Schutzraum für Tiere

Zivile und sonstige Bauten mit geschichtlichem Hintergrund und deutlichem Bezug zu den Fachthemen, die jedoch nicht eindeutig zuzuordnen sind
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Talpa
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Schutzraum für Tiere

Beitrag von Talpa » 10.02.2014 01:35

Hallo,

wie unter bombensicherer-pferdestall-t16332.html schon einmal erwähnt gab es hier im Forum die Frage danach ob es "Schutzräume für Tiere" gab.
Leider ist dieses Thema gelöscht.

Seit einiger Zeit kann ich das Gegenteil behaupten.
Aufgenommen in der ehemaligen Gneisenau Kaserne in Minden, verbaut in einem Pferdestall.
(Heute Grillepark)

Dieses Beispiel ist nicht das einzigste, es gibt mehere Beispiele in anderen militärischen Liegenschaften.
So z.B in den HVA's Minden und Berenbusch finden sich weitere "Vogelschutzräume".
(Nisthöhlen)

Diese Nisthilfen haben zu der Zeit sogar einen amtlichen Hintergrund gehabt.
Mehr dazu aber später.

Jetzt geht es eigentlich nur darum nach fast 10 Jahren Probezeit den Versuch zu starten auch mal ein Bild einzustellen. Darum auch vorerst diese Rubrik

Talpa
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Beitrag von Talpa » 14.04.2014 22:49

Warum Vogelkäste?

Der Einbau von Nisthilfen für Vögel ist sicherlich aus zwei Richtungen zu betrachten.
Zum einen sollte mit Sicherheit versucht werden mit der Ansiedlung von Singvögeln an Stall- und Lagergebäuden eine Dezimierung von Insekten zu erreichen, die letztendlich als Lästlinge und Gesundheitsschädlinge an den Pferden und als Vorratsschädlinge an den Vorräten negative Einflüsse haben.
Durch eine entsprechen hohe Anzahl von Nisthilfen lässt sich ja auch eine merkbare Reduktion von Schadinsekten erreichen.
Der Einsatz von chemischen Substanzen gegen Insekten, die gleichzeitig keine negativen Auswirkungen auf den Menschen hatten, gab es zu dieser Zeit (193?) noch nicht. Die wurden erst in den 40ern, eher durch Zufall, auf der Suche nach anderem gefunden.
Da mussten verstärkt vorbeugende Maßnahmen herhalten, zu dem dann auch der Vogelschutz gehörte. (und im Sinne des Pflanzenschutzes noch heute gehört. -Nützlingsförderung-).
Dieser Vogelschutz hat damit auch Einzug in das u.a Pflanzenschutzgesetz gefunden. Nisthilfen mussten einer amtlichen Prüfung standhalten um vermarktet werden zu dürfen.
Diese Prüfung durch die Biologische Bundesanstalt in Braunschweig hatte es bis in die 1980er Jahre gegeben.(genauer??)
Interessanterweise gehört der Vorratsschutz insgesamt noch heute zum Pflanzenschutzgesetz. Die Grundzüge stammen aus 1937, mit einem wesentlichen Vorläufer aus 1934 .

Der zweite Aspekt ist sicherlich dass es dem Zeitgeist entsprach und dieses Thema sehr eng mit Brauchtum und Heimatpflege verbunden wurde.

Zitat aus Wikipedia, Geschichte des NABU:
"Ende 1934 wurde der Reichsbund für Volkstum und Heimat wieder aufgelöst, der Vogelschutz dem Kultusministerium unterstellt. Gleichzeitig führte jedoch die NS-Kulturgemeinde eine Abteilung "Volkstum und Heimat" ein, wiederum einschließlich der Abteilung Vogelschutz. Auf Anordnung des Reichsforstamts erfolgte 1935 eine Umbenennung in Reichsbund für Vogelschutz (RfV). Der staatliche Vogelschutz samt den Vogelschutzwarten wurde Mitte 1935 als Teil des Naturschutzes dem Reichsforstamt Hermann Görings als oberster Naturschutzbehörde eingegliedert."

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Beitrag von Talpa » 13.07.2014 12:11

Morgen wäre das Thema eigentlich Geschichte. Ein bisschen Zeit brauche ich aber noch zum Abschluss.
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Djensi
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Beitrag von Djensi » 13.07.2014 13:22

Talpa hat geschrieben:Warum Vogelkäste?


Der zweite Aspekt ist sicherlich dass es dem Zeitgeist entsprach und dieses Thema sehr eng mit Brauchtum und Heimatpflege verbunden wurde.

Zitat aus Wikipedia, Geschichte des NABU:
"Ende 1934 wurde der Reichsbund für Volkstum und Heimat wieder aufgelöst, der Vogelschutz dem Kultusministerium unterstellt. Gleichzeitig führte jedoch die NS-Kulturgemeinde eine Abteilung "Volkstum und Heimat" ein, wiederum einschließlich der Abteilung Vogelschutz. Auf Anordnung des Reichsforstamts erfolgte 1935 eine Umbenennung in Reichsbund für Vogelschutz (RfV). Der staatliche Vogelschutz samt den Vogelschutzwarten wurde Mitte 1935 als Teil des Naturschutzes dem Reichsforstamt Hermann Görings als oberster Naturschutzbehörde eingegliedert."

Talpa
Moin, ich hatte mich mal gewundert, dass bereits in den 30ger Jahren aufgelassen Lehmgruben, die nicht zur üblichen Schutt- und Müllverklappung genutzt wurden, als Vogelschutzgebiete ausgewiesen wurden. Ich hatte früher immer angenommen, dass die Ausweisung von Schutzgebieten eher Mainstream der späten 60ger ff. gewesen sind.
Grüße
Djensi

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