Betonschiffe und "Transporterflotte Speer"

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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bettika
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Bauprogramm des Sonderausschusses Betonschiffbau

Beitrag von bettika » 06.02.2013 22:06

Hallo,
der Aufsatz:
"Betonschiffbau in Deutschland" von Peter DANKER-CARSTENSEN im
"Deutschen Schiffahrtsarchiv 32/2009"
bietet auf über 50 Seiten eine umfangreiche Zusammenfassung der Geschichte des Betonschiffbaus mit Werksfotos von Dyckerhoff&Widman aus dem Archiv des Deutschen Schifffahrtsmuseums .

Auszüge mit Hinweisen auf das Bauprogramm des Sonderausschusse Betonschiffbau:

Speers Bemühungen, die verschiedenen Projekte zur Wiederaufnahme des Betonschiffbaus im DeutschenReich zu bündeln, mündeten 1942 in der Gründung eines Sonderausschusses »Betonschiffbau« innerhalb des Hauptausschusses »Schiffbau« beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion unter dem Vorsitz von Dr. lng. Ulrich Finsterwalder, der Mitglied der Geschäftsführung von Dyckerhoff & Widmann KG war….

Das Bauprogramm des Sonderausschusses "Betonschiffbau"
Das vom Sonderausschuss erarbeitete Bauprogramm umfasste entsprechend den Vorgaben der vorgesehenen Empfänger bzw. des vorgesehenen Einsatzes der Schiffe mehrere Typen unterschiedlicher Größe und Funktion sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Bedarf:
(Auszug)…
-Beton-Seefrachter 3400 t in DYWlDAG-Schalenbauweise als Versorgungsschiffe für zivile und militärische Zwecke;
- Beton-Seeleichter 300 t in DYWlDAG-Schalenbauweise mit Motorantrieb für Versorgungstransporte
zwischen Deutschland und der Einsatzgruppe »Wiking« der Organisation Todt
(OT) in Norwegen (daher die interne Typenbezeichnung "Wiking-Motor",);
- Beton-Tanker 3780 t in DYWIDAG-Schalenbauweise (abgeleitet aus dem Beton-Seefrachter);…

Entsprechend den verschiedenen »Bedarfsträgern« und deren geografischer Verteilung sollte die Fertigung von Betonschiffen in verschiedenen Orten in Deutschland und in den von der Wehrmacht besetzten europäischen Ländern erfolgen. Vorgesehen waren folgende Orte:
Ostswine bei Swinemünde, Rotterdam, Kopenhagen, Larvik (Norwegen), Neusatz/Donau (Ungarn), Varna (Bulgarien),Mestre bei Venedig, in Südfrankreich sowie in Cherson am Dnjepr (Sowjetunion). Die Abnehmerverteilten sich auf zivile und militärische Stellen wobei der Großteil der geplanten Schiffe die Beton-Seeleichter vom Typ »Wiking-Motor«, für den Einsatz in der »Transportflotte Speer«vorgesehen waren. Die Aufgaben für diese Flotte veränderten sich durch den Kriegsverlauf; so musste die »Transportflotte Speer« im weiteren Verlauf des Krieges zunehmend auch logistische Aufgaben für die Wehrmacht und die Organisation Todt übernehmen, wodurch sich ihr Tätigkeitsfeld auf den gesamten Machtbereich der Wehrmacht bis nach Russland hinein ausdehnte.
Interesse an Betonschiffen bekundeten auch das Oberkommando der Marine, Abteilung Hafenbau,…

Ausgeführte Schiffstypen des Programms "Betonschiffbau«
(Auszug)

.. In Schalenbauweise wurden vier Schiffstypen ausgeführt:
a) Motortankschiffe von 3770 t Tragfähigkeit für die Hochseeschifffahrt;
b) Dampffrachtschiffe von 3650 t Tragfähigkeit für die Hochseeschifffahrt;
c) Güterkähne von 1160 t Tragfähigkeit für die Binnenschifffahrt;
d) Motorfrachtschiffe von 330 t Tragfähigkeit für die Küstenschifffahrt.
Da man für den geplanten Bau der Betonschiffe keine herkömmlichen Werften benötigte, wurde die Frage der Bauplätze auf recht einfache und kostengünstige Weise gelöst: An den vorgesehenen Bauorten wurden geeignete Plätze direkt am Wasser bestimmt, die idealerweise übereinen Gleisanschluss zur Anlieferung der Baumaterialien verfügten.

a) Motortankschiffe:
In Rügenwalde (heute Darlowo) lagen die Bauplätze für die geplanten Betonschiffe im Ortsteil Rügenwaldermünde (heute Darlowko) ……………………..
…..
d) Küstenmotorschiffe:
Das wichtigste Projekt im deutschen Schalenschiffbau betraf kleinere Küstenschiffe von 40,5 m
Länge, 7 m Breite und 3,4 m Seitenhöhe. Bei einem Tiefgang von 2,87 m hatte ein solches Schiff
627 t Verdrängung und 330 t Tragfähigkeit.,…
In Ostswine (heute Warszow), einem Arbeitervorort auf dem Ostufer der Swine und seit 1939 als Stadtteil nach Swinemünde eingemeindet, wurden die 330-t-Seeleichter durch Dyckerhoff & Widmann in Serie gebaut….
Hergestellt wurden in Reihenfertigung insgesamt fünfzehn Schiffsrümpfe, und zwar ein Schiff pro Monat, von denen acht auf der Klotz-Werft in Swinemünde ausgerüstet und anschließend an unterschiedlichen Einsatzorten für die »Transportflotte Speer« in Dienst gestellt wurden. Das erste Schiff der Baustelle Ostswine ging Ende April 1943 zu Wasser. Mehrere der hier 1944 für die Transportflotte Speer« in Dienst gestellten Betonschiffe kamen nach Norwegen, wo sie in der Nachschubschifffahrt eingesetzt wurden….

In Rotterdam konnten, auf sechs Bauplätze verteilt, zwei Schiffsrümpfe pro Monat im Taktverfahren hergestellt werden. Insgesamt wurden aber nur neun Schiffe in Dienst gestellt…

In Larvik in Norwegen wurden bis Kriegsende zwölf Schiffsrümpfe hergestellt, von denen wegen der Überlastung der dortigen Werften keiner fertig ausgerüstet werden konnte………….
ln einer undatierten »Referenzlistete Schwimmkörper der Dyckerhoff & Widmann AG werden unter der Rubrik "Schiffe« bis zum Jahre 1945 summarisch 57 Einheiten mit zusammen 50 000 t Tragfähigkeit für die Bauorte Rügenwalde, Varna, Ostswine, Larvik und Rotterdam aufgeführt. Exakte Angaben aus dieser Zeit fehlen allerdings.“


Grüsse
bettika
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Beitrag von Deichgraf (†) » 07.02.2013 06:37

Hallo bettika,
danke für den Tip. Ich werde heute gleich mal versuchen, den Aufsatz zu bekommen.

Grüße

Jürgen
Bis dann
Deichgraf

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Beitrag von OWW » 07.02.2013 14:46

Hallo,

in einem aktuellen polnischen Büchlein ist ein Foto von einem Betonschiffwrack bei Darlowo abgebildet. Aufgrund der sprachlichen Probleme war nicht zu erkennen, ob es dort noch liegt. Ich habe es im Sommer 2012 jedenfalls nicht gefunden, wobei ich natürlich nicht alle Gewässer und Flussschleifen abgesucht habe.

Gruß
Oliver

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Beitrag von bettika » 07.02.2013 17:05

Hallo Oliver,
die Karl Finsterwalde kann es nicht sein, das Wrack liegt östlich Swinemünde
http://www.panoramio.com/photo/38212708

Aber es wurden noch andere Beton-Schiffe gebaut in Rügenwalde (Darlowo) ,

"Die Ausrüstung der zwei in Rügenwaldermünde gebauten Betonfrachtschiffrümpfe erfolgte ab Sommer 1944 an einer provisorisch eingerichteten Ausrüstungspier in Rügenwalde, etwa 2 km flussaufwärts des Bauplatzes....
Die Schiffe liefen vermutlich im Frühjahr 1944 vom Stapel,doch wurde im Februar 1945 der Weiterbau eingestellt, ein Rumpf im Zuge von Räumbewegungen der deutschen Truppen bei der Insel Wollin versenkt, der zweite im Frühjahr 1945 durch sowjetische Truppen erbeutet.
" (Quelle wie vor: Danker-Carstensen)

Das polnische Wiki http://translate.google.de/translate?hl ... CD8Q7gEwAQ
schreibt von einem 3. Wrack, das in den 70'er Jahrem bei Darlowo gesprengt wurde.

Noch ein polnischer Artikel in englischer Übersetzung http://okretywojenne.pl/pefu/download/en_article2.pdf
Die genaue Anzahl und Verbleib der in Darlowa gebauten Schiffe oder Rümpfe bleibt offen.

Grüsse
Beate
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"Betonschlachtschiff" Fort Drum

Beitrag von bettika » 18.02.2013 21:47

Hallo,
zwischendurch für die Anhänger des Festungsbaus ein Exkurs zu einem "Betonschlachtschiff" :mrgreen: , ein echter "lostplace" , das Fort Drum .
Es wurde von den Amerikanern zwischen 1910-1914 zu einer Festungsinsel in Form eines Betonschiffs mit zwei Geschütztürmen mit je zwei 35,6-cm-Geschützen ausgebaut. Dazu kamen vier 15,2 cm-Geschütze in Kasematten sowie ein Feuerleitturm.
Ende des 2.WK von den Amerikanern zur Explosion gebracht liegt die Ruine heute noch in der Einfahrt der Bucht von Manila http://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Drum_(El_Fraile)

Mehr Infos auf einer russischen Seite :
http://translate.google.de/translate?hl ... UQ7gEwADgU

Grüssse
bettika
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Beitrag von bettika » 19.02.2013 21:29

OWW hat geschrieben:Hallo,

in einem aktuellen polnischen Büchlein ist ein Foto von einem Betonschiffwrack bei Darlowo abgebildet. Aufgrund der sprachlichen Probleme war nicht zu erkennen, ob es dort noch liegt. Ich habe es im Sommer 2012 jedenfalls nicht gefunden, wobei ich natürlich nicht alle Gewässer und Flussschleifen abgesucht habe.

Gruß
Oliver
Hallo,
nachdem ich ein Teil des Buches http://www.konflikty.pl/a,3793,Ksiazki, ... larz_.html
von @OWW erhalten habe , konnte ich anhand des Bildes das Wrack als "Ulrich Finsterwalder" erkennen, also kein "neues" aus Darlowa :(

Ein neues Betonschiffwrack möglicherweise Typ Wiking aus Ostwine wurde nahe Swinemünde enttdeckt http://my.opera.com/fadlan/blog/wrak
mit übersetzung http://translate.google.de/translate?hl ... CDUQ7gEwAA

Eine Übersicht der gebauten Beton-Schiffe aus Ostswine , zu denen auch die CAPELLA,
die MS-TREUE und die in Redentin und Tarnewitz gelandeten Rümpfe gehörten.
http://www.mareud.com/Ferro-Concrete/dr.html

Grüsse
bettika
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Beitrag von longwood » 04.03.2013 10:07

Hallo,

im Jahr 2012 war in der Tageszeitung „Kieler Nachrichten“ ein Beitrag über das Wrack eines Betonschiffes veröffentlicht, das vor Kitzeberg an der Ostseite der Kieler Förde unter Wasser liegt.

Da ich beim (Groß-) Aufräumen meines Zimmers diesen Artikel wiedergefunden habe, möchte ich diesen den Usern dieses Forums nicht vorenthalten...

Betonschiffswrack zerfällt unter Wasser
Sporttaucher sucht nach Zeitzeugen - Kümo sank 1944 vor Kitzeberg in der Kieler Förde

Es ist ein ungewöhnliches Schiffswrack, das seit Jahrzehnten vor Kitzeberg unter Wasser liegt. „Schade, dass dieser Betonklotz so allmählich zerfällt und nur die wenigsten etwas darüber wissen“, sagt Gisbert Jäger.

Der pensionierte Leser aus Gettor war in den 50er Jahren der ersten Sporttaucher - „da bin ich mir absolut sicher“ - der das nur rund 100 Meter vor dem Kitzeberger Freistrand liegende Wrack entdeckte. In den Kriegswirren soll das einst im heute polnischen Rügenwalde (Darlowo) gebaute Schiff, dessen Rumpf aus Beton bestand, 1944 in der Kieler Förde gesunken sein.

Unter großer Geheimhaltung war ein Jahr zuvor in der Rügenwalder Werft das erste Betonschiff vom Stapel gelassen worden. Jäger hat auch recherchiert, dass das zur „Transportflotte Speer“ gehörende Küstenmotorschiff wohl auch mit Flüchtlingen an Bord in die Kieler Förde geschleppt wurde.

Obwohl das Wrack in vielen Sporttauchführern beschrieben ist, konnte der Biologe und Ökologe nicht mehr über das Betonschiff in Erfahrung bringen. Jäger hat deshalb die Hoffnung, dass es vielleicht noch einen älteren Zeitzeugen an der Kieler Förde gibt, der etwas über das Schicksal dieses Schiffes berichten kann. Auch das Schifffahrtsmuseum in Rostock, wo sich die letzte noch größere schwimmfähige Betonschute befindet, sei laut Jäger an näheren Einzelheiten sehr interessiert.

Heute ist das vielfältig bewachsene Öko-Wrack, wie der Gettorfer Lehrer sagt, ein ökologischer wertvoller Tummelplatz für Algen, Schwämme, Seenelken, Fische. Selbst für Schnorchler ist der in erreichbarer Tiefe liegende Schiffsrumpf, vom dem nur die Hälfte seiner ursprünglichen Länge von wohl 40 m verblieben ist, leicht zu erkunden. Nur eine kleine Betonspitze neben einer Markierungsboje ragt aus dem Wasser vor Kitzeberg.

Eine ähnliche Betonschute übrigens liegt in der Eckernförder Bucht vor Surendorf. „Es wäre wirklich schön, mehr über die Geschichte dieses Betonschiffes zu erfahren“, sagt Gisbert Jäger.

Quelle
:

Tageszeitung „Kieler Nachrichten“ vom 30. Mai 2012. Der Beitrag ist umrahmt von einem Farbfoto mit folgener Beschriftung „So ähnlich wie die CAPELLA – das letzte noch schwimmfähige Betonschiff des Schifffahrtsmuseums Rostock – soll die vor Kitzeberg gesunkene Betonschute einmal ausgesehen haben.“

Ob Reaktionen auf diesen Betrag seitens der Leserschaft erfolgten, ist mir leider nicht bekannt.

Viele Grüße aus Kronshagen bei Kiel

longwood

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Beitrag von bettika » 04.03.2013 19:32

Taucher hat geschrieben:Moin
zumindest 2 weitere Wracks von Betonschuten in der Nähe von Kiel kann ich beisteuern. Ein Wrack liegt ca.100 meter vom Badestrand des Kieler Vorortes kitzeberg gut erkennbar im flachen Wasser (ca 1.50-2 meter wassertiefe) Das Wrack besteht aber nur noch aus Trümmerns, sie bei flachem Wasser vom Ufer aus erkennbar sind.

Das andere Wrack liegt in der Eckernförder Bucht (Südseite vor dem Ort Hohenhain) in 9 Meter Wassertiefe und ragt bis auf 2 Meter unter die Wasseroberfläche. Leider etwa 400-500 Meter vom Ufer und auch für Taucher nicht leicht zu finden.

Wenn jemand etwas über diese betonschuten weiß?? ich wäre interessiert an details...

Volker
Hallo Hans-Hermann,
vielen Dank für den interessanten Artikel, die den alten Beitrag wieder auffrischen.
Eine mögliche Antwort über die Herkunft des Wracks findet sich hier: http://www.mv-terra-incognita.de/gesamt ... ~mainFrame
"Die Chemisch-Physikalische Versuchsanstalt (CPVA) der Kriegsmarine in Kiel unterzog ein Küstenmotorschiff des Typs WIKING vor Aarhus verschiedenen Sprengversuchen. Ein in 30 Meter Entfernung gezündeter 100 kg Sprengsatz knickte das Schiff in seiner Mitte. Es blieb jedoch schwimmfähig und konnte zur Schadensbeseitigung über See nach Kiel geschleppt werden.

Kitzeberg befindet sich nördlich des Geländes der CPVA chemisch-physikalische-versuchsanstalt- ... light=cpva
in Kiel-Dietrichsdorf, das über einen eigenen Anleger verfügte.
In der Wrackbeschreibung http://www.easydive24.de/ziel_deutschla ... oerde.html
steht, es wurde gesprengt.

Das Wrack der anderen Betonschute http://www.unterwasserwelt.de/html/osts ... chute.html
liegt zwischen Surendorf und Dänisch-Nienhof. In Dänisch-Nienhof war der Ausweichstandort der CPVA nach der Bombardierung des Standortes in Kiel. In Surendorf befand siich ein Standort der TVA mit Anleger.Auch dises Wrack soll gesprengt worden sein.
In der Dissertation von Oliver Krauß befand sich ein Quellenhinweis, über einen "TVA Prahm" der mit 300 Torpedoköpfen explodiert ist.

Grüsse
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Beitrag von kuhlmac » 04.03.2013 20:54

bettika hat geschrieben:.
In der Dissertation von Oliver Krauß befand sich ein Quellenhinweis, über einen "TVA Prahm" der mit 300 Torpedoköpfen explodiert ist.
Hallo, Beate,
das hört sich plausibel an. Einen Prahm, auch wenn es ggf. ein Marinefährpram (als TVA-Prahm) sein sollte mit 300 (!) Sprengköpfen an Bord - das sind immerhin ca. 90 Tonnen. Da war auch der MFP an der Obergrenze angekommen, platztechnisch ggf auch.
Betonschiff? Oder?
Grüße
Christian
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Beitrag von bettika » 04.03.2013 21:39

Hallo Christian,
als ich 300Sprengköpfe las , habe ich schon gezweifelt ob der Zahl,
Es handelt sich um ein Ereignis im Mai 1945, ob vor oder nach Kriegsende bleibt offen.
Prahm http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffe_oh ... rieb#Prahm
heißt erstmal nur ohne Antrieb, es werden hier auch die Seeleichter erwähnt, zu denen
auch der Beton-Seeleichter Typ Wiking der Transporterflotte Speer (300t)gehörte, die haten aber einen Antrieb.

Was die TVA sonst an Schiffen hatte, da kenne ich bisher nur die Torpedofangbooote.
Marinefährprahm ist ganz eigenes Thema, die waren bei Kriegsende zum Flüchtlingstransport
eingesetzt und sind vielfach in S-H gelandet.

Grüüse
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