Betonblöcke auf ehem. Truppenübungsplatz

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
deproe
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Beitrag von deproe » 21.03.2014 15:27

Hallo,
ja, das ist ja die Frage... ;)

Sind denn die Abmasse und die Abstände bekannt und von wo nach wo konnte denn dort geschossen worden sein?

Könnten es Abgrenzungen der einzelnen Bahnen sein?
Leider kann man immer kaum weiteres äußern, wenn man
nicht persönlich vor Ort war. :?

Seitliche Verbindungen, sei es durch Eisen oder Holzbalken
sind die zu erkennen?
bis dann gruß deproe

Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 21.03.2014 21:20

Hallo,
nach dem ehemaligem Zaun dürfte eher nicht von Norden auf diese Betonblöcke geschossen worden sein. Zudem stehen sie auseinander, irgendwelche Spuren wie Befestigungen für Holzteile entdeckt man nicht. Diese Vertiefungen vorne sind auch alle gänzlich unbeschädigt. Mag sein, dass diese Anlage niemals "in Betrieb" gegangen ist, wozu auch immer.
Das Rätsel würde sich vermutlich nur durch Zeitzeugen (oder deren Angehörige) lösen lassen, wenn es die dann noch gibt.
Aus meiner Sicht sind so auseinanderstehende Betonblöcke zudem eher untypisch für einen Schießstand. Aber möglich wäre alles.
MfG

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klaushh (†)
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Schießstand aus Truppenünungsplatz

Beitrag von klaushh (†) » 17.04.2014 17:53

Moin, moin!

Folgender Beitrag trägt zwar nicht zur Klärung der Blöcke bei, aber doch zur Illustration der näheren Umgebung:
Im Frühsommer 1949 rückte im Bereich Ochsenzoll - Garstedt eine britische Pioniereinheit an, um "den" Schießstand dem Erdboden gleichzumachen. Man verwieß sie auf den Schießstand im Dieckmanns Park an der Landesgrenze zwischen Hamburg und "Hedwig-Holzbein". Nachdem hier die Arbeit getan war, stellte sich heraus, dass die Briten den falschen Ort (den Schießstand eines früheren Schützenvereins) zerstört hatten.
Also rückten sie nocheinmal Ende Juni 1949 an und ebneten den Schießstand auf dem Truppenübungsplatz der Waffen-SS in Harksheide ein. Er bestand aus fünf 300 m lagen Wällen.
Leider gibt es in der Quelle (40 Jahre Norderstedt und Vorgängergemeinden 1968 - 2008) keine weiteren Angaben zur genauen Lage oder gar zu den Blöcken.

Gruß
klaushh
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deproe
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Beitrag von deproe » 18.04.2014 20:00

Hallo,

wäre das zahlenmäßig identisch mit der Anzahl der entsprechenden Blöcke?
Und Klaus kann man da nicht beim Verfasser mal nachfragen?
bis dann gruß deproe

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Beitrag von Deichgraf63 » 07.08.2014 17:16

Hallo,
5 Wälle ergäbe 4 Schießbahnen. Passt nicht unbedingt zu der Anzahl der Betonblöcke, finde ich.
Rätselhaft sind für mich nach wie vor diese Vertiefungen im Beton, die scheinbar nie für etwas genutzt wurden.
Meine erste Vermutung war ja, es handelt sich um Reste einer Verladeanlage.
Gab es mal Schießstände mit beweglichen Zielen?
Wahrscheinlich können nur Zeitzeugen oder deren Angehörige das Rätsel lösen.

MfG Deichgraf63

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Beitrag von Dezi » 05.09.2014 14:54

Hallööle!

Ich kenne die Blöcke auch.

Auf Grund des doch beachtlichen Umfangs der Blöcke gehe ich mal davon aus, dass es sich um die Positionen handelte, an denen die Zielscheiben aufgestellt waren. Die Aussparungen in den Blöcken dürften einmal mit den Nummern der Bahnen (Rennen) versehen gewesen sein.

Gruß
Dezi

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Beitrag von Deichgraf63 » 07.10.2014 21:11

Hallo,
ich habe auf die Anfrage bei der Stadt Norderstedt jetzt folgende Antwort bekommen:

"Betonblöcke als Überbleibsel des Schießstandes im Stadtpark
Die Betonblöcke im Stadtpark sind Überreste eines Schießstandes auf dem Gelände des Falkenberges, dies ist auf zeitgenössischen Karten zu erkennen. Das Gelände kaufte das Deutsche Reich 1936 für die Wehrmacht von verschiedenen Privateigentümern für einen Standorttruppenplatz auf. Insgesamt umfasste das Areal 150 Hektar, es bildete zusammen mit dem Sandabbaugebiet des Hartsteinwerkes Potenberg einen Querriegel durch die Gemeinde Harksheide. Genutzt wurden die Schießstände von der SS-Division „Germania, deren Kasernen an der Tangstedter Landstraße (heutiges Heidberg Krankenhaus) lagen. Nach dem Krieg entstand auf dem nun freigewordenen Gelände das neue Zentrum von Harksheide mit Siedlungen für die zahlreichen Flüchtlinge und der spätere Stadtpark. Die Straßennahmen Schützenwall und Am Exerzierplatz weisen auf die früherer Nutzung hin."

MfG Deichgraf63

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Beitrag von deproe » 15.10.2014 13:49

Danke, gute Arbeit.
Hat sich doch das bewahrheitet.
Und Mitte der 30-iger wurde eben sehr viel Land vom Reich aufgekauft, um die Wehrmacht Grundlage für die massive Aufrüstung und Ausbildung zu geben.
bis dann gruß deproe

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Beitrag von klaushh (†) » 15.10.2014 14:19

Moin, moin!

Die Antwort der Stadt Norderstedt an Deichgraf 63 (siehe Beitrag vom 7.10.2014) bringt leider keinerlei neue Informationen. Die Tatsache, dass es dort den Exenzierplatz und einen Schießstand der Waffen-SS gab, ist Allgemeingut und war ja auch schon hier im Forum bekannt.

Welche Funktion hatten diese Betonblöcke?
Wo und wie waren sie in dem Schießstand eingebaut?
Diese Fragen sind auch offensichtlich "der Stadt Norderstedt" nicht bekannt.
So wird die Klärung dieser Betonblöcke weiterhin ein Rätsel bleiben.

Vielleicht taucht ja irgendwann einmal Luftbilder des alten Schießstandes auf, auf denen man auch wirklich Einzelheiten erkennen kann.

Gruß
klaushh
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Beitrag von Deichgraf63 » 16.10.2014 09:52

Hallo,
ich habe die Frage zur genauen Funktion der Betonblöcke jetzt ergänzend gestellt.
Falls das nichts bringt, könnte man die Norderstedter Presse auf das Thema bringen.
Es gibt sicher noch Zeitzeugen oder deren Nachfahren, die was zu dem Schießstand sagen können.
MfG Deichgraf63

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