U-Boot Druckdock Marinearsenal

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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bettika
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Beitrag von bettika » 16.04.2012 14:15

klaushh hat geschrieben:Moin, moin!

@Red Baron

1. M.W. ist es noch keineswegs sicher, dass der Arsenalbetrieb in Kiel geschlossen wird.
Hallo,
ich wollte gerade schreiben "Marinearsenal schließt, doch viele Jobs bleiben
http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Ma ... bs-bleiben
wie es noch im Januar 2012 hieß.
Nun heißt es seit heute Mittag " Keine Hoffnung mehr für Kieler Marinearsenal"
http://www.ndr.de/regional/schleswig-ho ... sh137.html
"Vom Arsenalbetrieb wird in Kiel die Sehrohr-Werkstatt als Infrastruktur aufrecht erhalten", heißt es in dem Brief. .... Auch die Einrichtungen des Wehrtechnischen Dienstes (WTD) 71 bleiben demnach erhalten...WTD 71 und Marinearsenal werden künftig dem neu geschaffenen Amt für Ausrüstungs-, Informationstechnik und Nutzung unterstellt"
Die Gewerkschaft geht von weniger als 50 erhaltenen von ehemals 700 Arbeitsplätzen aus.

Grüsse
Beate
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Red Baron
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Beitrag von Red Baron » 17.04.2012 07:37

Der Artikel des NDR ist natürlich wieder der journalistische Brüller:

"WTD 71 und Marinearsenal werden künftig dem neu geschaffenen Amt für Ausrüstungs-, Informationstechnik und Nutzung unterstellt. Die Struktur dafür wurde dem Schreiben zufolge bereits erarbeitet."

WTD 71 und MArs waren schon immer dem BWB als nachgeordnete Dienststellen unterstellt. Jetzt wird das BWB nur in BAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) umbenannt (aus Raider wird Twix). Man gliedert nur das IT-Amt der Bw, welches vor etlichen Jahren als Abteilung des BWB verselbständigt wurde, wieder ein. Für den nachgeordneten Bereich ändert sich dadurch nichts.

Ob die Sehrohrwerkstatt in Kiel erhalten bleibt, ist ebenfalls noch offen. Der Dienstort WHV wird ja ebenfalls abgespeckt, ob da noch Dienstposten für Kiel übrig bleiben, ist noch offen.

Gruss

Andreas

hollihh
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Beitrag von hollihh » 17.04.2012 19:42

klaushh hat geschrieben: Im übrigen erschließt es sich mir nicht, warum man nicht einen Tieftauchversuch auch ohne Personen im Boot machen kann. Es gibt doch heute für nahezu alles Sensoren und ferngesteuerte Möglichkeiten.
Kann man nicht das zu untersuchende Boot an Seilen absinken lassen, um zu prüfen, ob es dicht ist und sich nicht unzulässig viel verformt?
Technisch würde das vielleicht sogar gehen - im Druckdock kann so ein UBoot aber nicht verloren gehen :lol:

Das Dock wurde doch öffentlich über VEBEG angeboten - woher weiß man denn, das die Türken das gekauft haben ??

Gruß

Holli

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Beitrag von katschützer » 20.04.2012 13:44

bettika hat geschrieben: neuen Erdmagnetfeldsimulator für die neuen grösseren U-Boote
Naja, ursprünglich war der neue EMS ja auch für die neuen Pfützenfregatten (Korvetten) vorgesehen die ja als Flachwasserkriegsmittel ja eigentlich hochgeschützt, dann als Ersatz-Hochseekriegsmittel doch nicht und in Zeiten von "confined & shallow waters" doch ja vielleicht wieder hochgeschützt sein soll(t)en.

Die 212er Boote hätten auch in den alten EMS gepasst. Interessant wird es, wie sich die Lage in Hinblick auf die JSS entwickelt...


MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht

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Beitrag von bettika » 01.05.2012 18:19

Hallo,
eine Ursache für den Bau des Druckdocks war

"DIE STAHLKRISE IM DEUTSCHEN U-BOOT-BAU( von Heinrich Schütz)
..Jedoch schon wenige Monate nach der Indienststellung des ersten Bootes U1 (etwa Mitte 1962) zeigten sich Risse in den Tauchzellen. Solch ein Ereignis löst im U-Boot-Bau immer die höchste Alarmstufe aus. ....Deutschland hatte seinen ersten großen Rüstungsskandal....
Die Marine reagierte mit Einsatzbeschränkungen.Hiervon waren zunächst die Boote 1 und 2 betroffen, für die von nun an eine strikte Tauchtiefenbeschränkung galt. Außerdem wurde angeordnet, dass alle in Dienst gestellten Boote regelmäßig zu Drucktests in ein Tieftauchgebiet vor der norwegischen Küste fahren mussten.
Zu den wichtigen Erkenntnissen und Folgerungen dieses Rückschlags gehörte daher auch der Bau eines Druckdocks, in dem alle U-Boote zu vorgegebenen Terminen einem simulierten Tieftauchtest unterzogen wurden.Damit ließen sich die aufwendigen Fahrten in das norwegische Tauchgebiet vermeiden,und die Techniker bekamen fortan vergleichbare und reproduzierbare Werte an die Hand. Das Druckdock stand ab 1967 zur Verfügung und ist bis zum heutigen Zeitpunkt ein äußerst effektives und wirtschaftliches Messwerkzeug geblieben."

http://www.dmkn.de/downloads/bf/64/i_fi ... ot-Bau.pdf

Grüsse
Beate
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Beitrag von Red Baron » 20.08.2012 09:14

Am 15.08.2012 wurde das Druckdock dem Käufer im Arsenalbetrieb Kiel übergeben und vom griechischen Schlepper "Pantodynamos" Richtung Türkei geschleppt.

Gruss

Andreas

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Beitrag von zulufox » 20.08.2012 11:30

Na,

zumindest in der NATO und beim Geldverdienen klappt die Zusammenarbeit Griechenland (Schlepper) und der Türkei (Dock-Empfänger) noch :mrgreen:

MfG
Zf :holy:
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Druckdock Flender Werke

Beitrag von bettika » 23.11.2012 17:52

Hallo,
aktuell werden Bilder vom Bau des Druckdocks bei den Flender Werken zum Kauf angeboten
https://www.weitze.net/detail/36/Fotoko ... 86236.html
"Einziges Druckdock was jemals gebaut wurde"
stimmt nun nicht , die Flender Werke bauten bereits ein Druckdock im 1. WK, das gem. Versailler Vertrag 1919 nach England ausgeliefert werden musste, und wieder 1937/38 für die deutsche Marine.

Die Bilder (obwohl ohne Angabe) sind wohl von 1967 , auch wenn der Preis an ein höheres Alter denken lässt :mrgreen:

Grüsse
Beate
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Beitrag von bettika » 23.01.2013 23:06

Hallo,
ein Video der Marine aus 2010 über 50 Jahre Ausbildung im Marinearsenal Kiel zeigt das Druckdock und die aktuell durch die geplante Schließung gefährdete Ausbildungswerkstatt.


Grüsse
Beate
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