Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von ElexTro » 30.11.2020 22:57

Irgendwann kam hier einmal die Frage auf, warum sich bei Hemsbach ein einzelner C3-Mast in der Leitungstrasse, die eigentlich auf C1-Masten verlegt ist, befindet. Ich habe mich das auch lange gefragt und habe soeben die Lösung gefunden:

Auf dem Kartenwerkzeug von LEO-BW erkennt man, dass exakt hier früher die Bahnstromleitung von Mannheim nach Weiterstadt die NSL unterquerte. Diese wurde aber 1983 durch einen Neubau ersetzt (die heutige vierkreisige Leitung), der ab Weinheim parallel zum Trassenband führt und nicht mehr wie früher einen direkteren Weg einschlägt.

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von Toliman » 27.12.2020 03:18

Das mit der Bahnstromleitung kann nicht sein. C3-Masten wurden vor 1945 errichtet und in dem Gebiet um Mannheim gab es vor der zweiten Hälfte der 1950er Jahre keine Bahnstromleitungen, weil es dort noch keine elektrifizierten Bahnlinien gab.

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von ElexTro » 29.12.2020 12:07

Die "alte" Bahnstromleitung wurde 1956 gebaut. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass C3-Masten noch zu diesem Zeitpunkt gebaut wurden, man hatte schließlich Erfahrung mit dem Bau solcher Masten. Die Leitung Kelsterbach-Aschaffenburg ist auch aus den 1950er Jahren und auf Tannenbaummasten der Vorkriegsbauart verlegt.

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von ElexTro » 24.07.2022 22:29

Momentan werden am vorletzten noch bestehenden Stück der Nord-Süd-Leitung auf Originalmasten zwischen Frechen und Hürth die C2-Masten demontiert. Konnte vor knapp 2 Wochen bei der Fahrt auf der A4 in der Ferne sehen, wie einer der hohen Masten in Hürth neben der Bahnstrecke von einem Autokran demontiert wird. Hat zeitlich leider nicht hingehauen bei mir, abzufahren und Fotos zu machen.

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von Toliman » 27.03.2023 21:13

Wie man auf https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... 2023_2.png sehen kann wurden inzwischen am Abzweigmast in Reutlingen-Rommelsbach, wo der Abzweig nach Wendlingen und Metzingen beginnt, die von Ludwigsburg-Hoheneck kommenden Stromkreise unterbrochen. Somit hat zur Zeit der Abschnitt wischen Ludwigsburg-Hoheneck und Reutlingen-Rommelsbach der Nord-Süd-Leitung keine Funktion mehr. Ob er ersatzlos abgebaut werden soll? Oder soll er durch eine neue Leitung ersetzt werden?
Ein Neubau auf alter Trasse dürfte kaum möglich sein, weil diese streckenweise durch Wohngebiete führt. Denkbar wäre, dass man den 110 kV-Abzweig nach Schönaich von der 380 kV/110 kV-Leitung Pulverdingen-Oberjettingen bis Weil im Schönbuch durch eine 380 kV/110 kV-Leitung ersetzt und zwischen Weil im Schönbuch und Reutlingen-Rommelsbach auf der jetzigen Trasse der Nord-Süd-Leitung eine neue 380 kV-Leitung bauen würde.

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von ElexTro » 03.04.2023 11:38

Ich denke, in Hoheneck oder Herbertingen wird an den Schaltfeldern irgendwas gearbeitet. Der Abzweig bei Rommelsbach ist einkreisig, aber es sind beide Stromkreise am Mast unterbrochen, die Fortführung nach Herbertingen ist ja gerade erst neu gebaut worden. Zumindest am Samstag existierte der Abschnitt von Hoheneck nach Rommelsbach noch unverändert auf den alten C-Masten.

Dazu sei gesagt, dass die Leitung Pulverdingen-Oberjettingen von TransnetBW betrieben wird, die Nord-Süd-Leitung aber von Amprion. Unter anderem eine nach wie vor wichtige Leitung, da sie das Netzgebiet in Bayerisch-Schwaben mit dem restlichen in Westdeutschland verbindet.

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Re: Die erste Verbundleitung der Welt - die Leitung Bludenz - Br

Beitrag von ElexTro » 17.12.2023 17:19

Der Abschnitt von Pfungstadt nach Weinheim ist in wenigen Monaten Geschichte... nachdem am 29. August 2023 der Planfeststellungsbeschluss für die neue 380-kV-Leitung Urberach - Weinheim (- Daxlanden) erging, begann man Anfang Dezember fleißig mit der Demontage der Leiterseile und demnächst auch dem Abbau der Masten.

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