Wieso Junkers-Halle?

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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Dan007
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Wieso Junkers-Halle?

Beitrag von Dan007 » 08.05.2013 00:43

Hallo

Ich hatte mal in Perleberg auf dem Fliegerhorst eine Flugzeughalle fotografiert, diese war fast baugleich mit den Flugzeughallen in Salzwedel, sind in Salzwedel leider schon abgerissen. Viele Leute sagen zu diesen Hallen "Junkers-Hallen", liegt es daran, dass Hugo Junkers diese Hallen konstruiert hat oder ist das nur der sogenannte "Volksmund". Vielen Dank für Eure Mühe im Voraus.

MfG Danielo
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Godeke
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Beitrag von Godeke » 08.05.2013 09:46

Hallo :-) ,

jetzt mal ein paar Mutmaßungen: Ich denke, die Bezeichnung kommt nicht vom Hersteller der Hallen. Die Firma Junkers/Dessau hat auch eine eigene Flugzeughalle in typischer Junkers-Bauweise entwickelt(Leichtmetallprofile). Solche Hallen stehen z.B. in Oberschleißheim, als Depothallen des Deutschen Museums. Als Zeichen der Industriekultur stehen sie unter Denkmalschutz.
Die abgebildete Halle habe ich in dieser Form schon öfter als Flugzeughalle gesehen, z.B. in Lüneburg, in Uetersen etc. Das ist eine Typhalle aus Mitte der 30er Jahre.
In Lüneburg gab es auf dem Flugplatz mal die Halle 6, sie ist inzwischen abgerissen. Sie stand hinter der Halle 5 und hieß bei vielen älteren Lüneburgern die "Heinkelhalle". Hier sollen im Gegensatz zu den anderen Hallen Monteure der Firma Heinkel gearbeitet haben, die bestimmte Wartungen vorgenommen, die die Wehrmacht nicht durchführen konnte. Auf dem Platz war der Bomber 'He 111' stationiert.
Vielleicht hat es mit dem Namen 'Junkershalle' dort eine ähnliche Bewandtnis.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 08.05.2013 12:39

Also Leute, bevor wir uns weiter im Mutmaßungen ergehen:

Hugo Junkers hatte auch eine Firma Junkers Stahlbau gegründet, die in den 20ern und Anfang der 30er auch Flugzeughallen errichtete.
http://www.junkers.de/leben_und_werk/se ... s_stahlbau

Neben den kleinen Flugzeughallen wie auf dem Bild im link wurden auch etwas größere Unterstellhallen (Wärmehallen) für Flugzeuge gebaut. Eine dieser Hallen stand als Halle 2 auf dem Fliegerhorst Berlin-Gatow. Sie wurde aber noch von der RAF wegen gefährlicher Strukturmängel abgerissen.
Kennzeichnen für diese Halle war, dass sie keine Anbauten an den Seiten und an der Rückfront hatte. Das ist auf dem ersten Bild auch deutlich zu erkennen.

Die großen Hallen in Perleberg (im Westen) gehören zu einem Standardtyp, der auf sehr vielen Fliegerhorsten zu sehen war und ist. Entlang der Seitenwände des Innenraums und auf der Rückseite gab es zusätzliche Räume, als Lager und Büros genutzt.

Die Hallen am Nordrand des Rollfeldes von Salzwedel gehörten vermutlich, soweit das auf dem Luftbild zu erkennen ist, zu diesem Typ. Die Werfhalle am Südrand war ähnlich wie die in Perleberg.

@Goedecke
: Die "Heinkelhalle" in Lüneburg war aber die Halle 2 ostwärts der Flugleitung. In der hat Heinkel-Personal Änderungen an der Heinkel He 177 durchgeführt. Die Hallen 2, 3 und 4 sehen zwar ähnlich aus wie die Halle in Perleberg und auf anderen Fliegerhorsten, haben jedoch völlig andere Dächer.

MfG
Zf :holy:
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Dan007
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Beitrag von Dan007 » 09.05.2013 22:00

Hallo

Vielen Dank für Eure Hilfe. Aber irgendwie fehlt mir immer noch der Grund oder der Beweis, warum dieser Hallen-Typ als "Junkers-Halle" bezeichnet wird.

MfG Danielo

Hier mal noch ein Bild von der Halle 3 auf dem Fliegerhorst Salzwedel.
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EPmuc
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Beitrag von EPmuc » 03.01.2018 19:56

Zufällig darauf getroffen:
Bei Google ist bei den Bildern von Flugplatz Schleissheim u.a. Eine Innenpanoramaaufnahme der Halle dabei.
Da sieht man recht gut die Dachkonstruktion:
Flugplatz Oberschleissheim
Gruß, Eugen
Heute ist das Morgen vor dem Du dich gestern gefürchtet hast.

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