Flieger im Laacher See

Gerüchte, Geschichten, Utopien
Grautvornix

Beitrag von Grautvornix » 23.06.2008 14:45

*lol*

da fahr ich seit nunmehr 5 jahren alle 4 wochen am see vorbei und wusste nix davon.
aber echt cool. ich denke die meinen 5 oder 15 meter schlammschicht. ich entsinne mich da an eine 470er Jolle die nem bekannten im baldeneysee (essen) abgesoffen is. obwohl nur 20 meter vom ufer entfernt war die unauffindbar wegen dem schlamm...naja.
wenn der bomber im schlamm steckt dürfte der doch recht gut konserviert sein. also wenn noch in einem stück wird es sicher mittel und wege geben das teil zu heben. und die bomben...nun...aktive zeitzünder sind recht unwahrscheinlich weil ja noch am flieger hängend und nicht abgeworfen. von da her raus damit!

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Krakau
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Beitrag von Krakau » 23.06.2008 16:31

normanbates hat geschrieben: ...und die bomben...nun...aktive zeitzünder sind recht unwahrscheinlich weil ja noch am flieger hängend und nicht abgeworfen. von da her raus damit!
Moin!

Leider geht das so nicht !

Tante Wiki schreibt eine Erklärung:
Chemische Zeitzünder funktionieren auf der Basis zweier chemischer Substanzen, die langsam miteinander reagieren und eine Initialzündung auslösen. Im Gegensatz zu anderen Zündern ist bei einem chemischen Zeitzünder kein Stopp oder Widerruf möglich; zudem ist der Zeitpunkt der Zündung nicht genau bestimmbar.

Nach ähnlichen Prinzip funktionierten die Langzeitzünder in britischen und amerikanischen Fliegerbomben, die durch ihre verspätete Explosion die Lösch- und Bergungsarbeiten behindern sollten. Hier wurde der Schlagbolzen durch ein Zelluloidring blockiert. Während des freien Falls der Bombe wurde im Inneren des Zünders eine Glasampulle mit Aceton durch eine Windrad betriebene Gewindespindel zerdrückt. Das austretende Aceton löste nun das Zelluloid langsam auf, wobei sich durch eine zusätzliche Auflage von verschieden dicken Zelluloidplättchen die Zünderlaufzeiten zwischen einigen dutzend Minuten und mehreren Tagen variieren ließ.

Bomben, die mit solchen Zündern ausgerüstet sind, stellen als Blindgänger auch heute noch eine besonders große Gefahr da, weil sie auch ohne äußere Einwirkung durch die alterungsbedingte Festigkeitsabnahme des Zelluloids jederzeit explodieren können.

Gruß
Thomas
Wenn Du nicht überzeugen kannst, dann verwirre wenigstens. (Harry S. Truman)

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Beitrag von petzolde » 24.06.2008 03:11

War man denn kurz nach dem Ende des WK2 überhaupt in der Lage, mit überschaubaren Mitteln dort einen Flieger aus 50 m Wassertiefe zu bergen? Damals brauchte man eigentlich auch Flieger und Bomben nicht mehr, es gab reichlich andere Probleme.
Und heute: Selbst wenn keine Munition an Bord wäre - Man müßte Pontons heranschaffen, d.h. die Wege zum See müßten LKW-befahrbar sein, und es müßte eine Absetzmöglichkeit geben, die Pontons ins Wasser zu bringen. Gibts das??
gruß EP

Grautvornix

Beitrag von Grautvornix » 24.06.2008 08:02

@krakau: danke für die erklärung.

was ich nur echt nicht so ganz begreifen will/kann...angenommen der bomber liegt 15 meter vom ufer entfernt so wie es von den eingeborenen berichtet wurde. der laacher see unterlag lange zeit wasserstandsschwankungen die mittels diverser stollen schon seit dem mittelalter ausgeglichen werden. warum nicht ein weiterer stollen bzw. eine rohrleitrung um den wasserstand zu senken? mit der heutigen technik wohl 1000x einfacher als damals und bestimmt auch günstiger.
dann müsste der halifax zumindestens schon sichtbarer werden oder mit dedektoren einfacher aufzuspüren sein.
auch wenn er nen stück weiter abgerutscht ist, wird er wohl kaum die 1,5 kilometer zur mitte des sees gerutscht sein. :?
spundwände setzen um das wrack und dann vom kampfmittelräumdienst die bomben entschärfen lassen. bestimmt einfacher ohne den schlamm. lkws können über die L113 anfahren und dann isses sache eines bergungsunternehmens (ich glaube mit luftkissen und kran vom ufer) das teil rauszuholen.

-und nun was ich nicht verstehe...die bundesregierung steckt soviel kohle in unnützes zeug wie die entschädigung der russland-deutschen, die nationalelf und in neue straßenschilder nur weil sie schöner leuchten :x ...warum dann nicht in eine aktion die das leben sicherer macht und geschichte bewahrt? :?: :?: :?: :?:

wenn die dann hinterher nicht wissen wohin mit dem ding...ich stelle ihn mir in den vorgarten. besser als der benz von meinem nachbarn! :8):

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Beitrag von hollihh » 24.06.2008 08:58

Moin,

Fakt ist ja wohl, daß sich einige kluge Köpfe mittlerweile Gedanken machen - es gibt ja auch einen Sachstandsbericht, der allerdings der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.

Der See gehört übrigens zu einem seit 1935 bestehenden Naturschutzgebiet - da kann man nicht einfach mal großflächig Wasser aus dem See laufen lassen - von den Folgen für die Landwirtschaft, für die Bausubstanz drumherum (Bodenabsenkungen) etc. mal abgesehen. Und ob mal sich auf dem Schlamm besser bewegt als über Wasseroberflächen ???

Wenn ich das Ganze richtig verstanden habe, sind die Sprengkörper wohl nur das "Sekundärproblem"- oder krass ausgedrückt : Ein selbst detonierender Sprengkörper in abgesperrter Umgebung räumt sich selbst am einfachsten..

Es geht aber nicht nur um die Bomben (Blindgänger ist wohl der falsche Ausdruck, sie wurden ja noch nicht abgeworfen) : Viel problematischer sind wohl noch Öle und Sprit im Wrack - die können in dem Naturpark einiges "versauen". Man geht wohl davon aus, das sich noch einiges an Bord befindet - und die würden bei einer Detonation natürlich auch freigesetzt werden - diese Langzeitzünder sind eine ganz tückische Sache, auch wenn die Bombe nicht abgworfen wurde : Es kommt durchaus vor, das die Dinger nach Jahrzehnten "von selbst" ohne äußere Erschütterung losgehen...(passiert z.B. vor einigen Jahren in Potsdam).

Die Kosten für eine solche Aktion sind nicht zu unterschätzen....

Und nebenbei : Das Wrack dürfte wirklich ein solches sein - über den Absturzzustand steht zwar nichts da, aber der Abschuss (?) erfolgte bereits 1942 durch einen Nachtjäger . Notwasserung schließe ich fast aus...da dürftest Du für Deinen Vorgarten kaum was brauchbares finden, auch Museen dürften sich kaum dafür interessieren.

Gruß aus HH

Holli

Grautvornix

Beitrag von Grautvornix » 24.06.2008 21:45

also schon ziemlich kniffelig...naja. bin heut mittag da vorbei gefahren weil ich kurz in trier war. interessanterweise sind überall jollen auf dem see gewesen. alo nix von absperrung oder so. komisch! :?: hab ihn mir ne ganze zeit angeguckt. wer weiß was die gemeinde sich da wieder ausgedacht hat.

ResQ69
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Beitrag von ResQ69 » 24.06.2008 22:38

@normanbates
Du hast einen fehler in deiner Signatur.
"Und DER See wird allen neue Hoffnung bringen, so wie der Schlaf die Träume bringt daheim."
Christoph Kolumbus

Es passte grad so schön :mrgreen:
Guts Nächtle

Ingo

Beitrag von Ingo » 25.06.2008 12:44

ich denke auch, dass es nur 5 meter schlamm sind.

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GerdW
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Halifax im Laacher See

Beitrag von GerdW » 11.01.2012 00:11

Guten Morgen !

Auch, wenn der Thread schon älter ist.

Hier etwas zur Maschine und zum Verbleib der Besatzung:

http://www.lostbombers.co.uk/bomber.php?id=8522

Gruß
Gerd

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eod
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Re: Halifax im Laacher See

Beitrag von eod » 11.01.2012 20:30

GerdW hat geschrieben:Guten Morgen !

Auch, wenn der Thread schon älter ist.

Hier etwas zur Maschine und zum Verbleib der Besatzung:

http://www.lostbombers.co.uk/bomber.php?id=8522

Gruß
Gerd
moin,
link geht nicht...

nicht ausgeklinkte bomben sind erst nach dem Abwurf entsichert, was jedoch beim aufprall auf die wasseroberfläche passierte. kann wohl auch niemand so richtig einschätzen...
Beste Grüße,
eod

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