Entwesungsanlage?

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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Lacky
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Beitrag von Lacky » 18.11.2004 12:20

Entwesungsanlagen gab es bis in die 90er Jahre auch bei der Bahn. Alle Güterwagen, die für den Viehtransport benutz wurden, mußten sofort nach der Entladung der nächsten Anlage zugeführt werden, die sich im Allgemeinen auf den größeren Knotenpunktbahnhöfen befanden.

Lacky
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wolfgang1950

Beitrag von wolfgang1950 » 18.11.2004 16:56

Wie schon zuvor von Dwarslöper und anderen gesagt, benennt der Begriff "Entwesung" definitiv die Beseitigung von Schädlingen / Lästlingen.
Für die Beseitigung von Schädlingen werden u.A. starke Gifte, wie damals auch das Zyklon B eingesetzt. Die Indikation für den Einsatz von Zyklon waren viele Schädlinge, u.A. Wanzen.
Hierfür wurden spezielle "Gaskammern" benutzt , in denen das Verseuchte Gut (z.B. Kleidung) für längere Zeit dem Gas ausgesetzt wurde. Der Begriff "Gaskammer" hatte vor dem Wk II eine völlig harmlose Bedeutung, nämlich im Rahmen der Entwesung.

In den KZ's wurden die Begriffe pervertiert und als "Tarnbegriff" benutzt. Zum einen lag die Perversion in der Bezeichnung der Opfer als "Schädlinge".
Andererseits konnten die Gaskammern als "Entwesungsanlagen für z.B. Kleidung und anderes dargestellt werden.

Diese Nutzung des Begriffes "Entwesung" und "Gaskammer" für die Tötung von Menschen hat zu einer erheblichen Verwirrung in der Diskussion geführt.


Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang

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