Hallo,
heute war die bei den Terminen angekündigte kulturhistorische Führung in der Wahner Heide. Neben vorchristlichen Hügelgräbern, mittelalterlichem Wegebau, preußischen Schießbahnen und Schanzen und belgischen Relikten gab es auch Zeugnisse aus der Zeit des 2. Weltkriegs.
Hochinteressant auch die Probleme der Archäologen, sobald es um die Zeit des Kriegsendes geht: Schriftliche Unterlagen fehlen weitgehend, Bauten wie die abgebildeten Stellungen sind oft entstanden, während die Anwohner der Umgebung evakuiert waren, bis heute ist unklar, wer die Stellungen gebaut hat und ob sie alle besetzt waren, und ein technischer Rückfall in die Zeit des 1. Weltkriegs, da nun wirklich alle verfügbaren Waffen verwendet wurden, wassergekühlte MGs,...: Was an Patronen gefunden wird, paßt plötzlich nicht mehr.
Es grüßt
Christoph
Bunker und Gräben
Bunker und Gräben
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Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.
Nike-Hercules in der Wahner Heide
Eine Korrektur zum Bunker im ersten Beitrag: Keine MunBunker und auch nicht aus den 30ern, sondern erst aus den 60er Jahren, als hier die ersten Nike-Hercules Regimenter aufgestellt wurden, einschließlich des 21., in dem ich dann später selber Dienst tat, und z.T. bis zur Fertigstellung ihrer Stellungen auch im Einsatz waren. Übrig sind nur zwei solche Bunker des Kampfbesatzungen des Abschussbereichs.
Bald hoffentlich mehr
Christoph
Bald hoffentlich mehr
Christoph
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.
HALLO;
DIESEN Beitrag las ich erst mit vielen Jahren Verspätung - ob es Pigasus noch gibt?
Als ich noch Archivleiter in Porz war (und zu meinem Bereich gehörten auch Teile der Wahner Heide) kam zu mir ein Mitarbeiter des Landesmuseums Bonn und wollte Karten der Wahner Heide aus der Zeit von 1939 sehen. Die erste, die ich ihm vorlegen ließ, war um 1936 entstanden, und da hob es ihn ab: Da waren jede Menge runde Sachen drauf zu sehen, vermerkt mit "HG" = Hügelgrab. Aber dann brachte ich ihn schnell wieder runter, als ich ihm einen Plan aus der Zeit um 1914 zeigte: Diese vermeintlichen Hügelgräber waren nichts anderes als 1919 nach der Rheinlandbesetzung gesprengten Reste der Beobachtungsbunker bei der Artillerieschießbahnen!
Innerhalb von knapp 15 Jahren waren die Trümmer so zugewachsen, dass ein Geometer die kleinen Kuppen für bronzezeitliche Hügelgräber hielt.
Beste Grüße
Gebhard Aders
DIESEN Beitrag las ich erst mit vielen Jahren Verspätung - ob es Pigasus noch gibt?
Als ich noch Archivleiter in Porz war (und zu meinem Bereich gehörten auch Teile der Wahner Heide) kam zu mir ein Mitarbeiter des Landesmuseums Bonn und wollte Karten der Wahner Heide aus der Zeit von 1939 sehen. Die erste, die ich ihm vorlegen ließ, war um 1936 entstanden, und da hob es ihn ab: Da waren jede Menge runde Sachen drauf zu sehen, vermerkt mit "HG" = Hügelgrab. Aber dann brachte ich ihn schnell wieder runter, als ich ihm einen Plan aus der Zeit um 1914 zeigte: Diese vermeintlichen Hügelgräber waren nichts anderes als 1919 nach der Rheinlandbesetzung gesprengten Reste der Beobachtungsbunker bei der Artillerieschießbahnen!
Innerhalb von knapp 15 Jahren waren die Trümmer so zugewachsen, dass ein Geometer die kleinen Kuppen für bronzezeitliche Hügelgräber hielt.
Beste Grüße
Gebhard Aders
Aber freilich gibt's mich noch
Hügelgräber gab es aber doch trotzdem in der Wahner Heide, zusätzlich zu den Beobachtungshügeln, viele, soweit ich mich erinnere, auch schon vor 1914 geöffnet und erforscht. Und noch viele andere, heute ähnlich aussehende Strukturen, wie eben Erdbunker, Bombenkrater, Brunnenreste, Übungsschanzen...
Hügelgräber gab es aber doch trotzdem in der Wahner Heide, zusätzlich zu den Beobachtungshügeln, viele, soweit ich mich erinnere, auch schon vor 1914 geöffnet und erforscht. Und noch viele andere, heute ähnlich aussehende Strukturen, wie eben Erdbunker, Bombenkrater, Brunnenreste, Übungsschanzen...
Es gibt 10 Arten Menschen: solche, die binär denken, und solche, die das nicht tun.