Verbunkerte Gaubefehlsstelle Westfalen-Süd

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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EricZ
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Verbunkerte Gaubefehlsstelle Westfalen-Süd

Beitrag von EricZ » 18.12.2014 11:08

Moin,

heute bin ich aufgrund von Tagebuchaufzeichnung Joseph Goebbels darauf gestoßen, daß sich in Witten auf dem Harkorberg die verbunkerte Gaubefehlsstelle Westfalen-Süd befunden hat.
In einigen Foren, auf die ich hier nicht verlinken möchte, gibt es auch Bildmaterial.

Interessant finde ich allerdings, daß die vormalige Gaubefehlsstelle geöffnet wurde, damit das THW eine Beleuchtungsübung durchführen konnte. Interessante Idee, die möglicherweise auch in anderen Städten funktioniert / funktionieren könnte!

http://www.derwesten.de/staedte/nachric ... 20802.html

Weitere Informationen zum Gauleiter und Reichsverteidigungskommissar Hoffmann finden sich u.a. hier:
http://www.historisches-centrum.de/inde ... 25&type=98
http://www.lwl.org/westfaelische-geschi ... _regierung

Für mich spannend ist noch, in wie vielen der 43 Gaue im damaligen Reichsgebiet es verbunkerte Befehlsstellen gab. Für mich sieht es im Moment so aus, als gäbe es noch keine "Datenbank", in welcher man übersichtlich präsentiert bekommt, was wann wo existiert hat usw.

https://de.wikipedia.org/wiki/Struktur_ ... _Gauleiter

Vielleicht - nein ich schreibe jetzt nicht weiter...

Viele Grüße, Eric
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janne
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Beitrag von janne » 18.12.2014 14:56

Moin Eric,
Das Gau Weser - Ems hatte in Oldenburg als verbunkerte Befehlsstelle einen Hochbunker nahe der Innenstadt. Dieser ist bis auf das Fundament entfernt.
Gruß Jan

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 18.12.2014 15:13

Hallo :) ,

in Lüneburg (damals "Hauptstadt" des Gau Nordost-Niedersachsen)gibt es noch die verbunkerte Befehlsstelle. Sie war lange verschlossen, wurde dann aber vor ca. 10 Jahren für eine Kunstaktion mal geöffnet. danach wurde sie wieder (bis heute) verschlossen.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

aflubing
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Beitrag von aflubing » 18.12.2014 15:39

Hallo Jan,
meinst Du den ehem. Hochbunker am Bahnhof oder einen anderen? Wo stand der Hochbunker?
Welche Quellen kannst Du anführen, dass in dem von Dir genannten Hochbunker die Gau-Befehlsstelle war?
MfG aflubing.

Belegthondion
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Beitrag von Belegthondion » 18.12.2014 17:26

Hi,

WK2 ist normal nicht mein Thema, aber ich hab für Koblenz mal in dem Buch
"Die Koblenzer Luftschutzbunker im alliierten Bombenhagel" von Wolfgang Gückelhorn geblättert.

Da gibt es zu einem öffentlichen Schutzbunker "Emil-Schüller-Straße/Ecke Roonstraße" (332 Plätze) den Hinweis, dass dieser vorzugsweise von Mitarbeitern der nahen Gauverwaltung genutzt wurde.
Ein Zeitzeuge erinnert sich, dass sich u.A. auch der NSDAP-Ortgruppenleiter hier aufhielt.

Andere Hinweise, auch in den Plänen, auf eine Befehlsstelle habe ich nicht gefunden. Auch in den Texten zu anderen Bunkern nicht.

Viele Grüße
Simon

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Beitrag von janne » 18.12.2014 19:11

Nein, ich meine nicht den Hochbunker der Reichsbahn an der Moslestraße.
Der Hochbunker der Gauleitung befand sich im Eversten Holz nahe der Bezirksregierung Weser-Ems.
Wärend des Nationalsozialismus befand sich im damaligen Adolf-Hitler-Haus an der Ratsherr-Schulze-Str.10 die Gauleitung Weser-Ems. Dieses Gebäude existiert auch heute noch. Heute befindet sich dort der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft.
Im Landesarchiv befindet sich eine Akte über den im folgenden beschriebenen Hochbunker:
In den ersten Kriegsjahren wurden zum Schutz vor Fliegerangriffen zunächst der Rund"bunker" Typ R1 an der Ecke Lasiusstr. genutzt. Ebenfalls befanden sich im Keller des Staatsministeriums (heutige Bezirksregierung) am Theodor-Tanzen-Platz (damals Adolf-Hitler-Platz) verbunkerte Luftschutzanlagen.

Um 1943 wurde der zweistöckige Rundbunker im Everstenholz gebaut. Dieser war im Gegensatz zu den bisherigen Schutzräumen bombensicher. In der Akte sind Unterlagen über den Bauantrag vorhanden. Nach Kriegsende wurde der Bunker von den Allierten durch Sprengung entfestigt. Die Trümmer lagen noch bis in die 50er in den Grünanlagen und es kahm zu Beschwerden wegen dort spielender Kinder. Anfang der 60er wurde er dann bis auf das Fundament bzw. Zerschellerplatte entfernt und mit Erde überschüttet. Das Fundament ist dort noch heute zu finden. Leider habe ich die Akte gerade nicht vorliegen darum sind die Jahresdaten als Gedächnisprotokoll zu verstehen. Die Akte ist mit der Bestellnummer bei Aida-online zu finden.
Gruß
Jan

Quellen:
Staatsarchiv Oldenburg: Sonderfindbücher, Inventar: NS-Zeit Oldenburg (nur Ministerialüberlieferung)
Eversten Holz Allgemeines Konv. II Darin: Befehlsbunker für die Gauleitung 1943:189 ff. .
Best. 134 Nr. 3677

Geschichte der Bezirksregierung Weser-Ems und ihrer Vorgängerbehörden

http://www.oldenburg.de/startseite/stad ... -1945.html
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Beitrag von EricZ » 18.12.2014 19:41

Freude über die bisherigen weiteren Beiträge :)

Die Stadt Wetter hat auf ihrer Homepage einige Bilder des Harkortturmes veröffentlicht - zwei Aufnahmen aus der Nachkriegszeit mit Hinweis auf die vormalige Befehlsstelle: http://www.stadt-wetter.de/3131.html
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Beitrag von janne » 18.12.2014 20:02

In Hamburg gab und gibt es da doch auch noch was. Aber da können die Hamburger bestimmt mehr zu sagen!

http://www.hamburgerunterwelten.de/Kauf ... mburg.html

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Beitrag von janne » 18.12.2014 20:10

In Berlin, für das Gau Großberlin (korrekt?), habe ich Kaiserhofbunker im Netz gefunden.
http://www.mj10777.de/10117Mitte/Bunker ... _Mitte.htm

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Beitrag von aflubing » 18.12.2014 20:52

Hallo Jan,
Dank für Deine Infos und die Signatur im StA-OL.
Den Bunker im Eversten Holz kenne ich noch aus meiner Jugendzeit. An der Ecke Meinardusstraße/Unter den Eichen gibt/gab es einen Kiosk, der auf oder neben einem Rundbunker steht/stand. Der Bunker im Eversten Holz südl. der Straße Unter den Eichen - die Stelle hast Du mit dem Foto dokumentiert - war nach meiner Erinnerung reckteckig.
MfG aflubing

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