Objekt im Wald bei Dassow, Luftzeugamt See / Pötenitz

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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bettika
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Beitrag von bettika » 10.05.2012 21:18

Hallo,


"Natur erobert Militärgelände zurück[/b]

Bundesanstalt entfernt Trümmer des Luftwaffenzeugamtes bei Pötenitz. Sowjets sprengten die Gebäude 1947....
Viele Jobs und Neubauten entstanden ab 1935 auch mit dem „Luftzeugamt (See) Pötenitz“ — allerdings vor einem anderen Hintergrund: der Aufrüstung Deutschlands für die Angriffskriege gegen Staaten in Ost-, West- und Nordeuropa und dem damit verbundenen Mord an Millionen Juden. Arbeiter errichteten damals bei Pötenitz auf 53 Hektar Land rund 50 Lagerhallen, Bunker und Unterkünfte. Das „Zeugamt“ diente in unmittelbarer Nachbarschaft der auf der Halbinsel Priwall gegründeten „Erprobungsstelle See“ als Schnittstelle zwischen privaten Rüstungskonzernen und der Wehrmacht. Die Hauptaufgaben: Ersatzteile einlagern und verschicken, Flugzeuge mit militärischen Geräten ausstatten, Maschinen reparieren und warten. Für den Transport von Material und Mitarbeitern ließ die Luftwaffe zwischen Pötenitz und Dassow eine Eisenbahntrasse und eine Straße bauen. Um Wohnraum für weitere deutsche Beschäftigte zu schaffen, bauten Handwerker Häuser in Dassow und Pötenitz.
Mehrere Hundert aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern auf dem Priwall...
1947 demontierten Sowjets, was noch übrig war, und sprengten die Gebäude."


http://www.ostsee-zeitung.de/vorpommern ... id=3038982

Grüsse
bettika

Edit : passt besser hierher viewtopic.php?t=572&highlight=p%F6tenitz
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

jojo321
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Ehemaliges Luftzeugamt bei Pötenitz wird abgerissen

Beitrag von jojo321 » 20.03.2013 18:51

Ehemaliges Luftzeugamt bei Pötenitz wird abgerissen

Alles weitere steht hier drin:

http://www.ln-online.de/Lokales/Nordwes ... abgerissen

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Beitrag von bettika » 20.03.2013 20:20

Hallo jojo321,

willkomen bei geschichtsspuren :-)
Da der Artikel nur für Abonnenten sichtbar ist,
wäre ein kurze Zusammnenfassung ganz hilfreich.

Grüsse aus Flensburg
bettika

Bitte an die Mod.: könnte der Thread hier viewtopic.php?t=572&highlight=p%F6tenitz
angehängt werden?Done, Shadow.
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Beitrag von bettika » 25.05.2013 23:04

Hallo,
die vorbereiteten Freischnittarbeiten für den Abbruch machen wohl letztmalig die Trümmer sichtbar.

Eine Frage zu img6521: Welche Funktion hatte die runde Plattform?

Grüsse
bettika

Edit ein Zeitungsartikel in "lesbarer" Form http://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenbur ... abgerissen
"Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich dort das „Luftzeugamt (See) Pötenitz“. Die rund 50 Lagerhallen, Bunker und Unterkünfte dienten als Schnittstelle zwischen Wehrmacht und Rüstungskonzernen. Im Sommer 1947 sprengten Sowjets die Gebäude. Heute sind sie eine Gefahr für neugierige Erwachsene, Jugendliche und Kinder. „Die Gebäudereste werden zertrümmert, damit sie nicht mehr einstürzen können“, sagt Magnus Giercke vom Bundesforstbetrieb Trave, einer Sparte der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).
Sie beseitigte vor gut zwei Jahren Gebäudereste nördlich der Straße, die Pötenitz mit dem Priwall verbindet. Nun hat sie sich Ruinen auf der gegenüberliegenden Seite vorgenommen. „Es sind fünf Standorte nahe der Straße“,
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Pötenitz 2017

Beitrag von DTS73 » 19.02.2017 16:45

Auch 2017, 4 Jahre nach dem letzten Beitrag in diesem Forum, lässt der Ort noch viele Fragen offen. Gestern waren wir zum 3.mal auf dem Gelände und haben wieder Neues entdeckt. Interessant wären natürlich zeitgenössische Luftaufnahmen, da man diese dann unittelbar mit dem aktuellen Bodenprofil auf Gaia-MV abgleichen könnte. Wen dieser Ort auch heute interessiert, bitte ich um Antwort um ggf. auch mal gemeinsam das Gelände weiter zu "erforschen".

Danke und Gruß aus Klütz
DTS73

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Beitrag von zulufox » 19.02.2017 17:12

Hallo,

wie wäre es denn mal mit einer kurzen Vorstellung bei einem der ersten postings?

Zur Frage Luftbild(er):

Seit 2006 gibt es folgendes Buch:

Zapf, Jürgen
Flugplätze der Luftwaffe 1934 – 1945 – und was davon übrig blieb Band 5 – Mecklenburg-Vorpommern
VDM Heinz Nickel, Zweibrücken, 1. Auflage 2006; ISBN: 978 – 3 – 86619 – 011 – 5

Dort ist das Luftzeugamt 2/XI auf den Seiten 272 - 277 beschrieben. Da sind auch vier ausgewertete Luftbilder zu sehen.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von DTS73 » 19.02.2017 17:34

Vielen Dank für die prompte Antwort. Der Teil mit der Kurzvorstellung wird natürlich noch nachgeholt, da jetzt leider ............ oder zum Glück ........die Arbeit bis kommenden Freitag ruft.

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Luftzeugamt Travemünde (Pötenitz)

Beitrag von hanseat_hl » 09.06.2017 10:15

Hallo Zusammen,

habe mal ein paar Infos über das LZA Travemünde (Pötenitz) zusammengetragen. Ich hoffe, den einen oder anderen interessiert es.
Ich bin in Travemünde aufgewachsen, deshalb der Bezug zu dieser Anlage.

Viele Grüße von Hanseat_hl.


Luftzeugamt Travemünde (Pötenitz)

Das Luftzeugamt Travemünde war eine sehr aktive Wasserflugstation, bis zu 50 Wasserflugzeuge waren zu jeder Zeit anwesend.

gebaut: 1936-37 als Marine-Luftfahrtausrüstungsdepot (Luftzeugamt), Wasserflugplatz, Reparatur- und Überholungszentrum für Wasserflugzeuge und für die Umrüstung von Landflugzeugen zu Wasserflugzeugen gebaut.

Abmessungen: Die Pötenitzer Wiek hat eine nutzbare Fläche zum Starten und Landen von ca. 3,25 km ENE/WSW und 2,8 km NNW/SSE.

Lage: Die Pötenitzer Wiek ist ein geschütztes Gewässer mit einer Wassertiefe von durchschnittlich 3 bis 8 Meter. Es waren 40 Festmacherbojen vorhanden.

Treibstoff und Munition: nach Bedarf verfügbar.

Infrastruktur: Das LZA Travemünde hatte 5 Hangars und 1 großes Reparatur-Hangar, die gut entfernt vom Ufer lagen. Mehrere Kasernenblöcke lagen nördlich der
Hangars. Außerdem Lagergebäude südlich der Hangars und entlang der Eisenbahn.
Mehrere Schießstände südlich der Anlage.

Eine Slipanlage war nordwestlich der Hauptgruppe der Gebäude errichtet. Dazu ein 275 Meter langer Anlegesteg mit einem Kran zum Heben der Wasserflugzeuge.

Der Kontrollturm des LZA Travemünde lag am Ufer der Pötenitzer Wiek zwischen der Slipanlage und dem Anlegesteg.

Schutzanlagen: Es gab 4 offene Flugzeugbunker südwestlich des Reparatur-Hangars und 4 geschützte Unterstände am Ufer der Pötenitzer Wiek.

Verteidigung: geschützt durch 3 leichte Flak-Positionen (Stand Februar 44).

Bemerkungen: am 5. Mai 45 den britischen Streitkräften übergeben.

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Luftzeugamt (See) Travemünde/Pötenitz

Beitrag von hanseat_hl » 19.06.2017 15:37

Ich war fleißig und habe mal alle Infos über das Luftzeugamt (See) Travemünde/Pötenitz auf einer Internetseite zusammengefasst. Besonders interessant ist der Übersichtsplan von 1944. Dazu aktuelle Bilder von meine letzten "Expedition" abgespeichert.

https://lza-travemuende.jimdo.com/

Viel Spaß beim Anschauen!

Hanseat_HL[/url]

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erlenmeier
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Details zur Wohnsiedlung Pötenitz

Beitrag von erlenmeier » 08.07.2017 15:30

bettika hat geschrieben:Hallo,


"Natur erobert Militärgelände zurück[/b]

Bundesanstalt entfernt Trümmer des Luftwaffenzeugamtes bei Pötenitz. Sowjets sprengten die Gebäude 1947....
Viele Jobs und Neubauten entstanden ab 1935 auch mit dem „Luftzeugamt (See) Pötenitz“ — allerdings vor einem anderen Hintergrund: der Aufrüstung Deutschlands für die Angriffskriege gegen Staaten in Ost-, West- und Nordeuropa und dem damit verbundenen Mord an Millionen Juden. Arbeiter errichteten damals bei Pötenitz auf 53 Hektar Land rund 50 Lagerhallen, Bunker und Unterkünfte. Das „Zeugamt“ diente in unmittelbarer Nachbarschaft der auf der Halbinsel Priwall gegründeten „Erprobungsstelle See“ als Schnittstelle zwischen privaten Rüstungskonzernen und der Wehrmacht. Die Hauptaufgaben: Ersatzteile einlagern und verschicken, Flugzeuge mit militärischen Geräten ausstatten, Maschinen reparieren und warten. Für den Transport von Material und Mitarbeitern ließ die Luftwaffe zwischen Pötenitz und Dassow eine Eisenbahntrasse und eine Straße bauen. Um Wohnraum für weitere deutsche Beschäftigte zu schaffen, bauten Handwerker Häuser in Dassow und Pötenitz.
Mehrere Hundert aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter lebten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern auf dem Priwall...
1947 demontierten Sowjets, was noch übrig war, und sprengten die Gebäude."


http://www.ostsee-zeitung.de/vorpommern ... id=3038982

Grüsse
bettika

Edit : passt besser hierher https://www.geschichtsspuren.de/forum/v ... p%F6tenitz
Moin Bettika!
Kannst Du mir bitte Infos zu den besagten Wohnsiedlungen Pötenitz und Dassow geben?
Mich interessieren
- Baujahr,
- Material (Holz oder Stein)
- Bautyp (Einzel- oder Doppelhäuser),
- Bewohner (Einf. Ränge oder Führungskräfte),
- Anzahl der Gebäude,
- Wenn Siedlung heute noch existent, die Straßennamen.
Danke!!!! sagt
erlenmeier
Nur wer die Vergangenheit kennt, kann auch Gegenwart und Zukunft bewältigen.

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