch machen konnten weiß ich nicht. Jedenfalls durfte ich dort zum ersten mal Flippern.
Was ist eigentlich aus den Festspielen geworden, irgendwo habe ich noch ein Autogramm von Pierre Briece, das war der damalige Winnetou Darsteller.
Ich kann mich noch gut an die Besichtigungstour erinnern, die man damals in Fuhlsbüttel machen konnte, dazu wurde man mit einem Bus von der Aussichtsplattform abgeholt und ein Stück weit gefahren, dort stand dann auch die Lokheed L 1049 mit der Konrad Adenauer nach Moskau geflogen ist.
In einer Ausstellungshalle wurde ein Funktionsmodell des Flughafens Fuhlsbüttel gezeigt, das war "Dreidimensional". Es bewegten sich also nicht nur Flugzeugmodelle auf der Rollbahn und auf dem Flugfeld sondern man hatte eine Art Luftstrasse gebaut die an Fäden an der Decke aufgehängt war.
Es konnten also die Flugbewegungen von Maschinen aufgezeigt werden, die gerade Starteten oder Landeten. Da war auch ein großes Modell vom geplanen Flughafen "Hamburg-Moorkaten", so wurde der da genannt, ausgestellt.
Ich habe ein zentral gelegenes Empfangsgebäude in Erinnerung das inmitten des Flugfeldes lag und von den anreisenden Fluggästen nur unterirdisch zu erreichbar war. die Start und Landebahnen verliefen parallel auf jeweils einer Seite des Empfangsgebäudes, natürlich mit viel Abstand zum Gebäude. Das ganze machte auf mich einen sehr kompakten Eindruck.
Ich habe von 1995 bis 2010 als Taxifahrer in Hamburg gearbeitet und habe den gesammten Umbau des Flughafens in Fuhlsbüttel täglich miterleben müssen.
Meine Meinung dazu: Was für ein Wahnsinn, der Neubau in Kaltenkirchen wäre die bessere Lösung für alle Beteiligten gewesen. Aber vielleicht haben wir ja doch noch Glück und den Politikern geht ein Licht auf. Oder warten die noch auf den Super Gau, ein fetter Airbus stürzt auf Hamburg...
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee...

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TimoL
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Beitrag von TimoL » 27.06.2011 17:30

Die "Karl-May-Festspiele" in Bad Segeberg gibt es noch immer :-)
Die werden auch nicht so schnell "lost" sein... :hellau:

Das auf der "Kaltenkirchener Heide" irgendwann in ferner Zukunft doch noch einmal ein Verkehrsflughafen entsteht, die Wahrscheinlichkeit ist mehr als gering:
Bis auf die FDP (die werden es trotz allem aber auch dieses Jahr wohl wieder versuchen) sind A-L-L-E Fraktionen (selbst die CDU) im Kreistag Segeberg mittlerweile gegen dieses Vorhaben.

Die Gegenargumentation umfasst dabei drei Hauptpunkte:
1. Natur-, Emission- und Umwelschutz
2. unkalkulirbares Kostenrisiko bei der Planung, dem Bau und späteren Unterhalt, sowohl was den eigentlichen Verkehrsflughafen als auch die dazu benötigte Infrastruktur angeht
3. magelnede Wirtschaftlichkeit in der Relation zu den Kosten für Planung, Bau und Unterhalt, da das Areal von der Fläche den Bedürfnissen der heutigen Verkehrsflughäfen nur noch bedingt entspricht
"Die einen kennen mich, die anderen können mich!"
- Konrad Adenauer (1876-1967), erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland 1949-1963 -

Gorleben is more than a nuclear waste disposal site, it's a lifestyle!

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Ende der Flughafenpläne Kaltenkichen ?

Beitrag von bettika » 30.04.2012 09:54

Hallo,
Lübeck statt Kaltenkirchen:
Ein im Auftrag der norddeutschen Bundesländer erstelltes Luftverkehrskonzept
http://www.hamburg.de/contentblob/33814 ... onsult.pdf
empfiehlt die endgültige Beendigung der Planung des Flughafens Kaltenkirchens und die Aufgabe der vorgehaltenen Flächen von mittlerweile 2100 ha.
Nach dem Gutachten soll nun der defizitäre Flughafen Lübeck als "Überlaufreserve für den Großraum Hamburg" vorgehalten werden . Der Bedarf besteht allerdings erst ab 2025 :lol:

Grüsse
bettika
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Beitrag von Deichgraf63 » 22.04.2013 17:49

@ zulufox: Diese ältere Planung war für einen neuen Militärflughafen oder ersatzweise einen zivilen Flughafen auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes Kaltenkirchen. Dessen Startbahn war auf Befehl der Engländer zerstört worden, die Betonreste wurden laut einem Zeitzeugen für den Strassenbau verwendet.
Die neuen Planungen begannen bereits Mitte der fünfziger Jahre und wurden laufend geändert oder verworfen. Wegen der Grenznähe zur DDR hat man die Natoflugplätze in SH dann wohl weiter westlich angesiedelt.
Der später geplante Großflughafen Holstenfeld mit im Endausbau 4 Start-und Landebahnen sollte weiter nordwestlich liegen. Die Gesamtfläche des Flughafens wären 2400 ha (Fuhlsbüttel 570 ha) gewesen.
Die beiden Haupstartbahnen sollten letztlich je 6 km lang werden. Bis zu 1300 Starts und Landungen sollten täglich möglich sein.
Hauptargument der Flughafenplaner waren schon damals die Arbeitsplätze und überdurchschnittlich hohe Verdienste der dort Beschäftigten. Die Gegner argumentierten hauptsächlich mit den Lärmimmissionen. Die ganze Problematik mit Ruß, Abgasen, auch in großen Höhen war vor über 40 Jahren nur teilweise bekannt
Nach Lage des Geländes und den Bauzeichnungen hätte der Bahnanschluß eigentlich über die AKN zwischen Kaltenkirchen und Lentföhrden stattfinden müssen. Allerdings hat mir ein ehemaliger AKN-Mitarbeiter (Lokführer und Betriebsrat) mal erzählt, dass ein Teil der jetzigen Bahnstrecke A3 (Elmshorn-Ulzburg) die Zubringerlinie hätte werden sollen. Da wäre ein zweigleisiger Ausbau wohl leichter gewesen, weil die Strecke zum größten Teil durch die Pampa führt.
Im "Jahrbuch für den Kreis Pinneberg 1972" vom Heimatverband für den Kreis Pinneberg e.V, A.Beig Verlag gibt es einen längeren Beitrag zum Sachstand. Der Widerstand der Umlandstädte und Gemeinden sowie die Ölkrise von Ende 1973 hat das Projekt dann zu Fall gebracht.
Meine persönliche Meinung ist auch, dass der Parallelbetrieb von Fuhlsbüttel und Kaltenkirchen problematisch gewesen wäre. Wie oft gibt es "Heuler", die 20 oder 25 km vor Fuhlsbüttel bereits im Tiefstflug unterwegs sind, besonders gerne bei Dunkelheit. Sogar weit im Westen bei Heidmoor habe ich schon Maschinen gesehen, die bereits das Fahrwerk draußen hatten. Diese Route über Quickborn und Norderstedt ist gerade die Haupteinflugschneise.
Flughafen Kaltenkirchen ganz "tot"? Jein: Bei einem "Großschadensereignis" mit einem Flieger rund um den Flughafen Fuhlsbüttel könnte die Diskussion zu Recht wieder aufflammen.

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Beitrag von arne.kunstmann » 16.07.2013 13:10

Mahlzeit!

Bingo, so ein "Großschadensereignis" fehlt noch, vorher kommt die Diskussion nicht mehr in Fahrt...

Aber bitte nicht auf unser Haus, immer Abends fliegen die dicksten Brummer über Hamm und da denke ich dann gerne mal wie es wohl wäre, wenn so ein Flieger versehentlich ein Bisschen zu Früh aufsetzt...

Ja und dann denke ich an die vielen Wohnungen, die dringend gebraucht werden und innerhalb des hamburgischen Staatsgebietes ist der mögliche Baugrund logischerweise begrenzt.

Da könnte man im Falle der Verlagerung des Airport nach Kaltenkirchen auf dem dann brachliegenden ehemaligen Flughafengelände viele Wohneinheiten bauen und die Leute die dort einziehen zahlen ihre Steuern dann auch nach Hamburg.

Wenn die aber nach ausserhalb ziehen eben nicht und auch das muss man bedenken wenn man über die hohen Kosten eines Neubaues in Schleswig-Holstein meckert.

Und von der Umweltbelastung, die ein Airport mitten in einer Stadt mitbrngt haben wir noch gar nicht geredet!

Gruß

Arne
Nach dem Kaffee ist vor dem Kaffee...

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Bild vom Tor zum ehemaligen WK 1 Kriegsgefangenenlager II

Beitrag von Deichgraf63 » 18.01.2014 15:23

Hallo,
zum Thema Flughafen und Heidmoor ist kürzlich ein empehlenswertes Buch erschienen: http://www.abendblatt.de/region/pinnebe ... erlor.html (Schlagzeile kopieren ergibt bei Google den kostenlosen Artikel).
Im Herbst 1977 waren die Gebäude dort, späteres Versuchsgut Heidmoor, bereits weitgehend abgerissen. Das Tor zum ehemaligen Gefangenlager WK 1 existierte aber noch, anbei mein eigenes Bild von damals. Das Lager II war für 2000 französische Kriegsgefangene in Baracken und 460 Personen in Massivhäusern vorgesehen.
Die festen Gebäude der beiden anderen Gefangenenlager in Heidmoor und Lentföhrden existieren aber noch weitgehend. Ich gehe da demnächst mal auf Spurensuche.
MfG
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Beitrag von Deichgraf63 » 08.03.2014 11:37

Hallo,
fast 37 Jahre später bin ich wieder zu diesem Gelände gefahren, wo man wegen dem geplanten Flugplatz fast alles abgerissen hatte.
Die Reste der Einfriedung dürften tatsächlich noch von dem ehemaligen WK1 Gefangenenlager stammen, vermute ich. Besonders die zusätzlichen schmalen Tore für Personen sprechen dafür, sowie die Art der Ziegel. Die sind optisch identisch, wie bei den erhaltenen Fachwerkhäusern im Niedersachsenstil in den ehemaligen Lagern II und III (Lentföhrden und westlich vom Mönkloh, jetzt Heidmoor).
Das Transformatorenhaus dürfte dagegen erst etwa 80 Jahre alt sein.
Die Reste von Loren der 600 mm Moorbahn, die der Buchautor 2013 entdeckt hatte, habe ich leider nicht gefunden.
MfG
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