Die NATO und das Fernkabel ...

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Christel
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Beitrag von Christel » 02.06.2009 10:34

Hi Kon,

danke für Deine Aufklärung. :thumbup: Damit ist dann ja wohl alles gesagt. :8): .

Viele Grüße,
Christel

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 02.06.2009 12:49

Machen wir doch eine kurze Zusammenfassung:

Die "große 8" war eine zivile Sache der Deutschen Bundespost an der nur die Zentralvermittlungen der DBP angeschlossen waren. Sie wird als "Besondere Verbindung/Leitung" geschildert. Die "große 8" gibt es heute noch.
Ein Einsatz von Polizei, Feldjäger, etc. bei Störungen, Beschädigungen, etc. wurde nicht bestätigt. Den verantwortlichen Stellen war darüber auch nichts bekannt.

Die NATO-Militärs hatten angemietete Leitungen bei der Deutschen Bundespost. Für Wartung, Beseitigung von Störungen etc. war der Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost zuständig. Eigene Leitungen könnten möglich gewesen sein, sind aber bis auf dem Beitrag von Bobbele nicht weiter belegt.

Die Bundeswehr hatte neben angemieteten Leitungen auch eigene Leitungen, deren Verlauf in der Regel dem Fernmeldedienst der DBP nicht bekannt waren. Dazu wurden mir auch einige Beispiele genannt, die ich hier aber nicht weitergeben möchte.

Zur Überwachung der Leitungen wurde mir u. a. auch noch Stickstoff genannt. Das vor allem wichtige Leitungen überwacht waren und hier sofort gehandelt werden musste, wurde ja auch bestätigt.

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Christel
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Beitrag von Christel » 02.06.2009 13:21

Hi HW,

Deiner Zusammenfassung gibt es wohl nichts mehr hinzuzufügen. Danke, dass Du die Sache auf einen Nenner gebracht hast. :kiss:

Viele Grüße,
Christel

KON
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Beitrag von KON » 03.06.2009 08:47

Hi HW,

zum Deiner Zusammenfassung habe ich noch eine Anmerkung.
Stickstoffgefüllte Kabel sind mir nicht bekannt. Das kann ich auch nicht glauben.
Der wichtigste Grund dagegen sind die chemischen Gegebenheiten. Hauptkabel
oder NFFVK die unter Druck stehen führen von Vermittlungsstelle zu Vermittlungsstelle.
Dort werden sie als Erdkabel im Kellerbereich abgeschlossen und unter Druck gesetzt.
Die Gefahr das durch Legkaschen hier Stickstoffansammlungen in den Kellerbereichen auftreten ist viel zu groß. :mrgreen:

Davon ab ist der Hauptgrund für "Druckluft geschützte Kabel" das der Überdruck im Kabel verhindert das Feuchtigkeit eindringt. Eine Meldung bei beschädigten Kabeln wegen Druckabfall ist da nur eine nette Nebenwirkung. Die Druckluft wird in den VSTen über Kompressoren hergestellt. Ich wüsste nicht wie eine adäquate Stickstoffversorgung aussehen sollte. Davon ab würde der Aufwand auch keinen Sinn machen. Das Ergebnis wäre das selbe. :8):

Gruß KON

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 03.06.2009 09:52

Also das mit Stickstoff habe ich von meiner Quelle und die saß viele Jahre in gehobener Position an der Quelle.
Ich werde aber noch einmal nachfragen.

KON
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Beitrag von KON » 03.06.2009 10:16

Hi HW

kannst ja bitte mal berichten was deine Quelle sagt.
Das würde mich auch interesiern. Man lernt ja nie aus.

Gruß
KON

Deuterium

Beitrag von Deuterium » 03.06.2009 13:23

Also ich hab auch noch bei der Bundespost meinen Beruf gelernt und uns wurde beigebracht das es Druckluftüberwachte Kabel sind die mit ganz normaler Pressluft überwacht werden, wenn eine leckage vorlag konnte man auch ein Spezialgas reinpumpen und hat dann im berreich der potentiellen Leckstelle mit nem spürgerät das ganze gut eingrenzen können(berechnungen nur aufgrund des Druckabfalls waren so +/-20 m)
Verwendung aber nur bei hochpaarigen Kabeln zwischen den Vermittlungsstellen, die kabel zu den Endverzweigern und kabelverzweigern waren mit Vaseline gefüllt. Diese "fettkabel" sorgten auch dafür das man als Kabellöter immer gut eingefettet war bzw die Arbeitshosen...

Markus112

Beitrag von Markus112 » 03.06.2009 16:07

Hallo zusammen,

auch wir haben druckgasüberwachte Signal Kabel, die werden bei uns ebenfalls wie beschrieben mit Stickstoff überwacht.
Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung.

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Beitrag von skyper » 03.06.2009 22:15

Moin, also hier in Hamburg sind alle Hauptkabel bis zum Kvz (Kabelverzweiger, graue Kästen auf der Straße) mit Druckluft gefüllt und überwacht. Die Kompressoren dafür stehen in den Vermittlungstellen, während meiner Lehrzeit wurden die Kvz mit Drucksensoren nachgerüstet zur Hauptkabelüberwachung. Damit soll auch eine genauere Ortung von Leckagen möglich sein.
Alle Kabel ab Kvz sind mit Fett/Vaseline gefüllt... was für eine Sauerei :schimpf:
Ob die Hauptkabel auf dem Land auch druckluftüberwacht sind kann ich nicht sagen.
Deuterium hat geschrieben:... Verwendung aber nur bei hochpaarigen Kabeln zwischen den Vermittlungsstellen, die kabel zu den Endverzweigern und kabelverzweigern waren mit Vaseline gefüllt. Diese "fettkabel" sorgten auch dafür das man als Kabellöter immer gut eingefettet war bzw die Arbeitshosen...

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Gravedigger
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Beitrag von Gravedigger » 03.06.2009 22:33

skyper hat geschrieben: Ob die Hauptkabel auf dem Land auch druckluftüberwacht sind kann ich nicht sagen.
Ja, sind sie. Ob in der Stadt oder auf dem platten Land, bei jedem HVt den ich kenne sind die Hauptkabel raus zu den KVz druckluftüberwacht.
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)

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