(Standort-)Munitionsniederlagen (1965)

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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Rick (†)

(Standort-)Munitionsniederlagen (1965)

Beitrag von Rick (†) » 03.09.2005 23:43

Die Standort- oder sonstigen Munitionsniederlagen wurden in den Typen A - E sowie H - K gebaut, die sich durch die Anzahl der erdumschütteten MLH und der MBH unterschieden. Die verschiedenen Typen wurden z.B. folgenden Einheiten zugeordnet.
MLH
Typ A: PzBtl (Erweiterung des Typ D)
Typ B: PzArtBtl
Typ C: PzGrenBtl
Typ D: PzBtl, PzJgKp
Typ E: PzPiKp
Typ H: SW-Lager, bestehend aus einem "Igloo"
Typ J: späterer SW-Lager-Standard, erweitert auf zwei "Igloos"
Typ K: Behelfsmunitionsniederlage

MBH (oft auch im Verwaltungs- und Unterkunftsbereich von Kasernen aufgestellt)
vorwiegend für kleinkalibrige Munition; konnte aber auch PiSperrMun enthalten, die sonst in größeren MLH gelagert wurde
(Quellen: verschiedene, u.a. BA-MA, 1 / 121807, Höxter, StOMunNdlg, Ausbau zur Unterbringung von Pionier-Sperrmunition, 1970)

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Firefighter112
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Beitrag von Firefighter112 » 06.01.2013 12:08

Ich hol das Thema nochmals aus der versenkung heraus, da ich für den Typ J der StOMunNdlg noch ein nettes Schaubild von 1965 aus dem BMVg beisteuern kann.
Hier gibts das Schaubild in besserer Auflösung:
http://ig-area-one.de/xchange/SAS_Typ_J_Bw_klein.jpg
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Beitrag von Djensi » 07.01.2013 09:25

Moin,
da fehlt die "7" in der Legende, ob das einen Grund hat?

Grüße
Djensi

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Firefighter112
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Beitrag von Firefighter112 » 07.01.2013 13:05

Stimmt, die 7 fehlt in der Legende.
Allerdings ist auf der Zeichnung die 7 auch nicht vergeben.
Eventuell das die 1 nicht mit der 7 verwechselt wird?

Ich frage mich aber auch was sich in dem "Sprengkapselbehälter" genau befunden haben soll?

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Beitrag von Oberst Villa » 07.01.2013 13:15

Wahrscheinlich die Sprengkapseln, die zur Zündung der eigendlichen (Arbeits)Ladung notwendig sind und sinnigerweise getrennt von den Ladungen aufbewahrt werden sollten.

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Beitrag von bettika » 07.01.2013 13:33

Hallo firefighter,
vielen Dank für das interessante Dokument.
Es handelt sich um eine Musterplanung.
In der Umsetzung für die einzelnen Standorte wurde die Numerierung der benötigten Bauwerke übernommen.
z.B fehlt hier auch Nr.13,
In Kellinghusen war Nr.13 der Brunnen, leider ist dort auch die Nr.7 frei.
Mit Stand 1981 waren dort die Nr. wie folgt vergeben:

1 Instandsetzung- und Montagegebäude
2 Munitionslagerhaus
3 Generatorgebäude
4
5 Heizzentrale
6 Trafostation
7
8 Alarmgebäude
9
10 Feuerlöschteich
11 Hydrant
12 Lampen
13 Brunnen
14 Kläranlage
15 Wachturm
16 SSCC - Gebäude


Nr.4 ,das Wach-und Fernmeldgebäude wurde vermutlich durch Nr.16 überflüssig,
ähnlich könnte es mit Nr.9, ersetzt durch Nr.15, sein.

Leider nichts über Sprengkapselbehälter

Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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Beitrag von Firefighter112 » 07.01.2013 13:45

Die Planungen beziehen sich auf das Jahr 1965. In diesem Zeitraum hatte das Heer im Rahmen der nuklearen Teilhabe folgende Waffensysteme im Einsatz:

-Honest John (W31)
-155mm Artilleriegranate (W48)
-203mm Artilleriegranate (W33)

Eventuell wurden dann die Zünder der Artilleriegranaten gesondert gelagert. Allerdings könnten das damals schon Zünder gewesen sein die über PAL geschärft wurden. Ob die dann wirklich in einem gesonderten Bauwerk lagen?

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Beitrag von redsea » 07.01.2013 22:32

Firefighter112 hat geschrieben:(...) Typ J der StOMunNdlg (...)

Hallo Sebi,

mich irritiert hier ein wenig die Bezeichnung StOMunNdlg. Gab es tatsächlich Typ J Depots die als StOMunNdlg genutzt wurden und wenn ja, kannst Du hierzu bitte ein Beispiel nennen?

Mir erschließt sich da der Sinn der Nutzung nicht so recht.

Viele Grüße

Kai

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Firefighter112
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Beitrag von Firefighter112 » 07.01.2013 23:03

Hallo Kai,

da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Mir ist keine MunNdlg vom Typ J bekannt, die auch als StOMunNdlg genutzt wurde.
Am besten entfernst du das "StO" bei meiner Beschreibung, dann passts.

Viele Grüße,
Sebi

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Beitrag von radar » 07.01.2013 23:16

Hallo,
das Atomwaffenlager der Pershing Einheit in Geilenkirchen war fast gleich aufgebaut. Der Unterschied:
Es gab 3 Bunker,
gegeüber den Bunkern war die Straße als Schleife ausgeführt, damit die LKW's nicht rangieren mussten,
die Anlage hatte noch zwei Wachtürme an den gegenüber liegenden Ecken, sowie einige Kanpfstände zur Bodenverteidigung für den innenren Bereich.
Gruß
Radar

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