Atomwaffen der Luftwaffe

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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Gast

Beitrag von Gast » 20.02.2009 20:17

Geh ich eigentlich richtig in der Annahme, dass das Depot das sich in Memmingen auf dem Platz befindet, auch ein ehemaliges A-Waffen-Lager ist? Da befinden sich 3 Mun-Bunker, einer etwas kleiner als die beiden anderen.
Gab ja noch ein größeres Mun-Depot außerhalb im Wald, denke aber mal, da man wohl mehr konventionelle als nukleare Munition gelagert hat, dass das wohl dann das konventionelle Depot war.
Richtig?

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Firefighter112
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Beitrag von Firefighter112 » 21.02.2009 10:05

Hallo,

das ist korrekt, das JaboG 34 auf dem Memmingerberg hatte auch einen Strike-Auftrag und stellte einen Victor Alert, eine nukleare QRA.

Die QRA-Shelter befanden sich hier: http://maps.google.de/maps?t=h&hl=de&ie ... 04828&z=18

Das Sonderwaffenlager war hier: http://maps.google.de/maps?t=h&hl=de&ie ... 09656&z=17

Gast

Beitrag von Gast » 21.02.2009 11:01

Hehehe,
die restlichen Sachen sind mir alle bekannt. War als W10er von 2000 bis 2001 dort. ;)
Ich hab mich nur gewundert, weil bei diversen SAS-Lagern, die Sonderwaffenbunker so ein Gittergestell vor den Türen haben. Das fehlt in MM.

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Firefighter112
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Beitrag von Firefighter112 » 21.02.2009 11:29

Das lag daran, das es zwischen den Land und Luftstreitkräften massive unterschiede an der Bauart der Sonderwaffenlager gab.

Die Gitterkäfige (Z-Cage) gab es nur bei Sonderwaffenlagern der Landstreitkräfte, ebenso wie die Linienperimeter-Sicherung mit Mikrowellenmeldern.

Der Grund war wohl, das man als Terrorist eher ein Sonderwaffenlager überfallen hätte, in dem "handliche" 155mm-Granaten lagerten also eine SAS der USAF bzw. Luftwaffe, wo große und schwere B61 lagerten.

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corvus
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Beitrag von corvus » 22.02.2009 12:15

Die Sondermunlager wurden fortlaufend und einheitlich modernisiert. Möglicherweise ist das hier erwähnte schon früh aufgegeben worden.
Zu meiner Zeit 1985 bestand der Schutz der Bunkertore vor Geschossen mit Aufschlagzünder aus an die Tore geschweißten Stangen, zwischen die Maschen-Droht-Zaun(remember?) gespannt war.

Gast

Beitrag von Gast » 22.02.2009 13:04

corvus hat geschrieben:Die Sondermunlager wurden fortlaufend und einheitlich modernisiert. Möglicherweise ist das hier erwähnte schon früh aufgegeben worden.
Nun ja, schätze mal, dass das Lager in MM in etwa zur der gleichen Zeit aufgegeben wurde wie auf den anderen Plätzen auch - als eben die Vaults gebaut wurden und die A-Waffen darin eingelagert wurden. War wohl Anfang der 90er, IIRC.
corvus hat geschrieben: Zu meiner Zeit 1985 bestand der Schutz der Bunkertore vor Geschossen mit Aufschlagzünder aus an die Tore geschweißten Stangen, zwischen die Maschen-Droht-Zaun(remember?) gespannt war.
Meinst du damit Memmingen, oder ein normales Heeres-SAS-Depot?

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Beitrag von corvus » 23.02.2009 17:05

http://www.eberhard-finckh-kaserne.de/index.html

Damals, 1985, fand bei der Bw eine Artilleriereform statt. Dabei wurde ein Lance-Battaillon samt Sondermunlager aufgelöst, und wir bekamen einen kompletten Wachzug von denen. Da wurden sogar Sitzecken in den Fluren zu Stuben umgewandelt, indem man eine Folienwand einzog. So hatte die Batterie einen Zug mehr, der aber nach den Entlassungen des nächsten Quartals auf die anderen umverteilt werden sollte. Ich war auch schon Resi, da kam dann die Goldene Wache, dann Gold, dann Nuuuull !

Somit war mind. ein Depot schon vor Ende des Kalten Krieges auf der Strecke geblieben.

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Re: Atomwaffen der Luftwaffe

Beitrag von CliffMcLane » 23.02.2009 23:15

Firefighter112 hat geschrieben:Wenn man sich aber mal die Lagerkapazität der QRA Waldheide in Heilbronn anschaut, dann sind die 5 MLHs in Lechfeld durchaus auch ohne Luftwaffe vertretbar, da ich mal davon ausgehe das man von Lechfeld aus das FKG1 mit Sprengköpfen versorgt hat.

Gruß, Sebi
Das ändert nichts daran, dass zu einer deutschen Pershing-Stellung grundsätzlich ein Depot mit maximal drei MLH gehört - eine QRA-Stellung für amerikanische Pershing II ist ein anderes Kaliber. Soweit ich sehe, ist Lechfeld die einzige SAS, die zeitweise von US-Army- und US-Air-Force-Einheiten gleichzeitig bedient wurde. Zum Thema Gittergestell vor den Türen: Ich denke, dass in beiden Waffengattungen andere Vorschriften galten, die auch nicht unbedingt miteinander abgeglichen wurden. Das äußert sich z.B. in der Art des Blitzableiters oder darin, ob die Lüftungschächte hinten am Bunker ein Gitter haben musste oder nicht. Auch die Höhe der Postenstände war offenbar ein Thema. Entsprechend wurden die "Luftwaffen"-Bunker (amerikanischerseits gesehen) in Lechfeld nach deren Abzug auch gemäß den Heeresvorschriften umgebaut.

CML

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Re: Atomwaffen der Luftwaffe

Beitrag von LamFlo » 09.01.2021 20:18

Guten Abend zusammen,

alter Post, ich räume aber gerade auf. Tafel ist von meinem Vater, der 1974 dort als Einsatz- und Ausbildungsoffizier der Sicherungsstaffel "S" verabschiedet worden ist. Rückseite signiert vom Staffelchef Wehrhahn. Bilder aus der Zeit liegen mir vor.
War ein früher Dienstposten während seiner Karriere.

Die ganzen Wappen-Staffel-Platten werde ich verkaufen, geht hoch bis SHAPE.

Zur Info.

Gruß
LamFlo
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Michael aus G
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Re: Atomwaffen der Luftwaffe

Beitrag von Michael aus G » 14.01.2021 03:05

Was hast du sonst noch so schönes?
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!

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