Anwesenheit von US-Panzern im Wald zwischen Sailauf und Wiesen (Lkr. Aschaffenburg)

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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T1972
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Anwesenheit von US-Panzern im Wald zwischen Sailauf und Wiesen (Lkr. Aschaffenburg)

Beitrag von T1972 » 21.10.2018 22:13

Hallo zusammen,

ein damals noch sehr sehr junger Zeitzeuge aus dem Spessart berichtete mir, dass er im Zeitraum 1955-1965 große Ansammlungen von US-Militärfahrzeugen , auch Panzern (?) tief im Wald an o.g. Staatsstraße gesehen hat.
Die Waldeinfahrt mit den Panzern befand sich nach dem Ende der Steigung (von Sailauf kommend) rechts.
Der Zustand hielt wohl mehrere Jahre so an.
Als ich neulich dort vorbeifuhr, vielen mir eine oder zwei Waldeinfahrten auf, die weit in den Wald asphaltiert und überbreit waren (ja ich weiß, Holzabfuhr ist dort ein Hauptgeschäftsfeld).

Meine Fragen:
- kann jemand diese Erfahrungen bestätigen?
- Warum genau hier? Das Gelände ist steil und bergig und unwegsam
- Gab es in dem Wald Übungsanlagen? Bunker?
- Waren die Fahrzeuge dort dauerhaft stationiert?
- Was für Einheiten haben dort geübt?
- Ist es möglich, dass es sich hier um einen versteckten Launchpad handelt?

Zu dem Begriff "Panzer" muss ich sagen, dass es der Zeitzeuge diesen als Überbegriff für alle Kettenfahrzeuge verwendet haben könnte.

LG
Thorsten

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Wilhelm94 (†)
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Beitrag von Wilhelm94 (†) » 23.10.2018 09:42

Hallo Thorsten,

wenn du die Stelle genau markieren könntest wäre es vielleicht möglich
dann damit etwas näheres zu erfahren.

T1972
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Beitrag von T1972 » 23.10.2018 10:03

Hallo Wilhelm,

es ist eine der beiden Einfahrten (eher aber A):

A)
50°02'05.2"N 9°17'42.0"E
50.034779, 9.295007


B)
50°02'56.6"N 9°18'01.0"E
50.049045, 9.300285


Wenn gewünscht, kann ich auch bei meiner nächsten Reise ein Foto davon machen. Kann aber ein wenig dauern.

Danke euch
Thorsten

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 23.10.2018 14:08

Hallo :-) ,

nun ist ja der Zeitraum 1955 - 1965 ja äußerst unpräzise und zur Identifizierung von 'irgendwas' auch nicht hilfreich. In einem Zeitraum von 10 Jahren sind sicherlich an fast allen Orten der alten BRD mal Kampffahrzeuge zu sehen gewesen.

Ohne jetzt ein genauer Kenner der Materie zu sein, klingt für mich die Ortsbezeichnung LK Aschaffenburg bezogen auf das Militär sehr amerikanisch, sicher wird es im Landkreis bzw., den Nachbarkommunen amerikanische Kasernen gegeben haben. Und Ausbildung lief doch rund um die Uhr, ob auf Kompanie-, Batallions- oder Regimentsebene. Dann gab es ja größere freilaufende Übungen jeden Herbst mit größeren Truppenansammlungen in Orten oder Wäldern, evtl. auch Biwak-Platz, Versorgungspunkt, Verfügungsraum usw.

Das sind so viele Möglichkeiten, dass sich da heute wohl kaum noch etwas finden lassen wird. Außerdem waren solche 'Erscheinungen' während des Kalten Kriegs auch schlichtweg Alltag.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 23.10.2018 14:34

Hallo Thorsten,

einfach mal hier https://tinyurl.com/y8suase5 reinklicken, das gibt einen guten Überblick über die Kräfte der US-Army in Aschaffenburg.

Zur Zeit das Kalten Krieges gab es eine Anweisung, bei Auslösung einer bestimmten Alarmstufe sofort die Kasernenunterkünfte zu verlassen und vorgegebene Bereitstellungsräume im Umfeld des Stationierungsortes zu beziehen.

Für einen Armeestandort mit Panzern und Artillerie ist die Sichtung dieser Fahrzeuge in umliegenden Wäldern nichts Außergewöhnliches.

MfG
Zf :holy:
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Wilhelm94 (†)
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Beitrag von Wilhelm94 (†) » 23.10.2018 16:49

Hallo Thorsten,

nach meinen Unterlagen fand ich leider nichts. Aber bei uns im Steigerwald im Bereich Zabelstein verging fast keine Woche wo hier Manöver angesagt war. Besonders im Frühjahr und im Herbst wimmelte es nur so von US-Militär.

T1972
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Beitrag von T1972 » 23.10.2018 23:16

Hallo zusammen,

Danke Zulufox Godeke und Wilhelm für die Antworten.

Dass es so viele Kasernen in Aschaffenburg waren, wusste ich nicht.
Das ist ja schon ein großer Standort. Sicher müssen die Fahrzeuge von dort stammen.

Dann wird es eine Art Übungsplatz für die von euch genannten Fälle gewesen sein.

OK Feste Installationen im Wald das wird es wohl dort nicht geben.

@ Godeke:
Es war die Kreisstraße AB2 vom Ortsausgang in Richtung Ausflugslokal "Engländer".
Anhand der Koordinaten kommt nur ein 300-400m langer Abschnitt mit Waldeinfahrten in Betracht.

Korrektur von mir:
Ich konnte den Zeitzeugen noch einmal befragen und muss den Zeitraum korrigieren.
Anhand vom gefahrenen PKW war es um 1967.

Viele Grüße,
Thorsten

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