Staudenhof

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Flupp
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Staudenhof

Beitrag von Flupp » 29.08.2014 09:17

Hallo miteinander.

Nur ein bis zwei Katzensprünge von meinem Heimatort liegt ganz tief im Wald an der Prüm ein kleines verlassenes Dorf, welches einst das kleinste Dorf der Bundesrepublik Deutschland war. Es zählte insgesamt 7 Einwohner. Alle 7 Einwohner waren aus einer Familie und demnach auch alle im Gemeinderat. Die letzte Familie übrig geblieben ist, bis Ende der 1990er Jahre auch der letzte Einwohner verstorben ist.

Bis Anfang der 1980er Jahre war dieses Dorf, welches einst 128 Einwohner hatte, eingenständig. Dann wurde es in die Nachbargemeinde eingegliedert.

Zur Entstehung dieses Dorfes weiß man gar nichts, bis auf eine Legende, die besagt, dass der Graf von Hamm in der Eifel seine Tochter 1778 dort hin verbannte, man ihr eine kleine Hütte, 72 Morgen Land (eben das Gebiet um den Staudenhof) gab und das ganze Areal hoch umzäunte. Die Burschen kletterten über den Zaun um der Prinzessin den Hof zu machen. Einem gelang es und dadurch entstand der Staudenhof. Weiter erzählt die Sage, dass die Prinzessin eines Tages tot auf dem Weg nach Lambertsberg aufgefunden wurde.

Wahrscheinlicher ist es, dass der Ort mit dem Eisenwerk Merkeshausen 1778 entstand, da auch die Arbeiter eine Heimat in der Nähe haben sollten.

Im Jahre 1787 zählte man 31 Einwohner, 1818 waren es 128, 1843 88 in 14 Häusern, 1895 59 in 11 Häusern, 1950 15 in 3 Häusern 1981 7 Einwohner in 2 Häusern, 1990 2 in einem Haus und 1998 nur noch einer. Kurz nach der Volkszählung verstarb er.

Das einzige was nicht verfällt ist die ehemalige Schule, die 1961 renoviert, saniert und umgestaltet wurde und 2007 nochmals renoviert wurde. Seit 2007 hatte ein Herr aus den Niederlanden dieses Schulgebäude als Ferienwohnsitz gemietet, kümmerte sich jedoch sehr wenig darum. Bis er Anfang diesen Jahres auch den Mietvertrag kündigte. Nun hat dieses Gebäude ein Luxemburger gekauft und lässt es von einem jungen netten Herrn verwalten. Somit ist der Staudenhof nicht ganz verlassen.

Von den einst 14 Häusern stehen heute nur noch 2 (das Haus des letzten Einwohners, welches verfällt und hochgradig (!) einsturzgefährdet ist (ich spreche aus Erfahrung) und die ehemalige Schule).
Dann gibt es einen Stall, welcher Mitte der 1970er Jahre gebaut wurde und direkt daran ein Gebäude welches an einen älteren Stall angebaut wurde. der Giebel aus dem Jahr 1798 ist teilweise noch vorhanden. Des weiteren gibt es noch einen kleinen Teil von einem Haus, welches 1854 aus Bruchstein gebaut wurde. Letzterem gegenüber steht noch ein Schuppen, welcher vor langer Zeit ein Wohnhaus war, bis dieses zerfiel. Man baute es wieder auf und nutzte es als Schuppen für einen Traktor, später einen Bagger, welcher nach wie vor dort steht. Er ist noch funktionstüchtig. Der Verwalter des Luxemburger hat ihn aus dem Schuppen geholt, sollte der Schuppen einstürzen. Er hat auch die Batterien in dem Bagger entfernt, damit niemand auf die Idee kommt die Maschine zu bewegen oder zu stehlen.

Im allgemeinen sieht es dort sehr wüst aus, da dort in der Vergangenheit oft Partys gefeiert wurden und viel randerliert wurde.

Im Anhang findet ihr 3 Bilder, die Ende Juli diesen Jahres aufgenommen wurden.
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 29.08.2014 10:13

Moin,

Sicherlich ganz schön ruhig da...
"Kenn" die Gegend, die gar nicht weit von Rittersdorf entfernt ist, nur vom Vorbeifahren auf der B 51.

https://de.wikipedia.org/wiki/Staudenhof_%28Mauel%29

Gruß, Eric
And I'm hovering like a fly, waiting for the windshield on the freeway...

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