Gewehrfabrik Regensburg
Gewehrfabrik Regensburg
Bei meinen Streifzügen durch Regensburg bin ich irgendwann über die Gewehrfabrik in der Siemensstraße gestolpert, ein Gebäude von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte.
Die Stadt Regensburg errichtete 1918 eine Gewehrfabrik, jedoch wurde mit dem Bau erst kurz vor Kriegsende begonnen, und es wurde an diesem Standort nie auch nur ein Gewehr gefertigt. Im Anschluss wurden die Gebäude an privat veräußert und anderweitig verwendet. Auf dem Gelände gibt es mehrere Gebäude, die möglicherweise alle Teil des Komplexes waren. Falls jemand genauere Informationen hat über die Geschichte des Gebäudekomplexes wäre ich sehr dankbar.
Die Stadt Regensburg errichtete 1918 eine Gewehrfabrik, jedoch wurde mit dem Bau erst kurz vor Kriegsende begonnen, und es wurde an diesem Standort nie auch nur ein Gewehr gefertigt. Im Anschluss wurden die Gebäude an privat veräußert und anderweitig verwendet. Auf dem Gelände gibt es mehrere Gebäude, die möglicherweise alle Teil des Komplexes waren. Falls jemand genauere Informationen hat über die Geschichte des Gebäudekomplexes wäre ich sehr dankbar.
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Die bayerische Armee wurde seit 1801 aus der Gewehrfabrik in Amberg mit Waffen versorgt. Diese Fabrik war Ende 1916 am Ende ihrer Kapazitäten angelangt, ein Ausbau der bestehenden Anlagen war wegen der beschränkten Platzverhältnisse nicht möglich.
Als Konkurrenten für den neuen Standort traten ab November 1916 Amberg, Aschaffenburg, Augsburg und Regensburg auf.
Regensburg erklärte sich bereit, unentgeldlich ein 60 Tagwerk großes Gelände zu überlassen, die Wasser- und Abwasseranlagen herzustellen, die Strom- und Gasversorgung sicherzustellen und die neue Fabrik an das Straßennetz anzubinden. Außerdem sagte man dem Kriegsministerium verbilligte Strom- und Gaspreise zu.
Eine Rolle dürfte auch die verkehrsgünstige Lage Regensburg (Eisenbahn und Binnenschiffahrt) gespielt haben, so dass Ende 1917 Regensburg den Zuschlag bekam.
Man erwartete die Beschäftigung von 4000 Arbeitern in Kriegs- und immer noch 400 Arbeitern in Friedenszeiten.
Bis November 1918 waren die Bauten im Rohbau weitgehend fertig, allerdings fehlten noch einige Dachstühle. Ein Baustopp wurde am 23. November 1918 angeordnet, die Arbeiten wurden endgültig eingestellt am 08. Februar 1919, nachdem die Gebäude noch gegen Witterungseinflüsse gesichert worden waren. In den 1920-er Jahren gingen die Gebäude n Privatbesitz über.
Recht ausführlich ist die Entstehung der nie produzierenden Gewehrfabrik Regensburg beschrieben in folgendem Buch:
Wolfgang Schmidt: Eine Stadt und ihr Miitär. Regensburg als bayerische Garnisonsstadt im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs 7), Regensburg 1993, S. 209 - 213.
Dort sind auch die Primärquellen aus dem bayerischen Hauptstaatsarchiv und dem Stadtarchiv Regensburg genannt.
Als Konkurrenten für den neuen Standort traten ab November 1916 Amberg, Aschaffenburg, Augsburg und Regensburg auf.
Regensburg erklärte sich bereit, unentgeldlich ein 60 Tagwerk großes Gelände zu überlassen, die Wasser- und Abwasseranlagen herzustellen, die Strom- und Gasversorgung sicherzustellen und die neue Fabrik an das Straßennetz anzubinden. Außerdem sagte man dem Kriegsministerium verbilligte Strom- und Gaspreise zu.
Eine Rolle dürfte auch die verkehrsgünstige Lage Regensburg (Eisenbahn und Binnenschiffahrt) gespielt haben, so dass Ende 1917 Regensburg den Zuschlag bekam.
Man erwartete die Beschäftigung von 4000 Arbeitern in Kriegs- und immer noch 400 Arbeitern in Friedenszeiten.
Bis November 1918 waren die Bauten im Rohbau weitgehend fertig, allerdings fehlten noch einige Dachstühle. Ein Baustopp wurde am 23. November 1918 angeordnet, die Arbeiten wurden endgültig eingestellt am 08. Februar 1919, nachdem die Gebäude noch gegen Witterungseinflüsse gesichert worden waren. In den 1920-er Jahren gingen die Gebäude n Privatbesitz über.
Recht ausführlich ist die Entstehung der nie produzierenden Gewehrfabrik Regensburg beschrieben in folgendem Buch:
Wolfgang Schmidt: Eine Stadt und ihr Miitär. Regensburg als bayerische Garnisonsstadt im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Studien und Quellen zur Geschichte Regensburgs 7), Regensburg 1993, S. 209 - 213.
Dort sind auch die Primärquellen aus dem bayerischen Hauptstaatsarchiv und dem Stadtarchiv Regensburg genannt.
Danke für die interessanten Infos turul! Was mich noch interessieren würde wäre, ob das Gebäudeensemble tatsächlich zusammengehört und Teil der ursprünglichen Fabrik werden sollte, oder ob manche Bauten erst später entstanden sind. Press Chemie ist seit 1954 bis heute immer noch im gleichen Fabrikgebäude untergebracht.
wolfi: Guter Fund, sehr spannende historische Aufnahme!
wolfi: Guter Fund, sehr spannende historische Aufnahme!
Lt. dem oben von mir zitierten Buch waren Ende 1918 fertiggestellt:
- Schmiede
- Feuerhaus
- Eisenlager
- Fahrradhalle
- Wagenhalle
- Feuerhaus
- Kraftwagenhalle
- Kraftzentrale
- Wohnhaus für 4 Unterbeamte
- Verwaltungsgebäude
- Säurelager
- Pumpstation an der Donau
- Einfriedung des Fabrikgeländes
- Eisenbahngleise innerhalb des Komplexes
- Dampffernleitungen
(Schmidt, Eine Stadt und ihr Militär, S. 212)
- Schmiede
- Feuerhaus
- Eisenlager
- Fahrradhalle
- Wagenhalle
- Feuerhaus
- Kraftwagenhalle
- Kraftzentrale
- Wohnhaus für 4 Unterbeamte
- Verwaltungsgebäude
- Säurelager
- Pumpstation an der Donau
- Einfriedung des Fabrikgeländes
- Eisenbahngleise innerhalb des Komplexes
- Dampffernleitungen
(Schmidt, Eine Stadt und ihr Militär, S. 212)
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Re: Gewehrfabrik Regensburg
Hallo zusammen ich bin neu hier und zu euch gestoßen da mich die Geschichte des Gebäudes in dem ich arbeite sehr interessiert.
Meines Wissens war die Gewehrfabrik im Zweiten Weltkrieg ein Granaten Lager so eine ist auch damals explodiert und beschädigte einen Stahlträger schwer (siehe Foto)
Meiner Meinung nach war das Gebäude mit anderen verbunden da in der Mitte der Halle ein Keller Gang auf fast komplette Länge besteht der auf der Seite Richtung Stadt auswärts zugemauert ist.
Meines Wissens war die Gewehrfabrik im Zweiten Weltkrieg ein Granaten Lager so eine ist auch damals explodiert und beschädigte einen Stahlträger schwer (siehe Foto)
Meiner Meinung nach war das Gebäude mit anderen verbunden da in der Mitte der Halle ein Keller Gang auf fast komplette Länge besteht der auf der Seite Richtung Stadt auswärts zugemauert ist.
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Re: Gewehrfabrik Regensburg
Moin zusammen,
für weiterführende Informationen zur Gewehrfabrik Regensburg empfehle ich auch das Stadtarchiv von Amberg. Dort sind einige Dokumente, Lagepläne usw. erhalten geblieben.
Leider komm' ich gerade nicht an meine Unterlagen.
Gruß
Wolfgang
für weiterführende Informationen zur Gewehrfabrik Regensburg empfehle ich auch das Stadtarchiv von Amberg. Dort sind einige Dokumente, Lagepläne usw. erhalten geblieben.
Leider komm' ich gerade nicht an meine Unterlagen.
Gruß
Wolfgang
Re: Gewehrfabrik Regensburg
Moin zusammen,
hier schon mal der Lageplan der GwF Regensburg.
Den Plan der GwF Amberg hab' ich auch, falls den jemand brauchen kann.
Gruß
Wolfgang
hier schon mal der Lageplan der GwF Regensburg.
Den Plan der GwF Amberg hab' ich auch, falls den jemand brauchen kann.
Gruß
Wolfgang
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Re: Gewehrfabrik Regensburg
Moin,
hier der zweite Teil des Lageplans.
Die beiden Ausschnitte gehören also zusammengesetzt. Vielleicht kriegt das hier jemand hin. Meine EDV-Kenntnisse reichen dafür leider nicht.
Gruß
Wolfgang
hier der zweite Teil des Lageplans.
Die beiden Ausschnitte gehören also zusammengesetzt. Vielleicht kriegt das hier jemand hin. Meine EDV-Kenntnisse reichen dafür leider nicht.
Gruß
Wolfgang
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