Etwa 1961/65: Russische Taucher am Marinehafen?

Gerüchte, Geschichten, Utopien
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 18.11.2013 14:32

Moin!

Nun, eine Geschichte wird nicht automatisch wahrscheinlicher, weil mehr Menschen daran glauben. Es gibt reichlich nachweislich falsche Dinge, an die trotzdem viele Menschen glauben. Neben dem "Sensationspotential", dem so genannten "Stille-Post-Effekt" und dem unterbewussten Wunsch nach einer vielleicht nicht gar so langweiligen Erklärung spielen zahlreichen andere psychologische und mediale Umstände eine Rolle dafür.

Auch ein sich vielleicht noch findender zeitzeuge bleibt genau das - ein Zeitzeuge mit all seinen menschlichen Schwächen wir Verblassender Erinnerung und in manchen Fällen auch mal den Bedürfnis, sich und die Dinge etwas "aufzuwertern" bzw. "interessanter zu machen".

Aber das habe ich nun echt langsam oft genug gesagt und Thorstens Posting ist auch nur wenige Zeilen weiter oben...

Mike

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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 19.11.2013 06:18

Shadow hat geschrieben:Hallo Deichgraf,
Thorsten.
Moin,
fingerheb: ICH bin das nicht!
Soviel Zeit muß sein. :cry:

Grüße

Jürgen
Bis dann
Deichgraf

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 19.11.2013 08:00

Moin,

ich finde, dass das von Deichgraf63 aufgebrachte Thema in diesem Bereich Platz hat.
Es sind Gerüchte und wie schon bei dem von shadow zitierten anderen Thema, verifiziert sich das im Laufe der Diskussion und Recherche.
Genau dieses Kampfschwimmer-/taucher-Gerücht ist auf den naheliegenden Campingplätzen auch noch in den 80gern immer wieder thematisiert worden, sicherlich manchmal bierselig und mit vielen Hinzudichtungen. Viele Dinge, die wir nicht für möglich gehalten haben, sind nach der Wende zutage getreten und vielleicht finden sich irgendwo "Einsatzprotokolle" über Einsätze in Häfen des Klassenfeindes...

Grüße
Djensi

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Shadow
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Beitrag von Shadow » 19.11.2013 08:57

Deichgraf hat geschrieben:
Shadow hat geschrieben:Hallo Deichgraf,
Thorsten.
Moin,
fingerheb: ICH bin das nicht!
Soviel Zeit muß sein. :cry:

Grüße

Jürgen
Urgs, bei der Freischaltung des 63ers hab ich noch gedacht, hoffentlich verwechselt nicht mal jemand die Beiden in einer Diskussion. Und dann haue ich hier selber diese Nachlässigkeit rein. :megawut:

Asche auf mein Haupt, zumindestens in meinem Kopf kann ich die beiden Deichgrafen sehr gut auseinander halten. Den einen kenne ich mit Namen und ich habe ihn glaube ich auch schon gesehen. Der Andere ist einfach ein Deichgraf mit 'ner Nummer dran. :mrgreen:

Thorsten.

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 19.11.2013 13:41

Moin!

Dass Gerüchte manchmal auf einem (meist sehr viel "kleinerem", unaufregenden) wahren Kern basieren, bestreite ich nicht. Aber neben einer gesunden Skepsis muss man sich doch bei diesen Dingen auch mal die Frage nach dem Warum stellen:

Für den Kriegsfall mag so ein Kampfschwimmer-Einsatz, z.B. zur Sabotage, ja sinnvoll und gar nicht unwahrscheinlich sein. Aber wozu sollte man das zu Spionagezwecken in diesem Bereich in Friedenszeiten denn bitte gemacht haben? Da hätte die sowjetische Militärmission einfach vor die Tür fahren können und inkognito wäre das noch viel einfacher gewesen. Wenn Deichgraf63 Mitte der 1970er Jahre unter dem Turm in Pelzerhaken stehen und seiner Freundin "die Antennen erklären" könnte, dann war das auch für jeden beliebigen "Agent Unerkannt" vollkommen problemlos. Auch unauffällige Blicke auf Marine-Einrichtungen und -schiffe waren doch von z.B. einem Segelboot (und sei es ein "Optimist") überhaupt kein Problem.

Ein Taucher, der da - ob nun bei Tag oder Nacht - irgendwo aus dem Wasser stapft, ist doch weitaus verdächtiger. Hätte man ihn noch geschnappt, wären ernsthafte deutsch-deutsche Spannungen die Folge gewesen, in heißeren Zeiten hätte man sogar einen Konflikt riskiert. Dumm war man in der DDR ja nun auch nicht.

Zudem hätte ein Taucher als einzigen Vorteil, dass er auch unter Wasser spionieren könnte. Wie ein Schiff von unten aussieht und, konkreter, wie die westlichen Kriegsschiffe konstruiert waren, wusste der Warschauer Pakt aber sowieso.

Mike

willem
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Beitrag von willem » 19.11.2013 14:17

Vielleicht waren es ja deutsche Kampfschimmer,welche in Neustadt Ausbildung hatten.....?

http://www.marine.de/portal/a/marine/!u ... 6AQH8YTg!/

Zwei Monate Schwimmtaucherausbildung Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr in Neustadt

Oder gab es das Ausbildungszentrum damals noch nicht?

Gruß
willem

Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 19.11.2013 16:19

Schon im 3.Reich wurden in Neustadt U-Boot Besatzungen ausgebildet, die U-Boot-Lehrgruppe entstand 1960. Vermutlich fand dort dann auch die Tauchausbildung der Kampfschwimmer statt. Hier mal ein interessanter Artikel von 1966 zu unseren Leuten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46266224.html Alles etwas ungenau und allgemein, aber schon mehr, als man damals mitbekam. Könnte gut sein, dass diese Tauchausbildung in Neustadt damals nur Insidern bekannt war. Von Marinearealen hatte man sich auch besser fernzuhalten, es langte schon, wenn auf der Ostsee plötzlich so ein dummes U-Boot plötzlich dicht vor einem auftauchte.

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Christel
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Beitrag von Christel » 19.11.2013 16:59

Deichgraf63 hat geschrieben:Schon im 3.Reich wurden in Neustadt U-Boot Besatzungen ausgebildet, die U-Boot-Lehrgruppe entstand 1960. Vermutlich fand dort dann auch die Tauchausbildung der Kampfschwimmer statt. Hier mal ein interessanter Artikel von 1966 zu unseren Leuten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46266224.html Alles etwas ungenau und allgemein, aber schon mehr, als man damals mitbekam. Könnte gut sein, dass diese Tauchausbildung in Neustadt damals nur Insidern bekannt war. Von Marinearealen hatte man sich auch besser fernzuhalten, es langte schon, wenn auf der Ostsee plötzlich so ein dummes U-Boot plötzlich dicht vor einem auftauchte.
Hi,

google ist Dein Freund. ;) Wenn man dieser Info:

Kampfschwimmer - Spezialeinheiten
http://www.spezialeinheiten.net/index.p ... mmer‎
1966 verlegte man nach einem Ausbau der Anlage in Eckernförde die gesamte Ausbildung zum Kampfschwimmer von List an diesen Ort. Zu diesem Zeitpunkt ...
hier Glauben schenken darf wurde in Neustadt erst ab 1966 ausgebildet.

LG,

Christel

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bettika
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Beitrag von bettika » 19.11.2013 18:54

Deichgraf63 hat geschrieben:Ich würde das nach intensiver Suche im Internet nicht unbedingt so werten. .
Hallo,
bevor der Themenstarter hier seine Gerüchte ausstreut , kann ich erwarten
das im Vorwege erst mal das naheliegende gesucht wird
googel spuckt bei "Marinekaserne Neustedt" aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Einsatzaus ... ehr_Marine
Das Einsatzausbildungszentrum Schadensabwehr Marine wurde ab 1958 aufgebaut und 1959 unter der Bezeichnung Schiffssicherungslehrgruppe in Neustadt in Holstein aufgestellt
.
In dieser Zeit gliederte sich die Schiffssicherungslehrgruppe wie folgt[4]:

Kommandeur
Stab
Fachleiter Brandabwehr, Leckabwehr, ABC-Abwehr
1. Inspektion: Theoretische Schiffssicherungsausbildung, Offizierlehrgänge
2. Inspektion: Praktische Schiffssicherungsausbildung an Bord von Flotteneinheiten, Tauchereinsatzübungen, Schadensabwehr
3. Inspektion: TaucherausbildungTaucherschulboote (anfangs TM 1, TM 2 und Ems, später Baltrum und Juist)

Da ist es schon einfacher den bösen Russen zu verdächtigen, das naheliegende ist wohl nicht "geheimnisvoll" genug.
Da verbrennen jetzt user und moderatoren Ihre Zeit, um das wieder aus der Welt zu schffen :megawut:

Gruss
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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argus
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Unterwasseraufklärung

Beitrag von argus » 19.11.2013 21:26

Hallo Bettika!

Ganz so eng würde ich das mit der "Zeitverschwendung" nicht sehen.

Wir befinden uns immerhin in der Rubrik "Utopia, Gerüchte und Legenden". Manche der hier beschriebenen Dinge sollte man mit etwas Gelassenheit angehen.

Wer sich hierzu äußert, der muss davon ausgehen, dass nicht alle aufgestellten Theorien und Behauptungen den strengen Regeln der anerkannten Wissenschaften und Lehre folgt.

Will damit sagen, es dürfen auch Vermutungen in den Raum gestellt werden, auch wenn bei manchen Amateurhistorikern gar die schiere Verzweiflung aufkommt.

Auch die These, dass es sich um Taucher der BW handelte, ist nicht bewiesen.
Noch hat sich hier keiner gemeldet der sagt ja ich war dabei oder ich war Ausbildungsleiter und das ist alles nur Quatsch. Mit einem BW - Kampfschwimmer habe ich zuletzt vor 40 Jahren gesprochen, da ging es aber leider nicht um solche Details.

Meine Vermutung:
Es waren BW - Kampfschwimmer Dabei konnte man es auch riskieren, bei den Übungseinsätzen von den BW - Schiffen aus gesehen zu werden. War eben nur ein Fehler, aber (noch) kein tödlicher.

Was geübt wurde?
Das Eindringen von Kampfschwimmern in gegnerische Häfen.

MikeG:
Sorry, aber an manchen Schiffen soll man angeblich unter der Wasserlinie Dinge finden, welche auf den - bereits ausspionierten - ursprünglichen Bauplänen nicht enthalten waren, sondern nachgerüstet wurden.

Konflikte waren der UdSSR übrigens ziemlich egal. Ich erinnere nur an deren mehrmalige Eindringversuche mit U-Booten in die schwedischen Häfen. Gab immer einen großen Wirbel, aber der handfeste Beweis (Aufbringen) konnte nie erbracht werden.

Nur schade, dass ich so weit von der Küste entfernt wohne, da wäre noch mancher Wochenendausflug nach Dassow, Travemünde und Neustadt fällig.


Grüsse!

argus

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