Treppen unter dem Hamburger Hopfenmarkt
- MikeG
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Treppen unter dem Hamburger Hopfenmarkt
Moin!
Am westlichen Ende des Hamburger Hopfenmarktes gab es um 1930 und möglicherweise bis zu den Zerstörungen im Juli 1943 zwei Treppen-Niedergänge, deren Zweck mir bisher unbekannt ist. Auf Fotos um 1900 sind diese Niedergänge noch nicht zu sehen, auf Fotos der Zerstörungen sind sie nicht mehr vorhanden oder zumindest unter Trümmerschutt begraben. Auf dem Bebauungsplan D145 von 1947 sind sie noch eingezeichnet, was aber natürlich nicht heißt, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch existierten. Auf Nachkriegsfotos konnte ich sie bisher jedenfalls nicht ausmachen. Heute befindet sich dort ein asphaltierter Parkplatz und es gibt absolut keine Spuren, die auf die Niedergänge hinweisen.
In der Geschichte des Hamburger Großmarktes (der seine Wurzeln auf dem Hopfenmarkt hat) ist die Rede davon, dass Mitte/Ende19. Jahrhunderts der Platz auf dem Markt zu eng wurde und man in die Tiefe gebaut hätte. Weitere Belege hierfür konnte ich bisher nicht finden. Erst in den sechziger/siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts kommt dann wieder die Idee auf, unterirdisch am Hopfenmarkt tätig zu werden, nämlich in Form einer Tiefgarage, aber das nur nebenbei.
Bauamt/Management des öffentlichen Raums beim zuständigen Bezirksamt wissen nichts über diese Treppen, auch die langjährige Marktmeisterin und ihr Arbeitgeber kennen die Treppen nicht, ebensowenig der Förderverein „Rettet die Nikolaikirche e.V.“, der für das Mahnmal zuständig ist. Bisher verliefen sämtliche Nachforschungen erfolglos.
Anbei ein Ausschnitt aus dem o.g. B-Plan sowie zwei Fotos mit freundlicher Genehmigung von http://www.bildarchiv-hamburg.de/ Es existieren weitere Fotos dieser Niedergänge, die ich aber aus urheberrechtlichen Gründen nicht hier posten kann. Leider ist keines davon sehr scharf oder detailreich genug, um z.B. Schilder o.ä. lesen zu können.
Wozu dienten diese Treppen, was befand sich dort unten? Für eine öffentliche Bedürfnisanstalt sind sie meiner Ansicht nach viel zu breit, öffentlichen Nahverkehr gibt und gab es an dieser Stelle nicht.
Mike
Am westlichen Ende des Hamburger Hopfenmarktes gab es um 1930 und möglicherweise bis zu den Zerstörungen im Juli 1943 zwei Treppen-Niedergänge, deren Zweck mir bisher unbekannt ist. Auf Fotos um 1900 sind diese Niedergänge noch nicht zu sehen, auf Fotos der Zerstörungen sind sie nicht mehr vorhanden oder zumindest unter Trümmerschutt begraben. Auf dem Bebauungsplan D145 von 1947 sind sie noch eingezeichnet, was aber natürlich nicht heißt, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch existierten. Auf Nachkriegsfotos konnte ich sie bisher jedenfalls nicht ausmachen. Heute befindet sich dort ein asphaltierter Parkplatz und es gibt absolut keine Spuren, die auf die Niedergänge hinweisen.
In der Geschichte des Hamburger Großmarktes (der seine Wurzeln auf dem Hopfenmarkt hat) ist die Rede davon, dass Mitte/Ende19. Jahrhunderts der Platz auf dem Markt zu eng wurde und man in die Tiefe gebaut hätte. Weitere Belege hierfür konnte ich bisher nicht finden. Erst in den sechziger/siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts kommt dann wieder die Idee auf, unterirdisch am Hopfenmarkt tätig zu werden, nämlich in Form einer Tiefgarage, aber das nur nebenbei.
Bauamt/Management des öffentlichen Raums beim zuständigen Bezirksamt wissen nichts über diese Treppen, auch die langjährige Marktmeisterin und ihr Arbeitgeber kennen die Treppen nicht, ebensowenig der Förderverein „Rettet die Nikolaikirche e.V.“, der für das Mahnmal zuständig ist. Bisher verliefen sämtliche Nachforschungen erfolglos.
Anbei ein Ausschnitt aus dem o.g. B-Plan sowie zwei Fotos mit freundlicher Genehmigung von http://www.bildarchiv-hamburg.de/ Es existieren weitere Fotos dieser Niedergänge, die ich aber aus urheberrechtlichen Gründen nicht hier posten kann. Leider ist keines davon sehr scharf oder detailreich genug, um z.B. Schilder o.ä. lesen zu können.
Wozu dienten diese Treppen, was befand sich dort unten? Für eine öffentliche Bedürfnisanstalt sind sie meiner Ansicht nach viel zu breit, öffentlichen Nahverkehr gibt und gab es an dieser Stelle nicht.
Mike
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- FishBowl
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Rein spontan erinnert mich das doch an die noch existierende Bedürfnisanstalt am Gerhart-Hauptmann-Platz / Mönckebergstrasse.
Könnte man auch fast mit einem Nebeneingang einer U-Bahn verwechseln
Eine öffentliche Toilette nahe einer Grosskirche, dafür könnte einiges sprechen.
Unterirdisch, vielleicht um den Platz ansonsten nicht zu sehr verunstalten.
Und wozu sonst zwei Treppen, so nah aufeinander zulaufend...
Grüsse
Jürgen
Könnte man auch fast mit einem Nebeneingang einer U-Bahn verwechseln
Eine öffentliche Toilette nahe einer Grosskirche, dafür könnte einiges sprechen.
Unterirdisch, vielleicht um den Platz ansonsten nicht zu sehr verunstalten.
Und wozu sonst zwei Treppen, so nah aufeinander zulaufend...
Grüsse
Jürgen
Re: Treppen unter dem Hamburger Hopfenmarkt
Also, 1943 nach dem Aufräumen waren die noch vorhanden - abgesperrt allerdings...:MikeG hat geschrieben:Moin!
[...]auf Fotos der Zerstörungen sind sie nicht mehr vorhanden oder zumindest unter Trümmerschutt begraben. Auf dem Bebauungsplan D145 von 1947 sind sie noch eingezeichnet, was aber natürlich nicht heißt, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch existierten. Auf Nachkriegsfotos konnte ich sie bisher jedenfalls nicht ausmachen. Heute befindet sich dort ein asphaltierter Parkplatz und es gibt absolut keine Spuren, die auf die Niedergänge hinweisen.
[...]
http://foto.abendblatt.de/hamburg/displ ... ?pos=-2215
(Klick macht Bild grooß!)
Sieht mir aber auch sehr nach Bedürfnisanstalt aus.
Gruß
Kindacool
Zuletzt geändert von Kindacool am 13.10.2010 12:35, insgesamt 2-mal geändert.
Für weitere Forschungen vielleicht interessant ?:
http://cgi.ebay.de/16166-Hamburg-Hopfen ... 41532be679
(Ist dort im Hintergrund nicht ein Geländer das Abgangs zu sehen ?)
Schöne Grüße
Kindacool
http://cgi.ebay.de/16166-Hamburg-Hopfen ... 41532be679
(Ist dort im Hintergrund nicht ein Geländer das Abgangs zu sehen ?)
Schöne Grüße
Kindacool
Zuletzt geändert von Kindacool am 13.10.2010 12:35, insgesamt 1-mal geändert.
...und weil aller guten Dinge 3 sind, hier mein drittes Posting:
Karte von 1899:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2453.jpg
...und von 1905:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2450.jpg
Leider sind die Schilder an den Treppen nicht zu entziffern bzw retouschiert (?)...
Schöne Grüße
Kindacool
Karte von 1899:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2453.jpg
...und von 1905:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2450.jpg
Leider sind die Schilder an den Treppen nicht zu entziffern bzw retouschiert (?)...
Schöne Grüße
Kindacool
Moin zusammen,
der Vollständigkeit halber, hier noch ein Ausschnitt aus Google Maps, wo man doch noch ziemlich eindeutig die beiden Abgänge erkennen kann.
Ist die Frage, ob diese einfach nur verfüllt oder was auch immer sich dort befand vollständig zurückgebaut wurde.
Wäre es denkbar, dass die beiden Abgänge, sodenn sie zu einer Bedürfnisanstalt gehörten, getrennte Eingänge für Männlein und Weiblein darstellen könnten? In früherer Zeit wurde diesbezüglich ja sehr penibel unterschieden.
Grüße
Marc
der Vollständigkeit halber, hier noch ein Ausschnitt aus Google Maps, wo man doch noch ziemlich eindeutig die beiden Abgänge erkennen kann.
Ist die Frage, ob diese einfach nur verfüllt oder was auch immer sich dort befand vollständig zurückgebaut wurde.
Wäre es denkbar, dass die beiden Abgänge, sodenn sie zu einer Bedürfnisanstalt gehörten, getrennte Eingänge für Männlein und Weiblein darstellen könnten? In früherer Zeit wurde diesbezüglich ja sehr penibel unterschieden.
Grüße
Marc
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Abwasser ist ´ne Sache, die unbedingt geklärt werden muss.
Hallo Marc,
neenee, da verwechselt Du was:
Zur Kirche hin gab es eine mit Hecken eingefasste Anlage, die zugegebenermaßen von oben genauso aussieht, wie die beiden Abgänge. Diese Anlage gibt es also offenbar noch.
Schön sehen auf diesem Foto von 1937:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2594.jpg
und auch schon 1928:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2595.jpg
Weiß jemand, was das war ? Sieht aus wie Kindersandkisten...
Gruß
Kindacool
neenee, da verwechselt Du was:
Zur Kirche hin gab es eine mit Hecken eingefasste Anlage, die zugegebenermaßen von oben genauso aussieht, wie die beiden Abgänge. Diese Anlage gibt es also offenbar noch.
Schön sehen auf diesem Foto von 1937:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2594.jpg
und auch schon 1928:
http://www.hamburg-bildarchiv.de/XAA2595.jpg
Weiß jemand, was das war ? Sieht aus wie Kindersandkisten...
Gruß
Kindacool
- MikeG
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Moin!
Das war und ist so ein Zier-Rondell mit Hecke, in der Mitte Beete, die evtl. auch mal als Sandkasten, Lösch-, oder Fischteich o.ä. genutzt worden sein könnten. Das sieht heute noch fast genauso aus wie auf dem Foto von 1937, hat mit den Niedergängen aber nichts zu tun.
Zu diesen noch eine Bemerkung: Für Niedergänge zu einer Bedürfnisanstalt sind sie ungewöhnlich großzügig und breit, finde ich.
Mike
Das war und ist so ein Zier-Rondell mit Hecke, in der Mitte Beete, die evtl. auch mal als Sandkasten, Lösch-, oder Fischteich o.ä. genutzt worden sein könnten. Das sieht heute noch fast genauso aus wie auf dem Foto von 1937, hat mit den Niedergängen aber nichts zu tun.
Zu diesen noch eine Bemerkung: Für Niedergänge zu einer Bedürfnisanstalt sind sie ungewöhnlich großzügig und breit, finde ich.
Mike
Dem würde ich prinzipiell zustimmen. Aber hast Du Dir auf alten Fotos mal angesehen, was da an Markttagen los war ?MikeG hat geschrieben:[...]
Zu diesen noch eine Bemerkung: Für Niedergänge zu einer Bedürfnisanstalt sind sie ungewöhnlich großzügig und breit, finde ich.
Mike
Ich denke die sind schon bedarfsgerecht dimensioniert worden !
Gruß
Kindacool