Unbekannte "Becken"

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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nordfriese
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Beitrag von nordfriese » 12.04.2008 15:26

Moin!

Ich war leider ein wenig in Eile, eigentlich auf der Durchreise (natürlich keine Kamera dabei!) und hab mir dieses
eine "Becken" auch nur kurz angesehen. Den "aufgefüllten" Bereich hab ich nicht betreten und kann daher zu
den "Säulen" keine Angaben machen. Lediglich, dass sie eben die selbe Höhe wie die Rampe und die
Umrandung hatten. Also alles auf der gleichen Ebene.
Ich kann mich jedoch erinnern, dass am Rand, jedenfalls im Bereich der "abknickenden" Rampe zur Umrandung
hin mehrere Bolzen seitlich herausschauten (ziemlich weit oben einbetoniert und waren nach oben gebogen (alle?)), ob diese Bolzenreihe um die komplette Umrandung herumging, weiss ich leider nicht, da ich nur im Rampenbereich war.

Bin demnächst wieder in der Gegend und werd mal ein paar Fotos machen. Auch werd ich mal die anderen
"Becken" unter die Lupe nehmen.

Ich danke euch auf jeden Fall für die bisher eingegangenen Infos und Vorschläge!!! :thumbup:

Bin für weitere Ideen offen, auch in Bezug auf Details auf die ich beim nächsten Besuch achten sollte.

Gruss aus NF!

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Beitrag von zulufox » 12.04.2008 20:37

Hallo Nordfriese,

in diesem Bereich befand sich bis 1945 das Munitionslager des Fliegerhorstes Schleswig-Land (Jagel). Untypisch ist hier nur, dass die Munitionslagerhäuser (MLH) auf einem "Sockel" so hoch stehen, dass direkt auf eine LKW-Ladefläche gerollt werden konnte. Das weist darauf hin, dass diese Bauten erst kurz vor Kriegsbeginn oder auch noch etwas später hochgezogen worden sind. Solche MLH sind auch in Munas zu finden, die erst später (nach 1937/38?) gebaut wurden.

MfG
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Beitrag von katschützer » 13.04.2008 20:07

Danke für den Link :kiss:

Meine Erinnerungen an den Traditionsraum beim Stab-T sind etwas mau aber war in diesem Bereich nicht eine Schießanlage ??
Der südliche Teil ist -meine ich noch zu wissen- erst recht spät mal eben "wegrequiriert" worden, weshalb er nach Kriegsende schnell wieder zivil wurde.

Stab-T ! Da fällt mir ein: Da wollt ich schon längst mal angerufen haben, was aus dem Traditionsraum geworden ist. Die Modelle vom Platz aus verschiedenen Epochen sind klasse. Aber auch der Recce-historische und der Luftbrücken-Teil sind nicht schlecht.

Und die Brötchen im Airport-Cafe....

Ich prüf das. Der nächste Tagdienst kommt!

MfG
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Beitrag von redsea » 13.04.2008 20:42

katschützer hat geschrieben:Danke für den Link :kiss:
Gern geschehen, nur der Link zur DGK 5 funktioniert leider nicht mehr, die sind offensichtlich nur temporär. Auf der DGK sind die Objekte als 9 Quadrate eingezeichnet. Die Nr. 6 ist nicht eingezeichnet. Mehr ist auf der DGK nicht zu sehen.
katschützer hat geschrieben:Da fällt mir ein: Da wollt ich schon längst mal angerufen haben, was aus dem Traditionsraum geworden ist. ..... Ich prüf das. Der nächste Tagdienst kommt!
Und wenn Du schon mal am Prüfen bist, hätte ich auch noch eine kleine Bitte: Auf irgend einer Geschwaderseite habe ich gelesen, dass es dort eine Marinemunitionsanstalt gegeben haben soll, von der ich bisher aber noch nie etwas gehört habe. Vielleicht könntest Du bei der Gelegenheit ja auch gleich mal "prüfen", ob es diese Marine-Muna dort am Fliegerhorst wirklich gegeben hat und wenn ja wo sie sich befand. Wenn es sie gab, so kann sie sich meiner Meinung nach nur in diesem Bereich (54°28'30.63"N 9°32'16.29"O) oder aber in diesem Bereich (54°26'29.37"N 9°31'7.20"O) befunden haben. Beide Bereiche sehen sehr danach aus als wenn da mal "was" war und beide liegen an der ehem. Bahntrasse die weiter zur ehem. Luft-Muna 5/XI führt.

Wäre klasse, wenn Du diesbzgl. etwas heraus bekommen könntest.

Gruß redsea

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Beitrag von katschützer » 13.04.2008 21:14

Hab ich mit.

Wobei erstere Stelle mir etwas sehr unwarscheinlich vorkommt. Dort war schon früher der "Kern" des Platzes mit Technik, Unterkunft, Stab...

Schon in der Lehre dort hab ich gern und oft "recognoscirt". Man könnte einiges zur Geschichte des Platzes erzählen, allerdings sind weite Teile der damaligen Infrastruktur noch aktiv bzw befinden sich im aktiven Bereich. Ohne entsprechende Freigabe will ich mich darüber nicht öffentlich auslassen, denk an Emma ;)

MfG
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Beitrag von katschützer » 17.04.2008 14:23

Moin,

bin gleich bei Vaddern in SL auf n Käffchen. Unterwegs erkunde ich mal kurz die "Becken".


MfG
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Beitrag von katschützer » 17.04.2008 22:36

So, hab mal ein Wenig erkundet:

Auf den Luftbildern sind die Fundamente ja recht gut zu erkennen. Zur Verdeutlichung hab ich nochmal eine Skizze gebastelt. Die Bezeichnungen sind meiner eigenen Kreativität entsprungen, auf den Fundamenten sind keinerlei Beschriftungen zu erkennen.

Insgesamt stelle ich einfach mal folgende These in den Raum:

Die Fundamente erwecken den Eindruck, als ob auf ihnen Lagerschuppen aus Holz gestanden hätten. Auf den Beton-Pinöcken innerhalb könnten gut dicke Holzbalken gelegen haben, die einst den Fußboden aus Holz trugen. An der Betoneinfassung sind keine weiteren Aussparungen zu erkennen, so daß ich glaube, der Schuppen war einfach auf das Fundament aufgesetzt. Die Laderampen sind in der A-Reihe nach annähernd Norden, die der B-Reihe nach annähernd Süden hin angelegt. Die Fundamende liegen jeweils etwa 20 Doppelschritt auseinander.

Reste von Gleisanlagen hab ich keine gefunden. Die alte Strecke von Kropp nach Jagel lief aber in Unmittelbarer Nähe vorbei. Ich könnte mir gut vorstellen, daß nördlich und südlich des Bereichs mal Gleise lagen, die an die Hauptlinie angeschlossen waren. Von der Höhe der Rampen her könnte es gut passen.

An den Bolzen der Rampen war sicher mal ein Geländer montiert. In der schweren Nachkriegszeit ist es sicher nach Ende der militärischen Nutzung abgebaut worden, genau wie alles, was nicht Niet- und Nagelfest war. Die Holzteile haben sicher die ein oder andere Wohnstube warmgehalten. So könnten auch die Gleise verschwunden sein, von denen man im gesamten Streckenverlauf nicht mehr viel sieht.

Das Vorhandensein mehrerer kleiner Schuppen, statt eines großen erkläre ich mir mit allgemeiner Auflockerung.
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Beitrag von katschützer » 17.04.2008 23:06

Zu Bahnstrecke noch kurz was:

Hier befindet sich noch eine alte Verladerampe. Auch Gleisreste liegen hier noch. Wenn man die Bahnhofstraße in Jagel und die Straße "Am Bahnhof" in Kropp betrachtet, kann man den Streckenverlauf schon erahnen. Stückweise ist der Bahndamm noch zu erkennen. Entlang der Trasse verraten auch andersfarbige, weil verdichtete Geländestreifen deren Verlauf.

Aber nun endlich die Bilder:
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Beitrag von katschützer » 17.04.2008 23:10

Und noch ein paar:


Nun spekuliert mal schön... :mrgreen:


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Beitrag von redsea » 17.04.2008 23:50

Hallo katschützer,

tolle Fotos :thumbup:

Ach Deine Skizze stimmt mit der DGK recht genau überein. :-)

Also Deiner Theorie mit den Holzschuppen würde ich schon mal zustimmen. Betonaufbauten sind ja wohl auszuschließen und wenn es Mauerwerk gewesen wäre, sollten zumindest noch vereinzelt Backsteinreste und auch auf den Fundamenten entsprechende Spuren zu finden sein.

Interessant finde ich die Rampe, die sich ja in dem Bereich befindet, der sehr "verdächtig" ausschaut. Weißt Du nun vielleicht etwas mehr zu diesem dubiosen Gelände?

Mit dem weiteren Verlauf der Bahntrasse kommen wir jetzt zwar etwas OT, aber mich würde auch der Anschluss der Luft-Muna 5/XI interessieren, den meiner Ansicht nach der Bogen im Bereich Ochsenweg/Pommernweg in Kropp darstellt, der am Ende des Industriegebietes dann wieder in einem Bogen nach Süden auf die Muna zulaufend abgebogen sein müßte. Weißt Du hierzu zufällig näheres?

Gruß redsea

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