Flakturm + Zwangsarbeiterlager in Harksheide

Gerüchte, Geschichten, Utopien
Benutzeravatar
niemandsland
Forenuser
Beiträge: 1778
Registriert: 18.01.2004 11:19
Ort/Region: GU5 (52.37 9.66)
Kontaktdaten:

Re: Flakturm + Zwangsarbeiterlager in Harksheide

Beitrag von niemandsland » 28.11.2016 16:40

Therese Fischer hat geschrieben:In "3m Tiefe" soll es eine 60 cm dicke Betonschicht geben.
Ich lass den Text mal soweit unkommentiert, weil ich mir nicht sicher bin, was ich davon halten soll.

Aber was eine 60 cm dicke Betonplatte/-schicht in einer Tiefe von 300 cm betrifft, da könnte doch ein Boden- Tiefenradar (von der nächsten Uni) ganz schnell für Klarheit sorgen.

Wie gesagt: zu dem Rest weiß ich nicht, was ich davon halten soll.

Und in diesem Beitrag:
http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... suche.html
...finden sich genug Hinweise darauf, wo man vielleicht eins herbekommt.

Der beste Nachweis für Gerüchte ist ein wissenschaftlich basierter Beweis.

Gruß aus Hannover
Guido Janthor

g.aders
Forenuser
Beiträge: 419
Registriert: 04.05.2013 10:25
Ort/Region: Altenberge

Beitrag von g.aders » 29.11.2016 17:22

Guten Tag,
das ist eine ziemlich wilde Geschichte, die meist dann entsteht, wenn Augenzeugen eine Erklärung für etwas suchen, das auf den ersten Blick unerklärlich ist. Und wenn dann die Menschen einer nachgeborenen Generation etwas aufschnappen und sich einen Reim auf alles machen wollen, dann wird es recht unglaubwürdig.
Ich - Jahrgang '39 - erinnere mich an die wilden Stories, die um die DP-Lager in Münster und Umgebung kursierten.
Ein paar Bemerkungen dazu:
1. Flakturm in der Gegend unwahrscheinlich, eher eine Luftbeobachterstelle, bestenfalls als Holzgerüst.
2. Einweihung eines Lagers durch Hitler und Einweihung einer Siedlung für Ausgebombte ist blanke Erfindung. Für so was kam der "Führer" nicht angereist. Ebenso die Story von dem Mädchen das Hitler - der eine Abneigung vor kleinen Kindern hatte - auf beide Wangen geküsst worden sei.
3 Der Bau slcher Anlagen wurde nicht von kleinen Gemeinden finanziert, sondern von größeren Genossenschaften. Aber gut möglich, dass sich in größerer Tiefe Reste einer Brunnenanlage ("Hochbehälter") befinden.
4. Die Sache mit dem Massengrab : Wenn da was dran gewesen wäre, hätte es seitens der britischen Militärregierung Untersuchungen gegeben.
5. Untergetauchte SS-Leute, die sich dort versteckt haben sollte: Die wären recht bald von den Briten hopps genommen worden.

Also - ohne handfeste Beweise halte ich das ganze für eine Legendensammlung.
Beste Grüße
G. Aders

Benutzeravatar
Shadow
Moderator
Beiträge: 2898
Registriert: 03.08.2007 22:44
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Shadow » 29.11.2016 18:04

g.aders hat geschrieben:...
das ist eine ziemlich wilde Geschichte, die meist dann entsteht, wenn Augenzeugen eine Erklärung für etwas suchen, das auf den ersten Blick unerklärlich ist. Und wenn dann die Menschen einer nachgeborenen Generation etwas aufschnappen und sich einen Reim auf alles machen wollen, dann wird es recht unglaubwürdig....
Danke für diese Zusammenfassung, die ich so teile, auch wenn uns rund 35 Jahre trennen.

Thorsten.

Benutzeravatar
EPmuc
Forenuser
Beiträge: 708
Registriert: 09.08.2014 15:30
Ort/Region: München

Beitrag von EPmuc » 29.11.2016 22:02

g.aders hat geschrieben:...Also - ohne handfeste Beweise halte ich das ganze für eine Legendensammlung...
Meine Rede.
Gruß, Eugen
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.

g.aders
Forenuser
Beiträge: 419
Registriert: 04.05.2013 10:25
Ort/Region: Altenberge

Beitrag von g.aders » 30.11.2016 09:47

Hallo,
die Sache mit dem Massengrab, über dem sich die Erde bewegt habe, kenne ich irgendwoher aus der Literatur. Da ging es um Massengräber ermordeter Juden, wo sich die dünne Erdschicht durch Verwesungsgase bewegt habe.

Beste rüße
G. Aders

Marek
Forenuser
Beiträge: 98
Registriert: 20.07.2005 16:21
Ort/Region: bei Hamburg

Beitrag von Marek » 30.11.2016 15:54

g.aders hat geschrieben:Hallo,
die Sache mit dem Massengrab, über dem sich die Erde bewegt habe, kenne ich irgendwoher aus der Literatur. Da ging es um Massengräber ermordeter Juden, wo sich die dünne Erdschicht durch Verwesungsgase bewegt habe.
Da würde mich die Quelle interessieren! Nicht aus Zweifel, sondern wegen geweckter Neugier.

g.aders
Forenuser
Beiträge: 419
Registriert: 04.05.2013 10:25
Ort/Region: Altenberge

Beitrag von g.aders » 01.12.2016 12:06

Tja, Marek,
da muss ich mal mein Langzeitgedächtnis strapazieren, woher ich dss habe. Höhne, Orden unter dem Totenkopf? Bei Gisevius? Raul Hilberg?Kempnr SS im Kreuzverhör? Rehinard Henkys, NS Gewaltverbrechen? In Nürnberger Protokollen? Ich muss mal da mal nachsuchen - wird aber eine Zeit dauern.
Beste Grüße
Gebhard

Pogg 3000
Forenuser
Beiträge: 160
Registriert: 14.02.2014 11:10
Ort/Region: Mothern

Beitrag von Pogg 3000 » 18.12.2016 21:18

Hallo zusammen,

das Ganze ist ein makabres, sensibles Thema, daher war ich mir nicht sicher hier zu Antworten. Ich möchte euch trotzdem meine Vermutung äußern. Könnte es sich beim Bewegen der Erde um "Rattenfraß" handeln? Ich kenne das Phänomen aus dem Rohrleitungsbau. Da "graben" die Ratten die Sandschicht um die Druckrohre (Trinkwasser) weg, d.h. die Rohre hängen abschnittweise in der Luft, es gibt Spannungen, das Rohr bricht.

Mir ist auf dem russischen Soldatenfriedhof in Gliwice aufgefallen wie tief die ehemals ebene Fläche im Lauf der Jahrzehnte "absackte", daher kam ich auf diese Idee.

In diesem Sinn, trotz "makabrem" Thema einen schönen Abend, wünscht euch, Thomas

McIndy
Forenuser
Beiträge: 14
Registriert: 10.03.2017 09:34
Ort/Region: Hamburg

Re: Flakturm + Zwangsarbeiterlager in Harksheide

Beitrag von McIndy » 30.05.2018 13:39

Therese Fischer hat geschrieben:In meiner Siedlung ist in der Mitte ein Spielplatz. Beim Buddeln fanden Klassenkameraden Anf. der 70iger Knochen.
Mag sein, das doch ein Körnchen Wahrheit an der Geschichte war:
https://www.abendblatt.de/region/norder ... perrt.html

Benutzeravatar
Shadow
Moderator
Beiträge: 2898
Registriert: 03.08.2007 22:44
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von Shadow » 30.05.2018 23:38

Da sich hier in inzwischen zwei Zitaten fast der gesamte Inhalt des genannten Artikels angesammelt hat musste ich hier mal die Schere ansetzen, damit uns der Verlag nicht mit dem Leistungsschutzrecht anfährt.

Neben der Erkenntnis in einem der entfernten Postings, das die aktuelle Aktion sehr wahrscheinlich von der Starterin dieses Threads angeschoben worden ist, war der Inhalt der entfernten Zitate im wesentlichen:

- Der Spielplatz ist aktuell gesperrt, da die Stadtverwaltung Hinweisen einer älteren Norderstedterin nachgeht, es habe in den 60er Jahren dort Knochenfunde gegeben
- Wissenschaftler bezweifeln, dass es sich um Euthanasieopfer handelt
- Sollte dort tatsächlich etwas gefunden werden vermutet man eher in die Richtung "Opfer von Endphaseverbrechen"
- Eine genaue Untersuchung startet vermutlich im Juli.

Ich bitte dann an dieser Stelle erneut darum, die Grenzen des Urheber- als auch des Leistungsschutzrechtes nicht auf Kosten des Forenbetreibers ausloten zu wollen. Die nächste Rechnung, die bei Mike ins Haus flattert, wird entweder wie angekündigt an den Verursacher durchgereicht oder bringt dieses Forum in die Nähe des Abschalttermins.

MfG, Shadow.

Antworten