Verlassenes Fabrikgebäude in Hamburg-Billstedt
- Käptn Blaubär
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Moinsen,
die historischen Gebäude stehen offenbar vor dem Abriss, das Gelände wird abgeräumt. Die ECE, eine Tochter des Otto-Konzerns, hat das Grundstück erworben und plant dort ein Logistikzentrum für den Hermes Versand.
https://www.welt.de/print/die_welt/hamb ... issen.html
http://www.nexthamburg.de/redlist/userp ... allfabrik/
Verschiedene Quellen berichten, dass der Senat dem Abriss inzwischen, trotz Denkmalschutz, zugestimmt hat. Das ist laut Hamburgischem Denkmalschutzgesetz möglich, wenn andere öffentliche Interessen das öffentliche Interesse des Denkmalschutzes überwiegen. Eine politische Entscheidung, keine fachliche.
Wie es dann demnächst dort aussehen wird, kann man hier sehen:
http://www.ece.de/presse/pressemeldunge ... 90164ccf35
Viele Grüße
Michael
die historischen Gebäude stehen offenbar vor dem Abriss, das Gelände wird abgeräumt. Die ECE, eine Tochter des Otto-Konzerns, hat das Grundstück erworben und plant dort ein Logistikzentrum für den Hermes Versand.
https://www.welt.de/print/die_welt/hamb ... issen.html
http://www.nexthamburg.de/redlist/userp ... allfabrik/
Verschiedene Quellen berichten, dass der Senat dem Abriss inzwischen, trotz Denkmalschutz, zugestimmt hat. Das ist laut Hamburgischem Denkmalschutzgesetz möglich, wenn andere öffentliche Interessen das öffentliche Interesse des Denkmalschutzes überwiegen. Eine politische Entscheidung, keine fachliche.
Wie es dann demnächst dort aussehen wird, kann man hier sehen:
http://www.ece.de/presse/pressemeldunge ... 90164ccf35
Viele Grüße
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Moin,
das wäre sicher sehr schade um die Gebäude, aber deren Zustand ist erbärmlich, muss man leider so sagen. Für Hermes ist der Standort ideal, unmittelbare Anbindung an die B5/A1.
Das dann dort ein Zweckbau errichtet wird ist klar, aber es ist schließlich ein Industriegebiet. Wenn für dieses Gelände keine Zusage gegeben hätte, wäre eine Abwanderung ins Umland unausweichlich gewesen. Was da alles mit enormen Grünflächenverbrauch auf die grüne Wiese gestellt wurde, ist mindestens genauso katastrophal, wie der Verlust eines denkmalgeschützten Objektes. Da schlagen bei mir 2 Herzen in der Brust.
Grüße
Djensi
das wäre sicher sehr schade um die Gebäude, aber deren Zustand ist erbärmlich, muss man leider so sagen. Für Hermes ist der Standort ideal, unmittelbare Anbindung an die B5/A1.
Das dann dort ein Zweckbau errichtet wird ist klar, aber es ist schließlich ein Industriegebiet. Wenn für dieses Gelände keine Zusage gegeben hätte, wäre eine Abwanderung ins Umland unausweichlich gewesen. Was da alles mit enormen Grünflächenverbrauch auf die grüne Wiese gestellt wurde, ist mindestens genauso katastrophal, wie der Verlust eines denkmalgeschützten Objektes. Da schlagen bei mir 2 Herzen in der Brust.
Grüße
Djensi
Das heisst wenn ein Großkonzern einen guten Standort gefunden hat gibt es automatisch ein öffentliches Interesse und dann muss der Denkmalschutz aufgehoben werden??!!Käpt´n Blaubär hat geschrieben:Moinsen,
Das ist laut Hamburgischem Denkmalschutzgesetz möglich, wenn andere öffentliche Interessen das öffentliche Interesse des Denkmalschutzes überwiegen. Eine politische Entscheidung, keine fachliche.
Geil >.<.....
Hallo tobias,
nee, ganz so einfach ist es nicht. Zur Entscheidung, ob der Denkmalsschutz eine sekundäre Rolle spielt, kommen im Rahmen von Vorprüfungen eine ganze Menge anderer Dingen zum Tragen.
Beispielsweise ob es ein Nachnutzungskonzept und einen Investor gibt, der die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt. Desweiteren Alternativprüfungen für den potentiellen Nachnutzer, der auf den Denkmalschutz keine Rücksicht nehmen kann/will usw., usw..
In diesem Fall steht diese Industriebrache seit Jahrzehnten zum Teil leer, geprägt von Zwischennutzungen, die absolut nicht zum Erhalt des Gebäudeensemble beigetragen haben.
Denkmalschutzverordnungen sind ohnehin weitgehend zahnlose Tiger. Das Objekt ist ja nicht erst mit den Verkaufsverhandlungen denkmalschutzwürdig geworden.
Bekanntermaßen soll Eigentum ja verpflichten, aber wie weit man einen Eigentümer verpflichten kann, ein denkmalschutzwürdiges Objekt baulich zu erhalten, ist mir nicht bekannt. Wenn der die Taschen auf links dreht, weil dort keine Mieteinnahmen zu erzeilen sind, die entsprechende Investitionen möglich machen, kann der Staat wohl wenig machen. Wäre sicher auch ein grundgesetzwidriges Verhalten in die Eigentumsrechte einzugreifen, stelle ich mal ganz laienhaft hin.
Grüße
Djensi
nee, ganz so einfach ist es nicht. Zur Entscheidung, ob der Denkmalsschutz eine sekundäre Rolle spielt, kommen im Rahmen von Vorprüfungen eine ganze Menge anderer Dingen zum Tragen.
Beispielsweise ob es ein Nachnutzungskonzept und einen Investor gibt, der die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt. Desweiteren Alternativprüfungen für den potentiellen Nachnutzer, der auf den Denkmalschutz keine Rücksicht nehmen kann/will usw., usw..
In diesem Fall steht diese Industriebrache seit Jahrzehnten zum Teil leer, geprägt von Zwischennutzungen, die absolut nicht zum Erhalt des Gebäudeensemble beigetragen haben.
Denkmalschutzverordnungen sind ohnehin weitgehend zahnlose Tiger. Das Objekt ist ja nicht erst mit den Verkaufsverhandlungen denkmalschutzwürdig geworden.
Bekanntermaßen soll Eigentum ja verpflichten, aber wie weit man einen Eigentümer verpflichten kann, ein denkmalschutzwürdiges Objekt baulich zu erhalten, ist mir nicht bekannt. Wenn der die Taschen auf links dreht, weil dort keine Mieteinnahmen zu erzeilen sind, die entsprechende Investitionen möglich machen, kann der Staat wohl wenig machen. Wäre sicher auch ein grundgesetzwidriges Verhalten in die Eigentumsrechte einzugreifen, stelle ich mal ganz laienhaft hin.
Grüße
Djensi
Moin!
Hab dieses Thema heute erst gesehen,vor ein paar Jahren war ich fast täglich auf dem Gelände.
Ende der 90er Jahre hatte die Firma Still da ein Aussenlager für Fahrzeuge eingerichtet. Ich hab damals ne Weile bei Still auf dem Hof mit dem LKW den Werksverkehr gefahren und pendelte auf dem Böttcherhof, der Berzeliusstrasse und eben diesem Gelände bei Bedarf. Leider hab ich davon damals keine Ahnung gehabt und darum auch keine Bilder gemacht, und ich weiss leider auch nicht, bis wann Still das Gelände genutzt hat.
Hab dieses Thema heute erst gesehen,vor ein paar Jahren war ich fast täglich auf dem Gelände.
Ende der 90er Jahre hatte die Firma Still da ein Aussenlager für Fahrzeuge eingerichtet. Ich hab damals ne Weile bei Still auf dem Hof mit dem LKW den Werksverkehr gefahren und pendelte auf dem Böttcherhof, der Berzeliusstrasse und eben diesem Gelände bei Bedarf. Leider hab ich davon damals keine Ahnung gehabt und darum auch keine Bilder gemacht, und ich weiss leider auch nicht, bis wann Still das Gelände genutzt hat.
Vor nicht ganz zehn Jahren stand ich schon mal mit einer Kamera auf dem Gelände.
Damals wurde der Backsteinbau als gemischtes Lager für irgendwas in BigBags genutzt (Tür verrammelt, aber mit Kette so das man reinsehen konnte).
Die Villa sah damals irgendwie bewohnt aus. Wobei das nicht unbedingt der Geldadel war, der da wohnte....
Der Erhaltungszustand der Gebäude war auch damals schon sehr schlecht. Die Hallen waren praktisch entkernt, soweit man das sehen konnte.
Ich glauben nicht, das da besonders viel erhaltenswert ist, besonders da auch das Gesamtensable schon stark verändert wurde.
Die wenigen Bilder, die ich hatte, sind leider bei einem Festplattencrash verloren gegangen.
Damals wurde der Backsteinbau als gemischtes Lager für irgendwas in BigBags genutzt (Tür verrammelt, aber mit Kette so das man reinsehen konnte).
Die Villa sah damals irgendwie bewohnt aus. Wobei das nicht unbedingt der Geldadel war, der da wohnte....
Der Erhaltungszustand der Gebäude war auch damals schon sehr schlecht. Die Hallen waren praktisch entkernt, soweit man das sehen konnte.
Ich glauben nicht, das da besonders viel erhaltenswert ist, besonders da auch das Gesamtensable schon stark verändert wurde.
Die wenigen Bilder, die ich hatte, sind leider bei einem Festplattencrash verloren gegangen.
Die Villa wurde tatsächlich durch osteuropäische Arbeiter als Wohnraum genutzt. Ob das vor, nach oder während der Nutzung zu Übungszwecken geschah, kann ich heute leider nicht mehr sagen. Ich bin aber der Meinung, daß aufgrund der Einsturzgefahr diese Nutzung schließlich untersagt wurde. Ich weiß auch nicht mehr, ob diese Wohnnutzung überhaupt legal war oder nicht.
Grüße
Rex Danny
Grüße
Rex Danny
- Käptn Blaubär
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Moin!
Der Fall zieht inzwischen größere Kreise, wohl auch, weil er symptomatisch ist für den Stand des Denkmalschutzes in dieser Stadt.
Zeit online:
http://www.zeit.de/2017/20/denkmalschut ... len-abriss
Hamburger Morgenpost:
http://www.mopo.de/hamburg/historische- ... --27763642
Beitrag im NDR-Kulturjournal:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/k ... l5394.html
Viele Grüße
Michael
Der Fall zieht inzwischen größere Kreise, wohl auch, weil er symptomatisch ist für den Stand des Denkmalschutzes in dieser Stadt.
Zeit online:
http://www.zeit.de/2017/20/denkmalschut ... len-abriss
Hamburger Morgenpost:
http://www.mopo.de/hamburg/historische- ... --27763642
Beitrag im NDR-Kulturjournal:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/k ... l5394.html
Viele Grüße
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)