"Stadtkampfanlage"

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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haardy
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Beitrag von haardy » 20.07.2009 10:02

Vielleicht ein terminlicher Hinweis zu diesem Themenkreis: Auf den Übungsplätzen in Munster gibt es seit einiger Zeit einen 'offenen Sonntag', an dem sich Jedermann per Fahrrad, Skatern oder anderen sportlichen Fortbewegungsmitteln auf dem Platz (relativ) frei bewegen kann. Dabei ist auch das Fotografierverbt aufgehoben. Die letzte Veranstaltung dieser Art war gestern und seit km 37 habe ich Sitzprobleme ;-). Mit der nächsten ist also erst nächstes Jahr wieder zu rechnen. Ich werde versuchen, den Termin dann früher hier einzustellen.

Barbaradorf ist übrigens lost - nix mehr da. Außerdem habe ich gelernt, daß auch die Bezeichnung "Hartziel" für den HS30 eine maßlose Übertreibung darstellt. Die ehemals zusammengeschraubten Platten liegen überall verstreut. Klar, das Ding war ein Flop, aber daß es noch nicht einmal als Ziel die notwendige Stabilität bietet, ist schon bemerkenswert. :holy:
ttfn
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Markus
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Beitrag von Markus » 20.07.2009 12:31

Hallo haardy!

Ist der "offene Sonntag" ein offizieller Termin? Ich bin vor ein paar Wochen sonntags über die dann frei gegebene Wietzendorfer Straße gefahren, habe am "Hindenburg-Bunker" gehalten und fleißig fotografiert. Plötzlich standen Feldjäger nehmen mir und empfahlen die Weiterfahrt ohne weiteren Stop...

Gruß
Markus
Militärgeschichtliche Exkursionen und Recherchen / Maas - Argonnen - Champagne / Preußischer und französischer Festungsbau

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haardy
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Beitrag von haardy » 20.07.2009 20:25

Hallo Markus,

der Termin ist in der Tat hochoffiziell, siehe http://www.munster.de/magazin/artikel.p ... opmenu=251

Er nennt sich "Volksradfahren" und fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt. Die Bw tritt hier als Veranstalter auf, es wird Informationsmaterial ausgegeben und darauf ist dick und fett gedruckt: "Das Fotografierverbot ist für die Dauer der Veranstaltung aufgehoben." Sammelplatz (also Start und Ziel der verschieden langen ausgearbeiteten Touren) ist der Parkplatz "Hornheide" an einem inzwischen freigegebenen Stück der Panzerringstraße.

Feldjäger (bei uns auch gelegentlich "bewaffnete Schülerlotsen" genannt :mrgreen: ) gibt es auch, die patroullieren aber nur, um eventuell Hilfe zu leisten. Verweise und Ermahnungen gibt es an diesem Tag selten. Kameras und GPS-Geräte dürfen verwendet werden. Von 9-17 Uhr.
ttfn
haardy

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Beitrag von katschützer » 20.07.2009 20:57

@Markus

Dein Problem mit den MB und MSB haben nicht wenige "Unwissende".
Übungsplätze sind meist militärische Bereiche (MB). Im Gegensatz zu militärischen Sicherheitsbereichen (MSB), bei denen das Betreten grundsätzlich verboten ist, ist hier die Passage außerhalb der Nutzungszeiten meist freigegeben.
Daneben ist auch der unmittelbare Zwang nur bedingt einsetzbar, sonst gelten aber die gleichen Vorschriften wie im MSB (z.B. Hausrecht der Wache und Feldjäger). Das "sicheheitsgefährdende Abbilden" ist allerdings überall verboten.

Davon mal ab, im Rahmen der Besucherregelung lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Da trifft man dann schon mal Kameraden, die sonst nicht zum Alltag gehören. Z.B. Biber, die sich in den Auen auf den ÜbPl richtig wohlfühlen. Auch die neueren ÜbDörfer könnte man leicht mit einer Ferienanlage in idyllischer Lage verwechseln. Aber vorsicht beim schnellen Radeln. Oft üben auf den Plätzen auch Wollgrenadiere auf Brigadeebene, die einem schonmal den Weg versperren :-)


MfG
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Beitrag von redsea » 20.07.2009 21:08

katschützer hat geschrieben:(...)bei denen das Betreten grundsätzlich verboten ist, ist hier die Passage außerhalb der Nutzungszeiten meist freigegeben.(...)

@Markus & katschützer

Hier bei uns in der Senne verhält es sich ähnlich. Das Passieren, also die Durchfahrt, ist erlaubt, das Anhalten, geschweige denn Austeigen, sind jedoch verboten. Dies wird von der Range Control (da britisches Hoheitsgebiet) auch äußerst penibel beäugt .....

Vielleicht war es in Deinem Fall ja auch der Stop, an dem sich die Feldjäger störten Markus und gar nicht mal das Fotographieren.

Viele Grüße

redsea

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Beitrag von Baum » 20.07.2009 22:15

hallo,
also range controll betrifft (betraf) m.E. lediglich die Zufahrt ins Zielgebiet von Übungsplätzen (bin selber im arschkalten Februar 1979 in Hohenfels als solche und als einfacjer Grenni 17 Stunden gestanden). Von bewaffneten Schülerlotsen (die hiesen auch damals schon so), war nie irgendetwas zu sehen.

Nebenbei: lost Feldjäger????
Früher waren die doch bei den Entlassungstagen zumindest in den größeren Städten immer parat. Hab ich aber schon lange nicht mehr gesehen die 3er Streife z.B.. Liegt das daran dass die heutigen Reservisten vielleicht nicht mehr mit der Bahn fahren? (ich weiß OFF TOPIC dann bitte löschen)

Baum

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Beitrag von redsea » 20.07.2009 23:43

Hallo Baum,

in der Senne ist es so, dass die Range Control nicht nur die Zufahrten, sondern den gesamten TrÜbPl kontroliert. Sie ist also sowohl für die Zufahrt- und Durchgangsstraßen, wie aber auch für alle anderen Straßen und Wege etc. innerhalb des TrÜbPl zuständig und verantwortlich.

Gruß

redsea

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Beitrag von katschützer » 21.07.2009 18:55

Versucht es doch mal mit dem deutschen Begriff für "range control": Truppenübungsplatzkommandantur (TrÜbPlKdtur). Wenn man das Wort etwas auseinanderpflückt, ist der Aufgabenbereich nicht schwer zu erraten. :-)

Die Sperrposten an den Schlagbäumen werden von den Einheiten gestellt und dienen der sog. inneren Platzsicherheit. Die Kameraden der Kdtur sind somit deren "Vorgesetzte aufgrund besonderem Aufgabenbereich".

Die Feldjäger sind für die äußere Platzsicherheit zuständig, also für die Dinge, die außerhalb des Platzes geschehen. Sind Zivilisten auf freigegebenen Platzteilen unterwegs, unterstützen sie, da ein Sperrposten eben nur eingeschränkt UZwGBw anwenden darf.

Aber jetzt genug OT. Weitere Info gern über PN.


MfG
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Beitrag von redsea » 21.07.2009 20:25

katschützer hat geschrieben:Versucht es doch mal mit dem deutschen Begriff für "range control": Truppenübungsplatzkommandantur (TrÜbPlKdtur).
Hallo katschützer,

das ist leider nicht korrekt. Range Control übersetzt bedeutet nicht Truppenübungsplatzkommandantur (TrÜbPlKdtr), sondern so viel wie Schiessplatzkontrolle, Schiessbahnkontrolle u.ä.. Die Range Control ist Teil der Truppenübungsplatzkommandantur und nimmt als solche auch nur ganz bestimmte Aufgaben wahr, ich denke vergleichbar mit denen der Feldjäger auf deutschen Truppenübungsplätzen.

Dies nur als kleine Richtigstellung der Übersetzung, ansonsten ja OT ;-)

Grüße

redsea

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Beitrag von katschützer » 01.11.2009 14:45

Moin,

komme gerade aus Putlos und kann folgendes kundtun:

Die Range-Control ist die der TrÜbPlKdtur unterstellte Platzkontrollstelle, wo sämtlicher Üb-Betrieb koordiniert wird. Ihr widerum unterstellt sind die Bahnkontrollstellen (Türme) der einzelnen Schießbahnen und daneben mobiles Personal, das z.B. die äußere Schießsicherheit sicherstellt, wozu u.A. die Schlagbäume an den äußeren Zufahrten zählen. Die Sperrschranken an Zufahrten zu den einzelnen Bahnen zählen zur inneren Schießsicherheit, für die der Leitende (gestellt durch übende Truppe) bzw. sein SichOffz verantwortlich sind.

Die Range-Control ist deshalb in Englisch ausgeschildert, weil sie eben die Anlaufstelle für alles an ÜbTr ist, zur Kdtur direkt muss selten mal einer.

MfG
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