Wie funktionierten Christbäume?

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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Flatkraut

Wie funktionierten Christbäume?

Beitrag von Flatkraut » 23.07.2003 09:08

Hallo Leute,
im Zusammenhang mit Luftangriffen ist immer die Rede von den Christbäumen, nun weiß ich, das sie als Zielmarkierungen für die Bomberpiloten in den verdunkelten Städten gedacht waren.
Aber wie war das genau? Aus welchem Material waren diese Christbäume? Wie wurden sie gezündet? Woher wußten die Pathfinder wann die Christbäume abgeworfen werden mußten? Wurden sie als eine Art Rahmen um die zu bombadierende Fläche gesetzt oder einfach nur an den Beginn der Fläche? Was machten die folgenden Staffeln wenn die Bäume bereits am Boden waren, konnten die sich dann nur noch an den Bränden orientieren?

Gruß Ulli

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Bart
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Beitrag von Bart » 23.07.2003 09:53

Moin Ulli,

falls dir englisch nichts ausmacht hab ich hier einen Link für dich wo alles beschrieben ist.

http://www.raf.mod.uk/bombercommand/bac ... arget.html

Gruss
Jens 8)

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Deichgraf (†)
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Re: Wie funktionierten Christbäume?

Beitrag von Deichgraf (†) » 23.07.2003 11:26

Flatkraut hat geschrieben: Aus welchem Material waren diese Christbäume?
Gute Frage. Ich vermute mal Metall.
Flatkraut hat geschrieben:Wie wurden sie gezündet?
Höhenzünder
Flatkraut hat geschrieben:Woher wußten die Pathfinder wann die Christbäume abgeworfen werden mußten?
Daß war die Aufgabe des Masterbombers. Ihm zur Seite standen Beleuchter und Zielmarkierer, die der Masterbomber nach Bedarf abrief. Der Masterbomber selbst stand stets deutlich über den Pfadfindern und dem eigentlichen Bomberpulk.Wenn der Masterbomber der Meinung war daß man richtig lag (dafür gab es ja Beleuchter, mit dem Fortschreiten des Krieges wurde das einfacher, weil Radar eingesetzt wurde) wurde der sogenannte Erstmarkierer angesetzt, der seine rote Markierungsbombe setzte. Der richtige Standort musste vom Masterbomber überprüft werden, war er falsch, wurde neben die rote Bombe eine andersfarbige gesetzt (ich kann aus dem Kopf die Farbe jetzt nicht sagen) und der Abwurfort für die rote Markierungsbombe neu gesucht.
Wenn der Abwurfort gefunden war, musste die rote Markierung ständig neu „befeuert“ werden, dafür waren eben die Zielmarkierer da.
Flatkraut hat geschrieben:nur an den Beginn der Fläche?
Die rote Zielmarkierung war definitiv nicht als Beginn der Fläche definiert. Die Bomben sollten rundherum um diese Zielmarkierung fallen. Daß, je nach dem wie stark die Luftabwehr war, die Einschläge immer weiter zurückwanderten ist auf psychologische Gründe bei den Besatzungen zurückzuführen.
Flatkraut hat geschrieben: Was machten die folgenden Staffeln wenn die Bäume bereits am Boden waren, konnten die sich dann nur noch an den Bränden orientieren?
Konnten schon, sollten sie aber nicht. Wie schon oben geschrieben, wurden die Leuchtbomben laufend erneuert. Das Ziel war also (im Normalfall) schon zu sehen.

Und dann solltest Du mal das hier lesen:
http://www.12move.de/home/bunker-bs/bunker13.htm
Bis dann
Deichgraf

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