Überreste von Sendeanlagen

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Harald

Überreste von Sendeanlagen

Beitrag von Harald » 26.09.2002 17:48

Laut dem Buch von Gerd Klawitter „100 Jahre Funktechnik – Sendestellen rund um Berlin“, soll man noch ein unbeschädigtes Fundament eines der 1946 demontierten Sendemaste des Längstwellensenders „Goliath“, der im 2. Weltkrieg zur Übermittlung von Befehlen an getauchte U – Boote diente, finden können. Weiß jemand den genauen Ort, wo dieses Fundament zu finden ist?
Auch soll nach Auskunft des gleichen Buches immer noch in der Nähe von Herzberg (Sachsen) das gesprengte Fundament des ehemaligen Deutschlandsenders vorhanden sein. Ist dies immer noch der Fall?
Zwei Kilometer östlich der großen Lang- und Mittelwellensendeanlage in Burg befand sich bis 1976 ein weiterer Sendemast für Langwelle, der zur Abstrahlung von „Radio Wolga“ auf 261 kHz diente und der durch einen Materialfehler einstürzte.
(Nach dem Einsturz dieses Mastes wurde bis zu Beginn der 90er Jahre einer der beiden 210 m hohen Rohrmasten, die sich auf dem Areal der Rundfunksendestelle Burg befanden für die Abstrahlung von „Radio Wolga“ und nach der Wiedervereinigung auch von „Radioropa Info“ genutzt. Von 1994 bis Juli 1995 ruhte der Sendebetrieb auf 261 kHz. Ab Juli 1995 sendete „Radioropa Info“ über eine Reusenantenne, die an den 324 Meter hohen Gittermast, der vorher eine Mittelwellensendeantenne trug, befestigt war, bis zur Betriebseinstellung Anfang 2001 auf 261 kHz. Zur Zeit ruht der Sendebetrieb auf 261 kHz. Er soll aber bald wieder aufgenommen werden, wobei als Sendeantenne die Reusenantenne, die an den 324 Meter hohen Gittermast befestigt ist, zum Einsatz kommen soll)
Gibt es an dessen Standort noch Überreste von Fundamenten und von Fundamenten für seine Pardunenabspannungen?
Oder wurden alle Spuren beseitigt?
Besaß die Marine der ehemaligen NVA auch eine mit DHO38 (http://longwave.bei.t-online.de/pictures.html und http://www.vlf.it/trond2/20-25khz.html ) vergleichbare Sendeanlage? (DHO38 ist ein Längstwellensender für 23,4 kHz der für die Übermittlung von Nachrichten an U – Boote auf „Tauchstation“ dient. Seine Schirmantenne wird von 8 Masten getragen, die 353 Meter hoch sind und auf 2 Meter hohen Isolatoren stehen, weil sie gegen Erde eine Spannung von 300 kV führen). Wenn ja, wo und was ist aus ihr nach der Wiedervereinigung geworden? Wenn nein, warum benötigte die Marine der ehemaligen NVA keine derartige Anlage?

Janni

Beitrag von Janni » 26.09.2002 17:56

Danke für die links.
Bilder sind immer Mangelware.

Jan.

Manfred

Beitrag von Manfred » 26.09.2002 21:25

Geh doch mal zu

www.funktechnik.gmxhome.de

Das waren Profis und sind bestimmt in der Lage Deine Fragen zu beantworten.
Noch ein Hinweis zur NVA.
Unter
www.ddr-suche.de
gibt es eine Reihe von HP , die man sich mal anschauen kann.

Gruß

Manfred

jlandgr

Beitrag von jlandgr » 09.02.2004 15:43

Bin beim Stöbern in alten Beiträgen über diesen gestolpert.
Zu "Golitath" gibt es Infos in:

Aufsatz: Der Goliath : größte Funkstation d. Welt stand einst bei Kalbe
In: Altmark-Ztg., Ausg. Salzwedel/Osterburg, Bd. 2 (1991), 129, S. S. 10

sowie

Autor/beteiligte Personen Schulz, Friedrich-Wilhelm
Titel Vergessene Funksendestellen in der Altmark: Kurzwellen-Funksendestelle der deutschen Reichspost Oebisfelde-Bösdorf, Übersee-Funkempfangsstelle Lüchow (ÜFESt.), Marine-Funkstation "GOLIATH" bei Kalbe M., das POW-Lager der Alliierten auf dem Gelände des "GOLIATH"
Körperschaft Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft Ostsee
Ort, Verlag Rostock: Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft Ostsee e.V.
Jahr 2002
Umfang 106 S, Ill., graph. Darst
Serie Schriftenreihe; 21

Desweiteren gibt es in der selben wie o.a. Serie auch

Autor/beteiligte Personen Berndt, Joachim
Titel Funkstationen und Messplätze rund um Berlin
Ausgabe 1. Aufl
Ort, Verlag Berlin : Wiss.-und Technik-Verl.
Jahr 2002
Umfang 183 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Serie 100 Jahre Funktechnik in Deutschland ; 2
ISBN/ISSN 3-89685-511-5
Standort 17 2002 A 0772 Bd. 2

und das Buch von G. Klawitter wurde komplett neu überarbeitet und ist über 100 Seiten dicker,

Autor/beteiligte Personen Klawitter, Gerd
Titel 100 Jahre Funktechnik in Deutschland: Band 1 - Funksendestellen rund um Berlin
Ausgabe 3., vollst neubearb. Aufl.
Ort, Verlag Dessau: Funk Verlag
Jahr 2004
Umfang 342 S., 260 schw.-w. Fotos, 67 schw.-w. Zeichn., 285 mm x 200 mm
ISBN/ISSN 3-936124-65-5

Viele Grüße,
Jérôme

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Ollie
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Beitrag von Ollie » 23.02.2004 14:45

Die Marine der ehem. DDR hatte eher weniger Bedarf für eine DHO 38, da sie keine U-Boote hatte, jedenfalls offiziell nicht.

Gruß Ollie

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cebulon66
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Beitrag von cebulon66 » 11.01.2005 19:19

Querweis bezügl. GOLIATH auch hier im Forum:
viewtopic.php?t=3202
dort:
http://www.kalbemburg.de/gol/golf3.htm

Manfred

Gast

Beitrag von Gast » 09.07.2006 14:39

> Laut dem Buch von Gerd Klawitter „100 Jahre Funktechnik – Sendestellen rund um Berlin“, soll man noch ein unbeschädigtes Fundament eines der 1946 demontierten Sendemaste des Längstwellensenders „Goliath“, der im 2. Weltkrieg zur Übermittlung von Befehlen an getauchte U – Boote diente, finden können. Weiß jemand den genauen Ort, wo dieses Fundament zu finden ist?

Es ist schon ein bisschen Zeit vergangen, seit die Frage gestellt wurde, aber vielleicht sind einige Hinweise auch jetzt noch von Interesse:

Via Google Maps ( oder auch Google Earth ) lassen sich Satellitenaufnahmen des interessierenden Gebietes aufrufen.
Dabei kann man die angezeigten Bilder bis auf die vorletzte Zoomstufe vergrößern und dabei auch das noch existierende Fundament von Mast 8 erkennen.
http://maps.google.de/maps?q=52.6692,11.4219&t=k

Fotos der Fundamente findet man hier:
http://de.structurae.de/structures/data ... D=s0012626

Eine Geländeansicht mit dem ehemaligen Sendegebäude als Mittelpunkt findet man unter:
http://maps.google.de/maps?q=52.6645,11.4252&t=k

Klaus

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Beitrag von Deistergeist » 03.09.2007 14:39

Moin!

Zu Goliath existiert ne schöne Seite im WWW. Nähere Infos findet man bei SDE:

http://www.schatzsucher.de/Foren/showthread.php?t=34966

Und natürlich direkt auf folgender Seite:

http://www.kalbe-milde.de/gol/gol5/gol5f2.htm

Glückauf! Thomas
„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“

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klaushh (†)
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Goliath - Betrieb in Russland

Beitrag von klaushh (†) » 09.10.2020 18:45

Moin,

die Zeitung "Volksstimme" veröffentlichte am 12.3.2009 einen längeren Aufsatz über die Betriebsaufnahme und den Betrie des Längstwellensender Goliath in Russland:

https://www.volksstimme.de/nachrichten/ ... ahren.html

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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cebulon66
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Sender GOLIATH

Beitrag von cebulon66 » 10.10.2023 11:07

Zur Geschichte des Senders GOLIATH kann hier ein 23 Seiten langer Bericht von Klaus Herold aus dem jahr 1996 heruntergeladen werden:
https://www.radiomuseum.org/forum/gesch ... guage_id=2

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