Schießanlage ohne Benutzung seit Jahren

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
Luftdragoner
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Beitrag von Luftdragoner » 15.12.2009 23:20

In Crailsheim sind, zumindest mit Stand 1989, lediglich folgende Einrichtungen der Bundeswehr ausgewiesen:

- Gerätedepot Crailsheim (einschließlich Depot-Wach- und Sicherungszug sowie Depotumschlagzug als GerEinh)
- Jägerausbildungszentrum 55/1

Der MobStp des Sicherungszuges NATO-Tanklager Aalen (GerEinh) war in Rainau-Schwabsberg.

eclipse
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Beitrag von eclipse » 15.12.2009 23:24

Das GerHDp Crailsheim und Jägerausbildungszentrum 55/1 ("Fliegerhorst") ist schon lange aufgelöst, zerkleinert und weitgehend überbaut.
Das gleiche gilt für die ehemals angrenzende McKee Barracks der US-Streitkräfte.
In der Nähe der ehem. Standortschießanlage befindet sich im Wald eine ehem. Munitionsniederlage (ganz koventionell)
Nicht weit entfernt das ehem. MatALgr OBERSPELTACH, Aufgelöst 2004, Nachnutzung mir nicht bekannt.

Das FBG Tanklager AALEN (was, wie der Name schon sagt, in der Nähe von AALEN liegt - das ist aber so groß, dass es in Google Maps fast nicht zu übersehen ist :8): ) scheint mir noch in Betrieb zu sein, zumindest wurde die dort verlaufende Pipeline des CEPS erst 2008 erneuert (Quelle: http://www.terrwv.bundeswehr.de/portal/ ... ontent.jsp

Steffen

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Gravedigger
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Beitrag von Gravedigger » 17.12.2009 07:21

Ich habe den Teil mit den aktiven Anlagen mal abgetrennt und entsorgt. Das Thema ist auch wieder entsperrt. Sollte allerdings wieder über aktive Sachen geschrieben werden mache ich hier auf dauer dicht.
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)

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Beitrag von suchratte » 17.12.2009 09:55

Hallo
MatALgr Oberspeltach wird heute von einem Maschinenring für Bauern genutz,das Diesntsgebäude wurde abgerissen.
sonstige Gebäude noch vorhanden.
Man muß fragen ob man durchlaufen kann,sehens woll nicht gerne wenn Personen dort umher treiben.
Gruß Suchratte

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Garnison/Standort Crailsheim

Beitrag von HW (†) » 14.01.2010 18:21

Standort Crailsheim.
1945 wurde Crailsheim ziemlich stark zerstört. Ausschlaggebend dürfte die Stationierung von einem Transportgeschwader, einem Jagdgeschwader und einem Zerstörungsgeschwader auf dem Fliegerhorst Crailsheim gewesen sein.
Am 21. 04.1945 erfolgte die Besetzung der Stadt durch amerikanische Truppen. Die noch vorhandenen übriggebliebenen Gebäude auf dem Fliegerhorst wurden für Ämter und für Wohnzwecke genutzt.

1957 wurde durch die Bundeswehr auf dem ehemaligen Fliegerhorst eine „Materialübernahmegruppe“ angesiedelt. Diese wurde 1958 in „Gerätepark“ und 1960 in „Gerätedepot Crailsheim“ umbenannt.
1960 und 1962 wurden dem Depot 2 Ausbildungskompanien unterstellt.
1968 wurden die beiden Ausbildungskompanien aufgelöst und die „Nachschub-Depot-Kompanie 821“ von Germersheim nach Crailsheim verlegt. Die „NschDPKp 821“ wurde später auf andere Truppenteile aufgeteilt und das „Ausbildungszentrum 63/3“ verlegte nach Crailsheim.
1981 wurde das „Ausbildungszentrum 63/3“ dem Wehrbereichskommando V unterstellt und in „Ausbildungszentrum 55/1“ umbenannt.

Das Gerätedepot Crailsheim (Gerätedepot C 7 Territorialheer) war dem Versorgungskommando 860 unterstellt. Auftrag: Im Bereich der Materialbewirtschaftung die Übernahme, Lagerung und Auslieferung von Wehrmaterial sicherzustellen.
Das Depot in Crailsheim versorgte im Wesentlichen die Truppenteile der 4. Panzergrenadierdivision und der Wehrbereichskommandos V und VI. Nicht unbedeutend war, dass das Depot Crailsheim auch ein Rücklieferungspool für Rad-Fahrzeuge aus dem Truppenbereich war. Es waren oft mehrere hundert Rad-Kfz im Depot abgestellt, die instand gesetzt oder an denen Untersuchungen und Überprüfungen durchgeführt wurden. Der Personalumfang umfasste ca. 300 Beschäftigte, wovon 95 % zivile Arbeitnehmer waren. Das Depot zählte zu den 6 größten Betrieben damals in Crailsheim.

Das Jägerausbildungszentrum 55/1 hatte den Auftrag Geräteeinheiten auszubilden.

Im Norden vom Fliegerhorst befand sich die amerikanische McKee Kaserne. Hier war im WK II eine Ausbildungsschule für Piloten der deutschen Luftwaffe.

Informationsquellen: Bw-Standortbroschüren, Geschichte der Stadt Crailsheim Stadtarchiv.

Ich bin im Besitz von einigen Karten von Crailsheim. Interessant ist, dass in einem Stadtplan von 1986 von Crailsheim die Gebäude und der Bahnanschluss mit Verladestelle des Bw-Gerätedepots sowie die Gebäude der amerikanischen Kaserne eingezeichnet sind, in zwei topographischen Karten 1 : 50.000 von 1985 aber nur freie Flächen und auch kein Bahnanschluss mit Verladestelle eingezeichnet ist. Die amerikanische Kaserne ist aber wiederum genau eingezeichnet.
Gemäß den „Kartenerlasse“ des BMVg wurde hier also die amerikanische Kaserne als „Allgemeine militärische Anlagen“ eingestuft (keine Beschränkung in der Darstellung), das Bw-Gerätedepot aber als „Militärische Anlagen, die zu geheimschutzbedürftigen Objekten erklärt sind“ eingestuft (keine Darstellung, sondern stattdessen die Eintragung unverfänglicher Nutzungsart - Wald - Wiese- Moorgelände).
Da hat man im Stadtplan wohl etwas „vergessen“, besser ausgedrückt eigentlich „zu viel eingetragen“.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Karaya

Kasernebereich Cr

Beitrag von Karaya » 07.02.2010 15:18

Hallo allerseits!

Habe beim einer Google-Suche diesen Thread entdeckt. Es gibt eine Internetseite "Fliegerhorste" im Netz. Auf dieser Seite ist der Bereich sehr gut erklärt und es werden sich einige hier angesprochenen Fragen anschaulich klären. Wenn Fliegerhorste gegooglet wird sind die ersten zwei Treffer die Seiten. Auf einer Seite ist ganz unten eine Auflistung von ehemaligen Luftwaffenplätzen in alphabetischer Reihenfolge. Dort Crailsheim anklicken (für die Interessierten).

Bin neu hier und habe mich auf Lesens dieses Beitrages hier angemeldet. Wohne im Altkreis Crailsheim und recherchiere zwei FU´s vom Horst Cr aus der Vorkriegszeit. Bin dadurch auf die FLH-Seite gestossen. Habe diese als nicht mehr ganz aktuell empfunden und dem Websiteersteller auf diesen Sachverhalt hingewiesen und zu gearbeitet.


Gruß

Karaya

thomasbreitenbacher
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Crailsheim und Umgebung

Beitrag von thomasbreitenbacher » 28.03.2010 11:02

Hallo,

schön, dass meine langjährige Heimat Crailsheim Thema im Forum ist. Vielleicht sind die nachstehenden Informationen für den einen oder anderen von Interesse.

Das US-Munitionslager im sog. Burgbergwald hatte definitiv nie Nukleargefechtsköpfe gelagert (ungeachtet der Tatsache, dass in den McKee Barracks von 1973 bis 1991 ständig ein Bataillon mit Lance-Raketen stationiert war).
Es war ein sog. Pre-Stock Point (PSP 82), d.h. hier war die sog. Basic Load an Munition für bestimmte zugeordnete Einheiten eingelagert und hatte zuletzt 9 erdüberdeckte Munitionslagerhäuser, 3 neuere vom Typ Stradley sowie 6 ältere sog. Type II Magazines.

Ebenfalls von Crailsheim aus betreut wurde der Pre-Stock Point Wört (oder amerikanisch Woert) im Gewann Mönchshart zwischen Unterdeufstetten und Wört. Dieser bestand aus 33 erdüberdeckten Type II Magazines in verschiedenen Größen, zuletzt teils mit einfachen Stahltüren, teils mit massiven Stahlschiebetoren modernisert. Dieser PSP wurde im Mai 1991 durch die 189th Ordnance Company aus St. Joseph der Missouri Army National Guard geleert und anschließend am 19.03.1992 offiziell aufgegeben. Heute sind die MLH weitestgehend abgerissen.

Betreut wurden beide PSP durch die in den McKee Barracks stationierte 501st Ordnance Company, dem 101st Ordnance Battalion unterstellt.

Gegen Ende der achtziger Jahre wurde umfangreiche Ausbaumaßnahmen in den McKee Barracks begonnen, um hier eine POMCUS Site einzurichten, d.h. hier die komplette Fahrzeugausstattung von im Frieden in den USA stationierten Einheiten einzulagern. Etliche Gebäude wurden auch fertiggestellt und werden heute durch eine Spedition genutzt. Aus diesem Grund war in Crailsheim zuletzt auch die Stationierung einer Combat Equipment Company zur Betreuung dieser eingelagerten Fahrzeugsätze vorgesehen (oder noch für kurze Zeit umgesetzt ?).

Das (in zeitlicher Reihenfolge) Korpsdepot / Teildepot Material / Materiaußenlager Oberspeltach wurde 1972 erbaut und bestand aus dem Lagerbereich Material mit 12 Beton-Lagerhallen sowie dem Lagerbereich Betriebsstoff mit 28 sog. POL-Hallen. Zum 31.12.2003 wurde es außer Dienst gestellt. Nach Außerdienststellung des Gerätedepots Crailsheim war es zuletzt dem Gerätehauptdepot Hardheim unterstellt und diente v.a. der Lagerung von Reifen und Rädern in den ehemaligen POL-Hallen.

Unvergesslich bleibt die Vielzahl und Vielfalt der im Gerätedepot Crailsheim abgestellten Bundeswehrfahrzeuge, welche in den achtziger Jahren während meiner Crailsheimer Schulzeit zu bewundern war.


Viele Grüße, Thomas

Ceeya
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Re: Standortschießanlage Crailsheim (US)

Beitrag von Ceeya » 13.05.2020 13:19

Rex Danny hat geschrieben: 15.12.2009 21:46 Hallo an alle !

Wo hat sich denn die amerikanische Standortschießanlage in Crailsheim befunden ?

Ich habe diese bislang nicht lokalisieren können und dachte, es wäre die amerikanische Standortschießanlage in Schwäbisch Hall (Matheshörlebach) mitgenutzt worden.

Wenn möglich, bitte KMZ-File einstellen.

Danke und Grüße


Rex Danny
Mir ist bewusst, dass der Beitrag älter ist. Ich probiere es trotzdem. Wo in Matheshörlebach soll die StOSchAnl gewesen sein? Ich kenne nur die York Range am Hasenbühl und die zwei Pistolenschießstände die sich, die Verbindungsstraße entlang, westlich und östlich befanden bzw. immer noch befinden. Die beiden Pistolenanlagen werden zivil genutzt. Die YorkRange ist soweit ich weiß auch nicht komplett stillgelegt. Es gibt allerdings Pläne hier ein Solarpark aufzubauen.

palatinat
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Re: Schießanlage ohne Benutzung seit Jahren

Beitrag von palatinat » 13.05.2020 18:43

Hallo zusammen,

Schießanlage Matheshörlebach 49° 6'0.35"N 9°48'35.58"E

Gruß aus der Pfalz

Ceeya
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Re: Schießanlage ohne Benutzung seit Jahren

Beitrag von Ceeya » 13.05.2020 21:56

Moin, das ist der Schießstand Hasenbühl. Damals taufte die US Army das Ding York Range. Geografisch gehört der Stand zu Sulzdorf.

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