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von Gast » 30.08.2005 04:52
Hallo Forum, Hallo Carloz,
Nachdem ich hier schon länger mitlese, werde ich nun auch mal etwas schreiben.
Die Antennenanordnung ist in der Tat ziemlich seltsam. Die Sperrtopfantenne kann für alle möglichen Dinge dienen, viel interessanter sind aber die Dipole. Auf dem Foto ist es nicht eindeutig erkennbar, aber es sieht so aus, als ob in der Dipolanordnung unterhalb des Sperrtopfs ein dritter Dipol vom Mast verdeckt wird. Das wären dann drei Dipole in einer Ebene, jeweils um 120 Grad versetzt (hast Du eventuell noch ein Foto aus einem anderen Blickwinkel?). Die Abmessungen sind leider nur schwer zu schätzen. Mal angenommen, die Trittstege seien ca. 40cm breit, dann sind die Dipole etwa 13cm hoch, was für lambda/2-Dipole einer Frequenz von ca. 1,15GHz entspricht. Da das wahrscheinlich nicht genau stimmt, gehe ich mal von einer tatsächlichen Frequenz zwischen 0,9GHz und 3GHZ aus.
Kommerzielle Mobilfunkanwendungen halte ich für unwahrscheinlich, da ein einzelner Dipol zur Bedienung eines Sektors ziemlich ungünstig ist. In Mikrozellen kommen zwar schon mal einzelne Dipole zur Anwendung, aber die Antennen solcher Mikrozellen liegen unterhalb von Dachkanten, nicht auf hohen Masten.
Eine Gruppenantenne für Sendezwecke ist es wohl auch nicht, da eine Verschaltung der Dipole kein kreisförmiges Strahlungsdiagramm ergeben kann, und eine Richtantenne aus nur drei Dipolen viel zu breite Strahlungskeulen hätte.
WLL/WLAN für ortsfeste Teilnehmer halte ich ebenso für unwahrscheinlich.
Ich habe mal im Frequenznutzungsplan nachgesehen, welche Funkdienste hier in Frage kämen. Da wären z.B.:
1,025GHz - 1,095GHz...Flugnavigation
2,7GHz - 3,3GHz............Nichtnavigatorischer Ortungsfunkdienst
Flugnavigation? Ja, vielleicht; aber dann tippe ich auf ein Funkfeuer für den Landeanflug, eventuell in Kombination mit dem Sperrtopf. Wie weit ist der nächste Flugplatz entfernt?
"Nichtnavigatorischer Ortungsfunkdienst" ist eine ebenso geniale Sprachschöpfung wie "Bundesstelle für Fernmeldestatistik".... Diesem Funkdienst sind zwischen 1 und 3 GHz auch noch viele weitere Frequenzen zugewiesen. Aber auch hier fällt mir keine sinnvolle Anwendung für die Dipolanordnung ein.
Eine weitere Möglichkeit wäre noch, daß die Antennen von einem Mobilfunkanbieter zur Überwachung des eigenen Netzes genutzt werden (funktioniert Sender xy noch, gibt es Sörungen durch Dritte etc.). Aber bräuchte man dafür so viele Dipole? Hm....
Insgesamt mehr Fragen als Antworten... Was befindet sich denn in der Gegend ringsum des Mastes? Industrie? Eventuell weitere Funkmasten? Bahnanlagen? Falls das eine Sendeanlage ist, dann können die Nutzer nicht weit weg sein.
Aber eigentlich ist das alles ja hier nicht Thema, da die Anlage offensichtlich noch in Betrieb ist. Es würde mich aber dennoch interessieren wozu die Antennen dienen (gerne auch als PN, wenn Du es rausfindest).
Gruß aus Aachen, Max
(es fing gerade an zu regnen 
)