Die NATO und das Fernkabel ...

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Christel
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Beitrag von Christel » 28.05.2009 11:41

Bobbele hat geschrieben:Beim ausschachten für die Fundamente haute mein Gartenkollege mit einer Spitzhacke auf ein dickes Kabel, ihr könnt mich jetzt schlagen, ich weiß nicht mehr wie dick. Wir mußten eigentlich noch tiefer, aber das Kabel war im weg und spaßeshalber hatte mein Kollege noch ein paar mal mit der Hacke da drauf gehaun. Unser Vorsitzender entschied nicht mehr tiefer zu gehen und nach dem Mittagessen mit dem Beton anzufangen. So zwei Stunden nach der Entscheidung, wir hatten glücklicher Weise noch kein Beton da reingegossen, kam ein tarnfarbener Lieferwagen mit englischem Natokennzeichen neben das Stellwerk gefahren. Zwei Männer in militär Arbeitsoveralls kamen zielstrebig auf uns zu. Und stoppten unsere Arbeit. Der eine erklärte unserem Vorsitzenden, daß dieses Kabel wichtig sei und nicht beschädigt werden dürfe. Mein Gartenkollege hat mit seiner Spitzhackenattacke den Kabelstrang innerlich beschädigt. Die beiden Engländer reparierten da was und überzogen das ganze mit Teer. Als die wieder weg waren legten wir noch Folie darüber und gossen dann den Beton. Das ganze muß so 1996/1997 gewesen sein.
Hi Boris,

danke für Deine Info. Aber wie Du selbst schreibst... Ihr habt mit einer Hacke auf das Kabel eingeschlagen - oder anders gesagt Ihr hattet direkten Kontakt mit dem Kabel.

Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass eine rein physikalische Annäherung oder Betrachtung des Kabels ausreicht um eine wie von Dir geschilderte Situation hervorzurufen.

Viele Grüße,
Christel

htim
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Beitrag von htim » 28.05.2009 11:58

Vermutlich entstand durch die mechanische Einwirkung eine Druckschwankung oder bei einer Beschädigung sogar ein Druckverlust in der Stickstofffüllung des Kabels, die von entsprechenden Überwachungsvorrichtungen in den Endpunkten angezeigt wurde.
Gruß,
htim

Wetback
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Beitrag von Wetback » 28.05.2009 15:40

Moin,
dumm gelaufen mit dem Kabel würde ich sagen :mrgreen: .
Es gab wohl ein Fernkabel was von Wesel über Krefeld bis nach Stetternich ging, mit Abzweigungen nach Jülich und Mönchengladbach, aber die Quelle ist von 1953 (Deutsche Bundespost), was später noch vergraben wurde, kann ich nicht sagen.
Gruß Stefan

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pigasus
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Beitrag von pigasus » 28.05.2009 22:31

Spacehawk hat geschrieben: Die genaue Lage des Kabels war als Konsequenz des Deutschen Frühlings ( Baader Meinhoff , später RAF)
streng vertraulich !
Meinhof, bitte, und: Herbst.

WP: "Der Begriff „Deutscher Herbst“ leitet sich von dem Film Deutschland im Herbst von 1978 ab, einer Collage mehrerer Dokumentarfilme von elf Regisseuren des „Neuen Deutschen Films“, die sich mit der Reaktion des Staates auf den Terrorismus aus unterschiedlichen Blickwinkeln kritisch auseinandersetzen."
[EDIT: Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Herbst . Bitte nur mit vollständiger Quellenangabe zitieren. Danke. derlub]

Der Unterschied zwischen Baader-Meinhof und den Aussprachevarianten R-A-F und Raf schient mir weniger ein zeitlicher als einer der Position zur RAF gewesen zu sein. Bild et al. sprachen von Baader-Meinhof-Band, wer sich neutral gab, sprach die Buchstaben einzeln aus, und Raf als Wort deutete auf zumindest einen Hauch Sympathie hin. Oder?

VG,
Christoph

Edit: schien und scheint :-)
Edit: :oops: Natürlich.
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 29.05.2009 12:52

Da mir „Die große 8“ auch nicht bekannt war, habe ich dazu eine mir bekannte zuverlässige und glaubwürdige Quelle befragt.

Die „große 8“ gab es. Sie wurde von meiner Quelle als „Heilige Kuh“ bezeichnet. Wenn ein Kabel der „großen 8“ defekt oder gestört war (dieses wurde sofort erkannt und gemeldet), musste sofort ein Bautrupp raus und die Störung unverzüglich beseitigen. Außerdem musste sofort der zuständige Vorgesetzte informiert werden, egal ob es Heiliger Abend oder Silvester war.
Die Kabel waren auf mehrfacher Art überwacht und es gab sofort Alarm, wenn eine Beschädigung/Störung vorhanden war.

Allerdings so sagte man mir, war „die große 8“ eine zivile Sache, also nichts Militärisches. Es gab auch keine Weisung die Polizei oder Militärpolizei bei einer festgestellten/gemeldeten Beschädigung/Störung zu verständigen.

Im Militärischen gab es eigene Strecken, deren Verlauf dem Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost nicht bekannt waren.
Es gab auch angemietete Strecken, hier war dann wieder der Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost zuständig.
Ob auch im Militärischen eine „große 8“ vorhanden war, wie im zivilen Bereich konnte meine Quelle nicht ausschließen, hat aber davon bis heute nichts gehört.

Zur „großen 8“, wenn ich es noch richtig behalten habe gab es
die Ortsvermittlungen, darüber waren
die Knotenvermittlungen und über den Knotenvermittlungen waren
die Hauptvermittlungen, darüber dann
die Zentralvermittlungen.
Es gab die sogenannte 10er Zahl, also eine Knotenvermittlung konnte bis zu 10 Ortsvermittlungen haben, eine Hauptvermittlung bis zu 10 Knotenvermittlungen und eine Zentralvermittlung bis zu 10 Hauptvermittlungen.
Aber nur die Zentralvermittlungen waren an „die große 8“ angeschlossen gewesen. Sollte es doch mal einen Ausfall der „großen 8“ geben, waren dafür Richtfunkstrecken vorhanden.

Zu den militärischen Strecken noch etwas. Es kann natürlich sein, dass diese Strecken genauso überwacht waren wie die von der Deutschen Bundespost. (siehe Stellwerksbeitrag von Mixer).
Ein Sachverhalt wurde mir noch berichtet. Eine Gaststreitmacht aus dem Norden in der BRD hatte so eine angemietete Leitung. Diese war gestört und der Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost wurde aufgefordert diese Störung unverzüglich zu beheben, da diese Leitung eine sehr wichtige Leitung zum Mutterland der Gaststreitmacht ist. Die Mitarbeiter vom Fernmeldedienst der Deutschen Bundspost stellten aber an Hand von Unterlagen fest, dass diese Leitung direkt zu einer Stadt südlich in Rheinland-Pfalz führte und hier war eine andere Gaststreitmacht. Und von hier wurde vermutlich dann weiter zum Mutterland der norddeutschen Gastreitmacht geführt.
Es dürfte sich hier um eine NATO-Leitung gehandelt haben.

Mixer
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Beitrag von Mixer » 29.05.2009 19:59

Ähhhh.. Hw das war nicht ich mit dem Stellwerk!:-)

Der Beitrag kam vom Bobbele ;)


Vielen dank für deinen Bericht!
Das bringt uns weiter, sind diese Kabel heute noch in Betrieb?

Oder geht das alles nur noch über Glasfaser?




Gruß Mixer :-)

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Beitrag von kahagee » 29.05.2009 23:08

Die 8 oder hier auch große 8 genannt gibt es im Prinzip immer noch. Also nicht lost, wird auch nie lost werden da dies eine Netzform ist bzw. Neztverbindungen in einer bestimmten Hirarchieform darstellt.

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Kabel Acht

Beitrag von redsea » 01.06.2009 12:46

Hallo zusammen,

wenn ich mir diesen Thread so durchlese, so wäre er auch meiner Meinung nach unter "Utopia" besser aufgehoben.

Sorry Leute, aber hier wird über deutsche "Achten" spekuliert die von britischen NATO-Truppenangehörigen bewacht werden, von Spitzhackenattacken mit denen Erdkabel mutwillig zerstört werden, diese dann angeblich von britischen Soldaten geflickt werden, die es dann auch noch zulassen, dass das Kabel mit Beton vergossen wird ...... ne, ne, also das klingt mir alles sehr utopisch.

Das einzig Wahre was ich hier lesen konnte ist die Richtigstellung, dass es sich um die nicht lost "Kabel Acht" handelt, die sich namensgebend wie eine 8 über Westdeutschland legt.

Das ehemalige Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück und die GSVBw 36 lagen übrigens nicht auf der Trasse der "Kabel Acht". Diese verlief ca. 50 km nord-westlich und knapp 100 km östlich von Rheda gen Norden und Süden.

Grüße redsea

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Re: Kabel Acht

Beitrag von Bobbele » 02.06.2009 08:19

redsea hat geschrieben:Hallo zusammen,

wenn ich mir diesen Thread so durchlese, so wäre er auch meiner Meinung nach unter "Utopia" besser aufgehoben.

Sorry Leute, aber hier wird über deutsche "Achten" spekuliert die von britischen NATO-Truppenangehörigen bewacht werden, von Spitzhackenattacken mit denen Erdkabel mutwillig zerstört werden, diese dann angeblich von britischen Soldaten geflickt werden, die es dann auch noch zulassen, dass das Kabel mit Beton vergossen wird ...... ne, ne, also das klingt mir alles sehr utopisch.
Du kannst ja mal buddeln kommen. Ortsangabe und Foto ist ja beigefügt. Du mußt direkt hinter dem orangen Toilettenanbau entlang der Bahntrasse anfangen.

Ob da heute noch etwas passiert, weiß ich nicht, JHQ Mönchengladbach gibt es noch ein bis zwei Jahre, aber das Kabel wird niemand geklaut haben.
Viele Grüße

Boris

http://www.vergessenes.de.tl/

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Beitrag von KON » 02.06.2009 09:42

Hallo Zusammen,

die Ausführungen von Boris zu diesem Kabel mögen alle stimmen.
Jedoch kenn ich es aus meiner aktiven Kabelbauzeit bei der BP nur so das sämtliche Störungen
bei den Engländern von uns beseitigt wurden. Auch in den eigentlichen Liegenschaften wie HQ oder Flugplatz Elmpt oder auch Mundepot Bracht sowie NAFI HQ in Kempen. Die Engländer hatten zwar Fernmeldebats aber diese haben nie Kabelentstörungen durchgeführt. Davon ab haben Sie auch kein eigenes Kabelnetz gehabt. Was auch technisch sehr schwer möglich gewesen wäre. ( Selbst als NFFVK, wer hätte denn dann die Verstärker schützen und sichern sollen ) Sprich alle Leitungen waren angemietet. Teilweise exklusive genutzt aber Teilweise auch ganz normal. Als Überwachung der Kabel gab es damals nur 2 Methoden. Einmal die Aktive, das war Druckluft. Hierbei wurde eine mechanische Kabelbeschädigung sofort als Alarm signalisiert. Das 2 war dann wie schon beschrieben das aktive Messen über Dämpfung und Reflexion zur Ortsbestimmung.
Die Quelle ist eigentlich mehr als Sicher......... :lol:

Gruß KON

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