Seegestütze Vergeltungswaffen

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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Toliman
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Seegestütze Vergeltungswaffen

Beitrag von Toliman » 11.04.2021 17:31

Eigentlich waren alle sogenannten Vergeltungswaffen Landkriegswaffen, obwohl man auch plante, die A4 von U-Booten aus zu starten.
Gab es eigentlich keine Bemühungen seitens der Marine seegestützte Vergeltungswaffen, zum Beispiel in Form einer dem Paris-Geschütz vergleichbaren Kanone auf einem Kriegsschiff zu entwickeln. Der Vorteil derartiger Waffen liegt darin, daß man sie leichter verlegen kann und außerdem erfolgten alle Einsätze der V1 und V2 gegen Ziele, die nicht weit entfernt von der Küste entfernt waren.
Gab es bei der Marine seinerzeit keine derartigen Überlegungen? Wäre der Einsatz von Kanonen mit sehr großer Reichweite von einem Schiff aus, problematisch gewesen, weil man wegen des Wellengangs keine ruhende Plattform hat?

bitti
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Re: Seegestütze Vergeltungswaffen

Beitrag von bitti » 11.04.2021 20:37

Da stellt sich für mich die Frage, auf welchen Schiffen man diese Kanonen denn installieren wollte. Vom Großkampfschiff hatte sich zurzeit der Vergeltungswaffen schon lange verabschiedet. Das was man an derartigen Schiffen noch hatte wurde versteckt. Und Neubau mit welchen Kapazitäten denn?

Eine V 2 vom U-Boot verschossen? Derartige Planungen habe ich bis jetzt noch nicht nachlesen können. Der Verschuss wäre sicher sehr schwer geworden. Von einem derartigen U-Boot war man noch weit entfernt und von einem Abschuss unter Wasser noch viel mehr...

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Zwackelmann
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Re: Seegestütze Vergeltungswaffen

Beitrag von Zwackelmann » 12.04.2021 02:19

Hallo Ihr zwei,

Für die V 2 war ein von einem U-Boot schleppbarer Raketenstarter projektiert, das lief unter 'Prüfstand' sowieso (erinnere mich gerade nicht an die Nummer). Man machte sich also durchaus fortschrittliche Gedanken. Bei der Kriegsmarine gingen die Überlegungen sonst eher ins Gegenteil der Gigantomanie - deren Geheimwaffen waren Kleinst-U-Boote, Sprengboote 'Linse' und Kampfschwimmer.

Gruß, Thomas!
Ich bin mal wieder gesperrt, Ihr habt das super im Griff...

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Michael aus G
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Re: Seegestütze Vergeltungswaffen

Beitrag von Michael aus G » 13.04.2021 00:38

Zwackelmann hat geschrieben: 12.04.2021 02:19 Für die V 2 war ein von einem U-Boot schleppbarer Raketenstarter projektiert, das lief unter 'Prüfstand' sowieso (erinnere mich gerade nicht an die Nummer).
Gemeint ist PRÜFSTAND XII. Das Konzept ging auf Unterwasserschleppkörperversuche der Marine von 1943 und 44 zurück. Dort waren Unterwasserschleppkörper geplant um Nachschub z.B. im Mittelmeer, später dann große Schleppkörper für Materialtransport von und nach Japan zu befördern. Ende 1944 wurde das Programm gestoppt, wohl zugunsten von PRÜFSTAND XII. Die Stettiner Vulkan Werft, die auch die Erpobungschleppkörper gebaut hat, erhielt noch Bauauftrag für einen Versuchsstartrampenschleppkörper. Wurde angeblich begonnen aber aufgrund Kriegslage nicht fertig gestellt.

Erprobungen von Unterwasserstarts von U-Booten gab es 1942 mit den Nebelwerfer 41 und dem 30cm Wurfkörper. Der Abschuß vom Nebelwerfer sogar von U 511.

Die Amerikaner erprobten den Abschuß(Überwasser) vom U-Booten der LTV-N-2(US NAVY Variante der V1) 1948 erfolgreich. Der Abschuß der V2 wurde 1947 von der USS Midway erprobt.

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