Aktuell: Bombenentschärfung Hannover

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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EPmuc
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Beitrag von EPmuc » 08.05.2017 17:42

@niemandsland:
Volle Zustimmung zu den Ausführungen.
Ich kann auch bei keiner der beiden Aktionen eine Übertreibung erkennen.
Gruß, Eugen
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.

GeorgM
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Beitrag von GeorgM » 09.05.2017 07:54

Moin allerseits,
noch eine kleine Anmerkung zu dem Sperrgebiet. Wenn man die Abläufe bei so einer Erkundung kennt, stellt man fest das die Festlegung des Sperrgebiets zu einem Zeitpunkt erfolgen muss, an dem noch gar nicht klar ist um was für einen Sprengkörper es sich handelt. Erst wenn die Bombe freigelegt ist, und das passiert erst dann wenn das Sperrgebiet geräumt ist, weiß man was man vor sich hat. Vorher durch die Sondierung kann nur festgestellt werden das etwas im Boden ist...Eine Aussage über Größe und Sprengkraft ist nur sehr eingeschränkt möglich.
Meines Wissens hat man sich dann vor einigen Jahren entschlossen generell, um mühselige und zeitaufwendige Nachevakuierungen zu verhindern, den Sperrbereich auf 1000 m festzulegen.

Gruß
Georg

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Henning
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Beitrag von Henning » 19.05.2017 00:20

Pauschal einen Kilometer im Radius?

Das kann ich jedenfalls hier in NRW nicht beobachten.

Hier wird der Sperrbereich im Einzelfall festgelegt, allerdings scheint man sich wohl üblicherweise an der bekannten Faustformel "1 Meter Radius pro kg" zu orientieren.

GeorgM
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Beitrag von GeorgM » 19.05.2017 14:51

Moin Henning,

woher wissen denn die Kampfmittelräumer wie schwer die Bombe ist? Denn hier in Hannover und in Niedersachesen generell wird die Bombe erst freigelegt, wenn der Sperrbezirk geräumt ist. Zumindest der letzte Meter...Es sei, die Bombe wurde zufällig bei Bauarbeiten gefunden und liegt frei...

Gruß

Georg

heiner.dallemann
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Eine letzte Anmerkung

Beitrag von heiner.dallemann » 02.06.2017 11:46

Es ist gut gelaufen, aber darf man über Verbesserungen nicht nachdenken. Der Apparat ist natürlich schwerfällig. Als Teilnehmer ecke ich ja auch an bei den Altforderen, einige Sturköpfe sagen Nestbeschmutzer. Tage zuvor machte ich Intensivtrans in andere KKHs und danach retour (ehrenamtlich). Die Struktur ist mir also bekannt. - Aber wenn dann der OB kommt habe ich im anderen Raum zu tun.

Ein Wort zu den Medien. Die sind sich ja so einig was sie bringen und was nicht (Das NICHT ist das gefährliche). Da braucht es kein Diktat, das schafft ein gesundes Hirn selber.

Meine Ansatzpunkt ist ja das Zeitfenster. Warum müssen die Gesunden bis 9:00 Uhr (Küchenzeit) weg sein, wenn unmittelbar am Geschehen noch bis 12.00 Uhr die Elektrische normal fährt. Das die Behinderten und Hilfebedürftigen eine andere Vorlaufzeit benötigen ist klar. Das haben wir z.T. schon vortags erledigt.

Wir haben da einen Problemplatz, BTM und Schnaps. Dort sind im Räumungszeitraum einige Überfälle geschehen. In der Zeitung habe ich Nichts davon gelesen. An dieser brisanten Stelle hätte eine Uniform stehen sollen. Sonst passen die Anwohner und Hökerer auf. Aber wenn die weg müssen ? ? - An den Strassensperren standen die Uniformen im Zehnerpack, nun denn.
In unserer Strasse und umzu sind einige Einbrüche geschehen. Das fand ich auch nicht in der Zeitung. Komisch ? nein.
Kann man das Risiko mindern durch sinnvolle Verkleinerung der Zeitfenster ?
Ich stelle das mal in den Raum. Auch wenn hier nicht der richtige Platz ist.
Natürlich hat die Masse eine andere Meinung, aber .....

Zum Schluß ein Döntjes. Im Haus hatte ich etwas Licht und 2 TV angelassen. Auch diverse Funkgeräte waren an, teilweise mit TX und TX by voice. Man will ja wissen was passiert.
Bei der Leer-Kontrolle wurden die Türen nicht aufgebrochen. Vielleicht hat jemand zu den Aussenantennen die richtigen Gedanken bekommen, ...... oder .......

Jetzt warten wir gelassen auf die nächste Aktion. Bei der alten Munitionsfabrik soll ja bald gebaut werden.

Ich wünsche euch 4 mal V.
Vrohe Vingsten Vonna Virma.

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Henning
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Beitrag von Henning » 05.06.2017 21:22

GeorgM hat geschrieben: woher wissen denn die Kampfmittelräumer wie schwer die Bombe ist?
Kann ich nicht sagen.

Die machen ihren Job, und ich glaube denen einfach mal, dass sie wissen was sie tun...

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 05.06.2017 22:20

Henning hat geschrieben:
GeorgM hat geschrieben: woher wissen denn die Kampfmittelräumer wie schwer die Bombe ist?
Kann ich nicht sagen.

Die machen ihren Job, und ich glaube denen einfach mal, dass sie wissen was sie tun...
Spätestens nach öffnen der Fundstelle. Wenn die Bombe bestimmt wurde, sind auch die Werte für Gewicht, usw. bekannt. Theoretisch wäre durch vermessen der Bombe (ohne Leitwerk und Zünder) die Bestimmung möglich. Egal. Ist doch eigentlich auch unwichtig. Die Jungs machen ihren Job gut, und wissen was sie tun. Der Rest ist doch Banane. ;-)

Siehe z.B. hier:
http://uxoinfo.com/blogcfc/client/inclu ... gory=Bombs

Es gibt auch ein paar interessante Bücher. Ab 50 EUR aufwärts, die sich mit Kampfmittelräumung befassen.
Das Reh springt hoch, das Reh springt weit, warum auch nicht, es hat ja Zeit! :jump:

tobias
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Beitrag von tobias » 07.06.2017 12:58

niemandsland hat geschrieben:
Henning hat geschrieben:
GeorgM hat geschrieben: woher wissen denn die Kampfmittelräumer wie schwer die Bombe ist?
Kann ich nicht sagen.

Die machen ihren Job, und ich glaube denen einfach mal, dass sie wissen was sie tun...
Spätestens nach öffnen der Fundstelle. Wenn die Bombe bestimmt wurde, sind auch die Werte für Gewicht, usw. bekannt. Theoretisch wäre durch vermessen der Bombe (ohne Leitwerk und Zünder) die Bestimmung möglich. Egal. Ist doch eigentlich auch unwichtig. Die Jungs machen ihren Job gut, und wissen was sie tun. Der Rest ist doch Banane. ;-)

Siehe z.B. hier:
http://uxoinfo.com/blogcfc/client/inclu ... gory=Bombs

Es gibt auch ein paar interessante Bücher. Ab 50 EUR aufwärts, die sich mit Kampfmittelräumung befassen.
warum sieht man eigentlich nie das Leitwerk eine Bombe?
weil es schon im Boden verrottet ist oder fällt das nach auftreffen ab?

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Leif
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Beitrag von Leif » 07.06.2017 21:32

Moin,

das Leitwerk wird beim Eintreten in den Boden abgerissen. In sandigen Böden legen die nicht detonierten Bomben meist eine U-förmige Bahn in der Erde zurück und liegen dann mit der "Schnautze" nach oben. So kann es sein, dass unter unbeschädigten Fundamenten Blindgänger liegen.

Der KMRD identifizierte jede Bombe vor der Entschärfung, schon um zu Wissen, mit welchem Zünder/Zündern er es zu tun hat.

Es kann gut sein, dass der Blindgänger bereits begutachtet wurde und dann die Information der Bevölkerung erst später erfolgt. Wenn es kein Langzeitzünder ist, kann der KMRD nach Lagebeurteilung auch entscheiden, dass die Bombe entsprechend gesichert im Erdreich verbleibt, um die Evakuierung geordnet ablaufen zu lassen. "Hektische" Evakuierungen erfolgen bei LZZ, die ggf. bewegt wurden und die Zerlegung unkontrolliert erfolgen kann.

Sicherheitsradien: Diese legt der KMRD in Anbetracht des Gefährdungspotentials fest. So kann eine flach liegende Bombe ander zu bewerten sein als eine tief liegende. Auch die Wandstärke kann eine andere Einschätzung verlangen.

Man kann den Herren nur den Dank aussprechen für die professionelle Arbeit!

Viele Grüße
Leif

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@Leif

Beitrag von flori092000 » 15.06.2017 10:01

Moin,
sehr interessante Ausführungen, dafür vielen Dank!
Gruß Jens

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